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Gnadenfrist


14.04.2020 22:23 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 14.04.2020 22:45
Die BNetzA hat genau hingeschaut und sich nicht von den Ausreden der Telkos ablenken lassen.

Viele hatten der Telekom zugetraut, dass sie es schaffen bis Ende 2019. Aber es gibt immer noch Probleme in Grenzregionen und Zügen. Darum ist es fair, sie auch auf "nicht erfüllt" zu setzen. Wie gesagt, die Defizite sind aber ziemlich leicht zu beseitigen.

Von Vodafone hat man sich auch nicht blenden lassen. Die gaben ja noch bessere Werte als die Telekom an. Die BNetzA hat aber Defizite in mehr BL festgestellt als bei der Telekom. Auf Autobahnen und in Städten stehen sie etwa gleich, fährt man aber in viele (nicht alle) ländlichen Gegenden wird's dünner. Sie haben viele mobilen Stationen aufgestellt, die etwas helfen und in der gegenwärtigen Krise da wohl bleiben, weil Großveranstaltungen abgesagt sind. Dennoch braucht auch Vodafone mehr Standorte auf dem Land, sonst ist das nicht erreichbar.

Und dann unser Sorgenkind: o2, Telefónica. Da hat man es auch mit viel guten Willen schwer. Sie sind die Günstigsten, aber auch die klar Schwächsten. Der niedrige Preis kann nicht für alles herhalten. Es ist ausdrücklich in Deutschland nicht gestattet ein Ballungsnetz anzulegen und die Provinz zu vergessen. Also was tun? Sie haben ein ambitioniertes Bauprogramm aufgelegt, aber es fehlen ihnen etwa 10000 LTE-Standorte, um die Auflagen zu erfüllen. Das sind knapp die Standorte, die die Telekom mehr hat. Das ist in 8 Monaten nicht aufzuholen. Dafür brauchten sie bislang so etwa 3 Jahre im Aufbau.

Es ist übrigens nicht so, wie Henning immer wieder suggeriert. Telefonica stößt nicht auf Widerstand beim Ausbau. Denn es werden kaum neuen Standorte erschlossen, sondern es fehlt an etwa 10000 bestehenden einfach LTE (und oft auch schon 3G). Das ist kein "böses" 5G und die betroffenen User wünschen sich oft sehnlichst billigeres mobiles Internet als bei der Telekom. Es geht hier auch um Uni- oder Kreisstädte ohne 4G, nicht die "letzten" Dörfer wie bei der Telekom.

Ich sehe nicht, wie sie das schaffen wollen. Dazu müssten sie ihr Tempo vervielfachen. Es ginge eigentlich nur über Roaming bei jemanden anders. Free (der 4. und schwächste Anbieter in Frankreich) hat gerade sein 2G/3G Roaming bei Orange um 2 Jahre bis 2022 verlängert und Free hat 92% Bevölkerung unter LTE und nicht etwa 80% wie Telefonica.

Telekom wird es schaffen, Vodafone wird wieder sich ideale Abdeckungen zurechtlügen, müsste aber gesehen haben, dass sie eigentlich damit nicht durchkommen und Telefonica müsste endlich erkennen, dass es einfach nicht reicht. Von 80% auf 97% ist ein Quantensprung und nicht etwas mehr Ausbau.

Das Problem ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Was passiert nun Ende 2020? Ist dann der Virus daran schuld oder immer noch die Konsolidierung von vor 5 Jahren, irgendein Widerstand dagegen, die Bürokratie oder vielleicht auch mal das Unternehmen selbst?

Wobei ich persönlich nichts gegen ein billiges Netz habe, dass dann halt nur weitgehend in der Stadt funktioniert. Das ist aber gegen die vereinbarten Regeln und müsste neu politisch und unter den Marktteilnehmern diskutiert werden, wobei 1&1/Drillisch wohl auch in diese Lücke will.

Und mit billig meine ich 100GB oder unlimited für 20-30€ wie das die Billiganbieter in UK, F, ITA oder ESP anbieten (mit Österreich oder Polen will ich ja gar nicht vergleichen), nicht für 1€/GB, was das bislang so das Höchste der Gefühle in DE ist.
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[1] Cartouche antwortet auf wolfbln
14.04.2020 23:18
Hallo Wolf! Schön, wieder von dir zu lesen, ich mag deine guten und sachlich fundierten Beiträge hier und bei TT.

