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ISDN - Geldschneiderei; dpa - keine Ahnung


20.02.2002 14:06 - Gestartet von maetsch
"Zu den Pluspunkten von ISDN gehört, dass sich durch die höhere Übertragungsgeschwindigkeit die Sprachqualität beim Telefonieren erheblich verbessert."

Sehr interessant! Der dpa-Schreiberling sollte besser in Zukunft seine Frau alle technischen Geräte bedienen lassen. Ist sicherer... -grins-

Also mal zur Technik:
Ob der DA-AD (digital <-> analog) Umsetzer nun in der heimischen ISDN-Anlage verbaut ist oder ob die Telekom diesen per Karte in ihrer EWSD-Anlage zu stecken hat - es ist völlig egal. Die Tonqualität (Signal-Rausch-Abstand, Fremdspannungspegel, Frequenzgang, Klirrfaktor, Phasenliniarität, bzw. die Silbenverständlichkeit) ändert das nun wirklich überhaupt nicht. Da müßte man schon eine alte Bleileitung der Reichspost zu liegen haben, damit da ein Unterschied zu hören wäre. Diese Leitung wäre dann allerdings für ISDN sowieso ungeeignet, was diesen Fall also auch ausschließt.

Fakt ist, daß ein ISDN-Anschluß für den Netzbetreiber billiger ist, da er den alalog-Port spart. Und hier kann dieser auch marktwirtschaftlich kalkulieren, denn der Preis für einen analogen Anschluß ist politisch-sozial festgelegt. Ein Minusgeschäft meistens.
Meiner Meinung nach müßten ISDN- und alalog-Anschluß bei etwa 18 Euro pro Monat liegen (also gleichteuer). Das wäre für alle Teilnehmer ein fairer Preis, auch wenn die Oma mit ihrem fast ungenutzten Anschluß dann 5€ teurer käme. Wichtig ist doch nur, daß ein Anschluß sowohl auf Fehmarn, Hiddensee, Hintertupfing als auch in Berlin, Hamburg und Duisburg gleich teurer ist !
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[1] Kai Petzke antwortet auf maetsch
20.02.2002 14:23
Benutzer maetsch schrieb:

Ob der DA-AD (digital <-> analog) Umsetzer nun in der heimischen ISDN-Anlage verbaut ist oder ob die Telekom diesen per Karte in ihrer EWSD-Anlage zu stecken hat - es ist völlig egal.

... es sei denn, der Abstand zwischen Vermittlungsstelle und Kunden ist groß, oder die Leitung aus anderen Gründen (marode Kabel, Übersprechen usw.) schlecht.

Da müßte man schon eine alte Bleileitung der Reichspost zu liegen haben, damit da ein Unterschied zu hören wäre. Diese Leitung wäre dann allerdings für ISDN sowieso ungeeignet, was diesen Fall also auch ausschließt.

Es gibt schon Fälle, wo ISDN noch geht, im Analog-Fall aber die Sprachqualität bereits beeinträchtigt ist. Und es muss nicht eine Uralt-Leitung sein.

Fakt ist, daß ein ISDN-Anschluß für den Netzbetreiber billiger ist, da er den alalog-Port spart.

Dafür muss er in den NTBA investieren, und ISDN-Ports sind auch nicht umsonst.

Meiner Meinung nach müßten ISDN- und alalog-Anschluß bei etwa 18 Euro pro Monat liegen (also gleichteuer). Das wäre für alle Teilnehmer ein fairer Preis, auch wenn die Oma mit ihrem fast ungenutzten Anschluß dann 5? teurer käme.

Die alte Oma zieht aber nicht mehr um, so dass die Telekom die ganzen Probleme mit An- und Abmeldung, neuen Dosen setzen usw. nicht hat. Und ein langjährig genutzter Analoganschluss rechnet sich auch bei den jetzigen Grundgebühren für die DTAG.


Kai
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[1.1] maetsch antwortet auf Kai Petzke
21.02.2002 02:26
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer maetsch schrieb:

Ob der DA-AD (digital <-> analog) Umsetzer nun in der heimischen ISDN-Anlage verbaut ist oder ob die Telekom diesen per Karte in ihrer EWSD-Anlage zu stecken hat - es ist völlig egal.

... es sei denn, der Abstand zwischen Vermittlungsstelle und Kunden ist groß, oder die Leitung aus anderen Gründen (marode Kabel, Übersprechen usw.) schlecht.

Ja, ich habe allerdings, seit die Telekom ihr Netz sanierte, soetwas nicht mehr erlebt. Die einzigen schlechten Leitungen, die ich kenne, sind virtuell. Einige CbC-Anbieter nutzen Voice-over-IP. Das ist nicht immer optimal. Und von ISDN kann man hier auch nicht mehr sprechen, da effektiv keine 64k übertragen werden können. Der Datenstrom ist psychoakustisch komprimiert.

Da müßte man schon eine alte Bleileitung der Reichspost zu liegen haben, damit da ein Unterschied zu hören wäre. Diese Leitung wäre dann allerdings für ISDN sowieso ungeeignet, was diesen Fall also auch ausschließt.

Es gibt schon Fälle, wo ISDN noch geht, im Analog-Fall aber die Sprachqualität bereits beeinträchtigt ist. Und es muss nicht eine Uralt-Leitung sein.

