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Netzgesellschaft


14.10.2019 17:56 - Gestartet von 388
Genau so ist es! Der Staat verdient ja an der Miete. Selbst wenn die Mobilfunk-Netzgesellschaft NICHT kostendeckend arbeitet, muss man das mit den Erlösen der Frequenzversteigerungen gegenrechnen. Dass der Staat einen Teil der Gewinne abschöpft und damit Lücken stopft, ist vielleicht nicht die beste, aber auf jeden Fall eine sinnvolle Art, der Rosinenpickerei entgegenzuwirken.
Zwei Beispiele aus Italien: ähnlich wie O2 und E-Plus haben dort Wind und 3 fusioniert. Bei der Netzzusammenlegung kommen gleich drei Codes zum Einsatz: die Masten des zusammengelegten Netzes verwenden gleichzeitig die Codes für Wind, für 3 und für Iliad. Iliad ist ein neuer Anbieter, die Wettbewerbsbehörden haben die Fusion nur unter der Auflage erlaubt, dass dabei einem neuen Anbieter Platz gemacht wird.
Zweites Beispiel aus Südtirol - Glasfaserausbau: die überörtlichen Strecken sind in den letzten zehn Jahren von der Provinz (vergleichbar in etwa mit einem Bundesland) gebaut worden und werden von privaten Anbietern und auch von Telecom Italia genutzt. Die innerörtlichen Anbindungen der Gebäude werden hingegen von den Gemeinden selbst oder von lokalen Unternehmen (Stadtwerke, Fernheizwerk...) gebaut, meist unter Nutzung ohnehin anstehender Erdarbeiten. Die Glasfaser wird dann an regionale und überregionale Anbieter vermietet, je nach Vertragslage kann der Kunde zwischen zehn oder mehr Anbietern wählen. Die monatliche Leitungsmiete wird übrigens in der Rechnung transparent ausgewiesen und liegt, je nach Ort, meist zwischen 8 € und 12 €.