Benutzer wolfbln schrieb:


Es ist übrigens nicht so, wie Henning immer wieder suggeriert. Telefonica stößt nicht auf Widerstand beim Ausbau. Denn es werden kaum neuen Standorte erschlossen, sondern es fehlt an etwa 10000 bestehenden einfach LTE (und oft auch schon 3G). Das ist kein "böses" 5G und die betroffenen User wünschen sich oft sehnlichst billigeres mobiles Internet als bei der Telekom. Es geht hier auch um Uni- oder Kreisstädte ohne 4G, nicht die "letzten" Dörfer wie bei der Telekom.

Gute Analyse!

Telekom wird es schaffen,
...hat aber trotzdem bedauerliche Lücken ....... aber zum höchsten Preis .......
Telekom ist der Beste unter drei ziemlich Schlechten!

Von 80% auf 97%
ist ein Quantensprung und nicht etwas mehr Ausbau.
SCNR: von 98,999% auf 99% wäre ein Quantensprung :-)


Das Problem ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Was passiert nun Ende 2020? Ist dann der Virus daran schuld oder immer noch die Konsolidierung von vor 5 Jahren, irgendein Widerstand dagegen, die Bürokratie oder vielleicht auch mal das Unternehmen selbst?

Eins von dem wird´s werden, ist die Frage, ob die BNetzA sich robust durchsetzen darf.
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[1.1] Tzupa antwortet auf Cartouche
15.04.2020 10:43

5x geändert, zuletzt am 15.04.2020 10:55
Benutzer Cartouche schrieb:
Hallo Wolf! Schön, wieder von dir zu lesen, ich mag deine guten und sachlich fundierten Beiträge hier und bei TT.


"Sachlich"? Ich würde eher sagen, dass man hier eine gewisse Tendenz hin zur Telekom erkennen kann. Vodafone und "zurechtlügen"? Sorry, aber das ist eine Unterstellung auf ganz dünnem Eis.

Ich würde eher sagen, der ganze Kommentar liest sich wie von der Telekom Marketingabteilung geschrieben.


Die tatsächlichen Unterschiede zwischen Telekom und Vodafone waren laut BNetzA minimal, und ein klitzekleiner Vorteil für die Telekom ergibt sich nur bei Betrachtung nach Bundesländer, weil hier individuelle Erfüllungskritierien gesetzt waren. Auf ganz Deutschland gesehen lag aber Vodafone (ebenfalls minimal) vorn.

Und nicht zuletzt ist ein ganz anderes, von der BNetzA aber nicht gemessenes Kriterium, für die Vielzahl der Nutzer wesentlich wichtiger als der Empfang im hintersten Kuhdorf: Nämlich der Indoor Empfang. Ja, auch hier setzt die Telekom mittlerweile stark auf "Unterbau" im Band 20 und hat die Situation in den letzten Monaten deutlich verbessert. Wenn ich aber in größeren Städten in Kneipen, Bars, Restaurant usw. gehe, hat meine Vodafone SIM-Karte immer noch eher Empfang als die Telekom Karte.

Ich habe beide SIM-Karten im iPhone, weil ich viel wandere und damit oftmals Gebiete erreiche, wo einer der beiden Provider streikt. Dank günstiger Discounter Pre-Paid Karten und Dual-SIM Smartphones ist das heute ja glücklicherweise kein Problem mehr.
Vor einem Jahr hätte ich gesagt, dass am Telekom Netz kein Weg vorbeiführt. Mittlerweile nehmen sich die beiden absolut nichts mehr. Die Lücken sind nahezu deckungsgleich. In Randgebieten geht einmal der eine, manchmal der andere besser.
Und wenn man sich die Ausführungen der BNetzA ansieht, dann wird auch genau das bestätigt: Es gibt in der Praxis keine nennenswerten Unterschiede zwischen Telekom und Vodafone.


Und zu Telefonica: Nein, die werden es nicht schaffen. Aber ist das denn wichtig? Telefonica war schon immer der Provider für Großstädter, denen es herzlich egal ist, wenn sie im Kuhdorf nur EDGE haben. Dafür zahlen sie einen Bruchteil dessen, was Vodafone und vor allem Telekom Kunden bezahlen.
Die Wahrheit ist: Die BNetzA wird sich nach der Fristverlängerung fragen müssen, ob sie Telefonica bzw. deren deutsche Tochter mit hohen Strafen womöglich in den Ruin treiben wollen und dann nur noch zwei Provider mit entsprechend weniger Wettbewerbsdruck übrig bleiben, oder ob sie es einfach akzeptieren, dass der Kunde selbst entscheiden kann, ob die Versorgung im Kuhdorf den 3-4-fachen Preis (Telefonica vs. Telekom) wert ist.
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[1.1.1] wolfbln antwortet auf Tzupa
15.04.2020 12:14

3x geändert, zuletzt am 15.04.2020 12:28
Benutzer Tzupa schrieb:
Benutzer Cartouche schrieb:
Hallo Wolf! Schön, wieder von dir zu lesen, ich mag deine guten und sachlich fundierten Beiträge hier und bei TT.