Ja, aber das ist eher eine Ausnahme, als die Regel. Einzelfälle.

Fakt ist, daß ein ISDN-Anschluß für den Netzbetreiber billiger ist, da er den alalog-Port spart.

Dafür muss er in den NTBA investieren, und ISDN-Ports sind auch nicht umsonst.

Die genaue Berechnung kann wohl nur die Telekom selbst vornehmen. Ich bezweifle, ob selbst die RegTP die echten Zahlen kennt. Die Telekom hat sicherlich kaum Interesse dies zu offenbaren, wo die Konkurrenz doch immer "Wucher" schreit.

Meiner Meinung nach müßten ISDN- und alalog-Anschluß bei etwa 18 Euro pro Monat liegen (also gleichteuer). Das wäre für alle Teilnehmer ein fairer Preis, auch wenn die Oma mit ihrem fast ungenutzten Anschluß dann 5 Euro teurer käme.

Die alte Oma zieht aber nicht mehr um, so dass die Telekom die ganzen Probleme mit An- und Abmeldung, neuen Dosen setzen usw. nicht hat. Und ein langjährig genutzter Analoganschluss rechnet sich auch bei den jetzigen Grundgebühren für die DTAG.

Ja, aber es beantragen ja noch genügend Neukunden und Umzügler analoge Anschlüsse. Im Zusammenhang mit der Aktualität der Telefonbücher gibt die Telekom an, daß sich etwa ein Drittel des Datenbestandes pro Jahr ändert. Auch wenn man berücksichtigt, daß ein Umzügler doppelt in dieser Statistik auftaucht, sind nach ein paar Jahren diese stetigen "Omis" sicherlich eine Minderheit.
Ich halte daher den ISDN-Grundpreis für einen überzogenen Preis, der den Analog-Anschluß quersubventioniert. Das ist historisch gewachsen, aber meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. ISDN ist heute Standard, mindestens genauso wie ein Analog-Anschluß.

Kai
Gruß Matthias
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[1.1.1] Mobilfunk-Experte antwortet auf maetsch
21.02.2002 14:34
Benutzer maetsch schrieb:

Ich halte [...] den ISDN-Grundpreis für einen überzogenen Preis, der den Analog-Anschluß quersubventioniert. Das ist historisch gewachsen, aber meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. ISDN ist heute Standard, mindestens genauso wie ein ein Analog-Anschluß.

Im Prinzip stimmt es natürlich, dass das Verhältnis zwischen Grundgebühr und laufenden Fixkosten bei ISDN-Anschlüssen für Anschlussbetreiber günstiger aussieht. Der höhere Preis ist nicht durch höhere Kosten zu erklären, sondern durch die bessere Leistung, die der Kunde bekommt.
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[] maetsch antwortet auf
21.02.2002 02:55
Benutzer ron's enemy schrieb:
Benutzer maetsch schrieb:
Ob der DA-AD (digital <-> analog) Umsetzer nun in der heimischen ISDN-Anlage verbaut ist oder ob die Telekom diesen per Karte in ihrer EWSD-Anlage zu stecken hat - es ist völlig egal. Die Tonqualität (Signal-Rausch-Abstand, Fremdspannungspegel, Frequenzgang, Klirrfaktor, Phasenliniarität, bzw. die Silbenverständlichkeit) ändert das nun wirklich überhaupt nicht.

Ich meine, dass doch, denn je länger der analoge Teil der Leitung bis hin zum Wandler ist, desto höher der spürbare Qualitätsverlust. Und da die Vermittlungsstellen teilweise Kilometer weit entfernt sind, kann das schon ein bisschen was ausmachen. Bei Analog fällt auch eine schlechte Telekom-Leitungsqualität mehr ins Gewicht als bei Digital.

Da möchte ich widersprechen. Bevor es aktive Verstärker in der Fernmeldetechnik gab (also etwa bis 1910) wurden auch Entfernungen von vielen hundert Kilometern überbrückt.
Mit heutigen modernen Leitungen (so alles in einwandfreiem Zustand ist) spielen Leitungswege von einigen Kilometern überhaupt keine Rolle. Die maximal zu übertragene Frequenz liegt bei 3.400 Hz, das ist lächerlich wenig. Bei einer 8 km langen Leitung ist es halt geringfügig leiser, nur im direkten Vergleich merkbar.
Zum Vergleich: Bei DSL werden Frequenzen von bis zu 1.100.000 Hz übertragen. Und selbst damit sind noch einige Kilometer überbrückbar. Und die Leitungsdämpfung nimmt mit höherer Frequenz expotenziell zu. 3.400 Hz sind dagegen wirklich garnix.

ISDN benötigt Frequenzen von 120.000 Hz - eine schlechte Leitung killt die digitale Übertragung in der Regel früher, als man analog einen Qualitätsunterschied feststellen würde.
Wenn allerdings der Elektriker (Fernmeldetechniker gibt´s ja kaum noch) beim Auszählen und Anlegen der vielen Doppeladern einer Leitung einige Adern vertauschte, so ist alles möglich.
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[1] maetsch antwortet auf maetsch
21.02.2002 03:08
Benutzer maetsch schrieb:

Wer mehr über die Frequenzaufteilung der Kupferdoppelader erfahren möchte, findet hier eine übersichtliche Grafik:

http://w3.siemens.de/solutionprovider/_online_lexikon/bilder/ca22d10.gif