hallo daid,
Benutzer daid schrieb:
rauskommt. Du willst belegen, dass CbC-Nutzung bildungsunabhängig ist.
nochmals:
ich moechte (eigentlich) garnix 'belegen'. ich moechte nur auf weitere, evt. nicht unwichtige faktoren im konkreten fall und auf die allgemeinen probleme von statistiken hinweisen.
vielleicht liege ich im konkreten fall mit meiner these, dass die bildung evt. *weniger* ausmacht, als es aussieht ja daneben, meine erstmal pauschale skepsis gegenueber jeder statistik bleibt davon aber unberuehrt und um das ging es mir hauptsaechlich. also provokant diese einfach und pauschal in frage zu stellen.
klar kann man jede statistik unendlich aufwendig und teuer machen. aber darum geht es nicht. vollkommen einseitig betrachtende statistiken sind nicht sehr aussagekraeftig und *koennen* auch mehr oder weniger daneben liegen. eine gute statistik versucht wenigstens ansatzweise dem entgegen zu wirken.
man sieht dies in der wissenschaft schliesslich alltaeglich, dass zu vielen untersuchungen frueher oder spaeter sich eine weitere einreiht, die genauso plausibel genau das gegenteil aufzeigt.
konkret zum aktuellen fall:
wie erklaerst du dir den starken rueckgang der call-by-call-nutzung? in den letzten beiden jahren lag der anteil anscheinend ja deutlich hoeher. nutzen viele leute kein CbC mehr, weil es fuer sie nicht rentiert? nutzen hauptsaechlich 'weniger gebildete' nun weniger CbC, weil sie eher auf die falschen anbieter reingefallen sind? .... da lassen sich sicherlich fuer 'beide seiten' massig moegliche gruende finden.
Gebildete weniger Ferngespräche führen. Die CbC-Ortsgespräche meinst Du, ausser Betracht lassen zu können, aber mit Argumenten, die alle eindeutig eher für weniger Gebildete gelten.
das sehe ich anders.
vorab noch mal allgemein zu den 0190-0-angeboten:
kann man diese anbieter MOMENTAN wirklich ernst nehmen? ich sage ganz klar nein.
was haben wir denn momentan? relativ unbedeutende kleinstanbieter mit tarifen, die eher denen von temp. und zweifelhaften sonderangeboten gleichen. mit meist einer starken einschraenkungen der tatsaechlichen nutzbarkeit. viele dieser angebote muessten zumindest wettbewerbsrechtlich eigentlich unzulaessig sein, da einige anbieter alle unrentablen destinationen einfach abblocken (und dies in der werbung verschweigen).
zu deinen 'umgebogenen' argumenten:
'... und gerade die Gebildeteren diese Möglichkeit schon kennen'
welche gebildeten? wieviele? das bezweifle ich einfach, siehe weiter unten.
' ...so dass gerade die gebildeteren Teltarif-User diese Möglichkeit kennen'
'gebildeteren Teltarif-User' sind nicht die gebildeten nutzer in der breiten masse.
wie hoch mag wohl der anteil aller 'gebildeten' an den teltarif-lesern sein? evt. ist da sogar ein einstelliger prozentanteil schon zu hoch gegriffen. nicht jeder 'gebildete' liest zwangslaeufig teltarif (oder aehnliches), oder?
'Gebildetere könenn komplexe Vorgänge besser beherrschen'
ahja.. gebildete koennten aber auch darauf kommen, dass so ein hickhack (mit 0190-0-anbietern) viel teurer kommen koennte, oder es den aerger garnicht wert ist, etc...
was haben unzuverlaessige anbieter ueberhaupt damit zu tun? wenn ein anbieter extrem unzuverlaessig ist (und u.a. auch unrentable verbindungen block), ist mir das schlicht weg zu bloed, das hat doch nix mit bildung zu tun. im gegenteil. man koennte sogar noch soweit gehen, dass 'gebildete nutzer' aus diesen gruenden 0190-0-anbieter eher ganz meiden, bzw. erstmal abwarten :)
'Gebildetere können sich oft besser Nummern merken'
ich kenne alle nummern auswendig und nutze sie trozdem kaum oder garnicht. es ging mir dabei auch weniger um das 'merken' von nummern, als einfach um den umstand diese (inkl. ortsvorwahl) waehlen zu muessen. nummernspeicher erleichtern einem dies zwar, allerdings nur fuer einzelne zielnummern, die man dann staendig umprogrammieren muesste.
