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erst die Politiker belogen, jetzt beim Volk jammern...


19.11.2019 13:37 - Gestartet von Cartouche
1. die Telkos sind ihren Aktionären verpflichtet. Wer ohne Not das Geld der Aktionäre ausgibt ("mehr Masten ausbauen als unbedingt nötig") muss sich bei der Hauptversammlung verantworten. Aktiengesellschaften agieren emotionslos, sind nur dem Recht und den Eigentümern verpflichtet, nicht direkt dem Kunden.
Der Ausbau erfolgt niemals emotionsgetrieben sondern kapitalgetrieben.
Ein wesentliches Merkmal unternehmerischen Handelns ist es Hindernisse und Schwierigkeiten zu beseitigen. Jeder Unternehmer wird täglich mit großen und kleinen Schwierigkeiten konfrontiert, die er beseitigen muss, um am Markt zu bestehen. Seine Fähigkeiten damit umzugehen werden im Begriff "Management" zusammengefasst.
Ein Unternehmer/Manager löscht beständig Feuer und Feuerchen und hat gute Ideen wie es danach weitergeht. Des rechtfertigt sein Unternehmereinkommen.
Wenn ich also für meinen Geschäftserfolg "mehr Masten" benötige, dann werde ich solange an allen für mich erreichbaren Strippen ziehen bis ich erfolgreich bin und bauen kann/darf oder ich muss den Markt verlassen.
Ausser: ich lebe eigentlich ganz gut damit, dass ich nicht noch mehr bauen kann/darf, weil es das Geld der Eigentümer schmälern könnte und weil meine Kunden in Duldungsstarre verfallen sind und mit der Situation leben können.

2. In der Schweiz gibt es sehr strenge Schutzwerte für Funkstrahlung. In der Schweiz gibt eine sehr ungünstige Topologie ("viele Berge").
In der Schweiz gibt es ein hervorragendes Mobilfunknetz.

Die Telkos müssen in der Schweiz sehr kleinzellig aufbauen ("kleine Funkzelle an jeder Kanne"), statt einer großen Station, die möglicherweise mit schädlicher Feldstärke sendet.
Hier hat die Politik den Rahmen gesetzt.

3. unsere Politiker sprechen bei den Mobilfunknetzen weiterhin von Ausbau für xy% der Bevölkerung.
Die Fläche zwischen den Dörfern bleibt so oft unberücksichtigt, was direkt und ohne Umwege zur bestehenden Situation geführt hat.
Ein Mobilfunknetz nutzen die Menschen dort wo sie Mobil sind, nicht wo sie wohnen. Die Telkos haben es eigentlich auch verstanden, denn jahrelang wurde die schlechte Inhouseversorgung mit dem Hinweis auf MOBIL-Funk abgebügelt!

Ich las davon, dass es in Deutschland um die 80.000 Mobilfunksender gäbe.
Das ist wohl auch ziemlich gleich mit Zahl in der Stadt Tokio alleine.

4. Wir benötigen sehr strenge Auflagen zur Lizenzvergabe.
Die Abdeckung muss auf die Fläche bezogen sein, andere Angaben sind sinnlos.
Ausbauverzögerungen müssen mit Bussgeldern bewehrt sein, die es den Aktionären ermöglicht, über ein größeres Budget für den Ausbau nachzudenken.

5. staatliche Eingriffe in den Ausbau bedeuten nur, dass die Rahmenbedingungen für den Ausbau von Seite des Staates nicht gut ausgestaltet waren und die Telkos Schlupflöcher finden konnten, die jetzt von Steuergeldern geflickt werden.
Mit andere Worten: Gewinne werden privatisiert, Verluste werden sozialisiert, also von der Allgemeinheit getragen.
Politiker sind unsere Vertreter, sie haben den Auftrag des Wählers, solche Schäden vom Vermögen des Staates abzuwenden!

Und: die Vermenschlichung des kapitalgetriebenen unternehmerischen Handelns durch Mitspieler im System (siehe Artikel) sollte von den Redaktionen aufgedeckt und unterbunden werden.
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[1] hrgajek antwortet auf Cartouche
20.11.2019 23:01
Hallo,

Benutzer Cartouche schrieb:

Guter Beitrag.

Schweiz: niedrige Grenzwerte sorgen für gutes Netz - in der Tat.

Und: die Vermenschlichung des kapitalgetriebenen unternehmerischen Handelns durch Mitspieler im System (siehe Artikel) sollte von den Redaktionen aufgedeckt und unterbunden werden.

Das verstehe ich mich ganz.
Kannst Du das verständlicher formulieren? :-)