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Na endlich! Das Thema ist überfällig.


17.04.2002 16:06 - Gestartet von M. Sprafke
Wahrscheinlich war es eine rein politische Entscheidung, dass - ähnlich wie beim Briefmonopol der Post AG - auch der Telekom AG vorrübergehend noch eine kleine Monopol-Bastion erhalten bleiben sollte, denn schließlich braucht Herr Eichel Geld.

Rein technisch funktioniert Call-by-Call schon seit der Einführung im Januar 1998(?) auch bei Gesprächen ohne Null (oder mit der Vorwahlnummer des eigenen Ortsnetzes, was genau das selbe Wahlergebnis hervorbringt:-)

Nur wurde der Telekom das Recht eingeräumt, Gespräche "ohne Null", also solche im eigenen Ortsnetz (auch wenn man die Vorwahl mitwählt) zu sperren. Von diesem Recht hat sie dann auch reichlich gebrauch gemacht - zumindest in größeren Städten ist Call-by-Call bis heute (und wohl auch noch bis November) gesperrt.

Allerdings hat die Telekom in einigen kleineren Ortsnetzen diesen technischen Mehraufwand der Programmierung dieser Sperre nicht durchgeführt, da es offenbar wirtschaftlich uninteressant ist.

In meinem kleinen Ort mit eigener Vorwahl, funktioniert es jedenfalls mit und ohne Vorwahl ausgezeichnet und wird auch "richtig" vom jeweiligen privaten Anbieter abgerechnet.

Ob es bei dir auch funktioniert, kannst du ganz einfach feststellen: Wenn du bei der Sparvorwahl 01051 die Tarifansage hörst, geht's! (Wenn nicht, Abrechnung zum Telekom-Tarif!)

Quintessenz: Wettbewerb kann so einfach sein, und wenn der politische Druck groß genug ist, wird Wettbewerb sogar erlaubt!


P.S.: Woran erkennt man Monopolpreise? Antwort: Daran, dass sie teurer sind als die Preise eines vergleichbar besseren Produkts!

Beispiel Telekom: Ein Monopol-Ortsgespräch ist teuerer als ein Ferngespräch der selben Dauer, teilweise sogar teurer als ein Interkontinentalgespräch z.B. in die USA.

Beispiel Post AG: Ein Brief, der erst am nächsten Tag zugestellt wird ist teurer, als ein Brief, der von einem privaten Kurier noch am selben Tag zugestellt wird.

Auch hier ist es kurioserweise so, dass eine umfangreichere Leistung mit besserem Service (taggleiche Zustellung) von anderen Anbietern erbracht werden darf und so der normale Wettbewerb für einen marktgerechten Preis sorgt, der sogar unter dem Monopolpreis für die schlechtere Leistung liegt.
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[] Apollon antwortet auf
17.04.2002 16:45
Benutzer ron's enemy schrieb:
Benutzer M. Sprafke schrieb:
P.S.: Woran erkennt man Monopolpreise? Antwort: Daran, dass sie teurer sind als die Preise eines vergleichbar besseren Produkts!

Beispiel Telekom: Ein Monopol-Ortsgespräch ist teuerer als ein Ferngespräch der selben Dauer, teilweise sogar teurer als ein Interkontinentalgespräch z.B. in die USA.

Schon, wobei man hier vorsichtig sein muss, ob der niedrige Preis nicht manchmal durch Verlustgeschäft oder Quersubvention zustande kommt.

Mischkalkulationen, die hier als 'Quersubventionen' bezeichnet werden, sind in allen Handelsbereichen üblich, da die Kunden häufig einigen Bereichen eine höhere Bedeutung beimessen als es der realen Auswirkung entspricht. Solche sensiblen Bereiche werden dann unter Einstandspreis angeboten, andere Bereiche werden dafür dann verteuert.


Beispiel Post AG: Ein Brief, der erst am nächsten Tag zugestellt wird ist teurer, als ein Brief, der von einem privaten Kurier noch am selben Tag zugestellt wird.

Gib mir auch mal die Adresse von diesem Kurier, der für 56 Cent Briefe austrägt :-) Also, bisher finde ich bei den meisten Paketsendungen die Deutsche Post günstiger als irgendwelche Privat-Auslieferer. Und vom angeblich besseren Service der privaten Unternehmen kann ich ein Liedchen singen.

Ron's enemy

Billiger geht es immer: Bei Posttip findet man im Internet ähnliche Tarifübersichten wie bei Teltarif. Kleine Pakete können z.B. über German Parcel Service billiger versendet werden als bei der Post, Briefe lassen sich über einige regionale Anbietern wie Avitos ebenfalls billiger versenden.

Erst durch den Wettbewerb sind Telekom und Post aufgewacht und haben zugegebenermaßen ihre Leistungen und Preise verbessert, die private Konkurrenz ist ihnen aber häufig überlegen.