Naja, man muss hier etwas unterscheiden, zwischen dem eigentlichen willen, sich zurueckzuhalten, und der schlichten tatsache, im gespraech zurueckzustehen. Beides kann von aussen als kontaktscheu und introvertiert gesehen werden, sozusagen symptome mit verschiedener ursache. Nach meiner erfahrung, gerade zwecks real-life treffen mit chattern, wuerde ich einen anderen begriff nehmen, der die erklaerung nicht gleich vorweg nimmt, naemlich 'maulfaul'. Das muss ja auch gar nicht freiwillig sein, viele haben zwar einen wachen geist, koennen sich aber nicht so ausdruecken, wie es per schrift koennen, wo man eben doch mal ein dutzend sekunden mehr zeit hat. Und man kann sich ja auch mal umsehen, reden ist nicht gleich reden, es kommt oft schon auf die betonung an, oder hier und da eine spezielle pause einzufuegen, und fuellworte an den richtigen stellen zu plazieren oder auch wegzulassen. Umgekehrt, sind manch gute redner erschreckend schlechte schreiber. Bleibt am ende die erkenntnis, die schon vorweg stehen sollte - es ist eben ein anderes medium, und jedes medium erfordert andere umgangsweisen, dem einen liegt vielleicht das eine, dem anderen ein anderes - und das hat nichts mit charakter eigenschaften zu tun, wie es die begriffe 'introvertiert' oder 'gehemmt' bezeichnen wuerden. Tatsaechlich zeigt ein real-life treffen sehr wohl einen menschen der gern ein bischen quasseln, nur eben hoert sich das anders an als in textform, und das ist ja nu eigentlich voellig normal.
so, und dieser text ist lang genug fuer heute,
beste gruesse, guido
Benutzer peggy schrieb:
Ich bin weder kontaktscheu noch introvertiert und chatte trotzdem. Was mir aber noch mehr Spaß macht, ist, im Usenet zu schreiben. Da muß der andere nicht online sein, sondern man kann auf die Antworten warten.
Ich habe schon mehrfach nach einer längeren Chatbeziehung interessante Bekanntschaften gemacht. Besonders spannend ist immer der Moment, wo man sich real trifft.
Peggy