'Gebildetere lassen sich nicht so leicht verunsichern'
sich staendig auf tarifaenderungen und neue 'tariffallen' einstellen zu muessen kostet ebenfalls nicht wenig zeit und gedanken, die man vielleicht in 'wichtigere' dinge investieren moechte oder muss.
gruesse,
tichy
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Benutzer daid schrieb:
Benutzer tichy schrieb:
ABER: alleine durch einteilung in verschiedene gruppen wird ja schon eine interpretation nahegelegt/vorgegeben. worst case (!) stimmen derartige zahlen (allgemein betrachtet) zwar 100%,
sagen aber 0,0% aus, bzw. suggerieren etwas vollkommen falsches.
im konkreten fall liegt irgendwie nahe, dass weniger gebildete z.b. 'zu bloed' fuer CbC sein koennten, z.b. sich dafuer
nicht interessieren oder weniger die moeglichkeit zum vergleichen
haben.
genauso koennte (!) es aber auch sein, dass sich fuer diese gruppe CbC einfach weniger rentiert. die nutzung von CbC
koennte ja direkt mit den umsaetzen fuer
ferngespraeche zusammenhaengen, und schon waere die bildung vollkommen
wurst.
eine aussage darueber in wie weit die bildung ueberhaupt eine rolle spielt, muss also mindestens das absolute telefonverhalten mitberuecksichtigen, bzw. einen signifikanten
zusammenhang damit ausschliessen.
das hatte ich schon verstanden, aber entgegnet, dass die Gebildeteren idR das Sparen weniger nötig haben. D.h. wenn Du die Umfrage nach Deiner Fasson designed hättest, würde ich sagen: Nein, entscheidend ist der Prozentsatz, den die Kosten für Telefonate am frei verfügbaren Einkommen des Telefonierers ausmachen. So kann man eine Unfrage beliebig kompliziert (und teuer) machen
ferner moechte ich die moeglichkeit ueber 0190-0-anbieter auch im ortsbereich sparen zu koennen aus der betrachtung ausklammern.
gruende: (i) diese moeglichkeit ist noch relativ neu, so dass viele diese noch nicht kennen oder noch nicht damit vertraut
sind.
... und gerade die Gebildeteren diese Möglichkeit schon kennen, das wäre dann ein Argument für die
Bildungsabhängigkeit der CbC-Nutzung.
(ii) werden diese angebote (meines wissens) garnicht
gross in der breiten oeffentlichkeit beworben.
...so dass gerade die gebildeteren Teltarif-User diese Möglichkeit kennen, das wäre dann ein Argument für die Bildungsabhängigkeit der CbC-Nutzung.
(iii) sind
diese anbieter nicht sonderlich zuverlaessig und nicht ueberall zu jeder zeit zu jedem ziel nutzbar.
D.h. es wird komplizierer, CbC zu nutzen, Gebildetere könenn komplexe Vorgänge besser beherrschen, das wäre dann ein Argument für die Bildungsabhängigkeit der CbC-Nutzung.
(iv) muessen
8-10 ziffern zusaetzlich gewaehlt werden, was deutlich umstaendlicher ist.
Gebildetere können sich oft besser Nummern merken, das wäre dann ein Argument für die Bildungsabhängigkeit der CbC-Nutzung.
(v) durch die staendig extrem
schwankenden tarife dieser anbieter wird der verbraucher verunsichert.
Gebildetere lassen sich nicht so leicht verunsichern, das wäre dann ein Argument für die Bildungsabhängigkeit der CbC-Nutzung
da waeren wir auch schon beim naechsten, nicht unwichtigen faktor. wie hoch ist der anteil der leute in der 'ungebildeten gruppe', die 'aktiv plus' oder aehnliches (sowieso)
nutzen?
mit einem derartigen optionstarif kann bekanntlich ein weiteres sparpotential aeusserst gering ausfallen.
Nur dann, wenn man die erhöhte Grundgebühr nicht einkalkuliert. Und wer wird wohl eher so einen FEHLER begehen, der Gebildetere oder der weniger Gebildete?
Und jetzt alle im Chor: das wäre dann ein Argument für die Bildungsabhängigkeit der CbC-Nutzung.
wenn man noch ein weilchen ueberlegt, fallen einem sicher noch weitere faktoren ein, welche u.u. mehr einfluss auf das verhalten haben koennten, als z.b. die bildung.
alles was ich damit sagen will ist eigentlich nur, dass man derartige zahlen nie ohne gruendliche hinterfragung ueberbewerten sollte und die suggerierte aussage eine falsche sein kann.
Du hast gerade sehr schön vorgemacht, wie man eine Statistik so falsch anlegt, dass das "vorher festgelegte Ergebnis rauskommt. Du willst belegen, dass CbC-Nutzung bildungsunabhängig ist. Den festgestellten statistischen
Zusammenhang leugnest Du, es liege nur daran, dass weniger Gebildete weniger Ferngespräche führen. Die CbC-Ortsgespräche meinst Du, ausser Betracht lassen zu können, aber mit Argumenten, die alle eindeutig eher für weniger Gebildete gelten. Klar: Wenn man alle Argumente für CbC, deren Verständnis/Kenntnis Bildung voraussetzt, außer Betracht lässt, gibt es ja auch gar keinen Grund, warum Gebildetere mehr CbC nutzen sollten.
Gruß daid