"Sachlich"? Ich würde eher sagen, dass man hier eine gewisse Tendenz hin zur Telekom erkennen kann. Vodafone und "zurechtlügen"? Sorry, aber das ist eine Unterstellung auf ganz dünnem Eis.

Ich würde eher sagen, der ganze Kommentar liest sich wie von der Telekom Marketingabteilung geschrieben.


Zunächst kann ich dir versichern, dass ich nicht im Sold der Telekom stehe, sondern vieles dafür tue, die Telekom zu umgehen. Mein Thread über Roaming-SIM-Karten bei TT ist ein Versuch gegen die überzogenen Preise des "Marktführers" vorzugehen.

Ich habe auch schon Teltarif-Redakteure in dieser Hinsicht kritisiert. Sich von der Telekom auf Events laden zu lassen, sich die Reise bezahlen zu lassen und dann einen Artikel zu verzapfen, der sehr an der Argumentation des Konzerns entlang geht, finde ich zumindest problematisch, genauso, es am Ende des Artikels nicht offenzulegen, dass die Reise von der Telekom bezahlt wurde (was natürlich keine Auswirkungen auf den redaktionellen Inhalt habe).

Man muss aber trotzdem konstatieren, dass man in Deutschland an der Telekom nicht vorbeikommt und Du nutzt sie ja auch. Ich bin vehementer Kritiker ihrer Preispolitik, ihres Kabelausbaus oder ihrer gesamten Rolle als quasi-1/3-Staatskonzern. Beim Mobilfunkausbau scheinen sie mir dagegen aber vieles richtig zu machen

Die tatsächlichen Unterschiede zwischen Telekom und Vodafone waren laut BNetzA minimal, und ein klitzekleiner Vorteil für die Telekom ergibt sich nur bei Betrachtung nach Bundesländer, weil hier individuelle Erfüllungskritierien gesetzt waren. Auf ganz Deutschland gesehen lag aber Vodafone (ebenfalls minimal) vorn.

Da liest du die PM der BNetzA nicht ganz richtig. Vodafone hat im Januar 2020 der Behörde Abdeckungswerte übermittelt, die - deutschlandweit gesehen - noch vor der Telekom lagen. Da haben sich viele Beobachter die Augen gerieben, wie das möglich sein kann.

Ich bin nebenbei noch Cellmapper und kenne einige Regionen ganz gut und wie die Betreiber da stehen. Die übermittelte Zahlen bedeuten, dass die Telekom mit mehr als 10000 Basisstationen mehr auf weniger Fläche kommt als Vodafone. Entweder müsste Telekom sehr schlecht oder Vodafone sehr gut gebaut haben.

Über die tatsächlich gemessenen Werte bei DT und VF sagt die Behörde nur so viel, dass Vodafone in mehr Bundesländer die Ziele verfehlt als die Telekom. Die Länder sind für mich so durchaus nachvollziehbar. Telekom hat Schwächen insbesondere zur franz. Grenze und bei Schienenfernstrecken.

Dennoch bin ich auch bei dir. In Städten, Ballungsgebieten, auf Autobahnen und Fernstraßen und bei der Bahn (die beide nicht so gut haben), nehmen sie sich nicht sehr viel. Was die ländlichen Regionen angeht ist das etwas von der Region abhängig.

Ich bin gerade in meinem Country Home Office in Mittelhessen und jetzt nach einigen Jahren wirklich beeindruckt, wie gut Telekom fast jedes Dorf abdeckt. Bei Vodafone stehen einige Leuchtturmsender auf dem Land, die das Dorf entweder treffen oder verfehlen. Die gemessenen Feldstärken sind auch wesentlich niedriger.

Aber ich wohne hauptsächlich in Berlin und kenne daher auch Brandenburg ganz gut. Hier ist es oft andersrum und Vodafone steht an der Grenze zu Polen besser oder auch in der Uckermark. Darum hängt es wirklich davon ab, wo genau du wandern gehst. Ein Dual-SIM-Handy (oder eine Roaming-SIM) mit Telekom und Vodafone sind sicher die beste Wahl.

Du hast auch richtig beobachtet, dass Telekom oft indoors mehr Probleme hat, insbesondere dort, wo ihnen langwelliges LTE (700, 800, 900 MHz) fehlt, was sogar in Berlin an einigen Stellen der Fall ist.


Und nicht zuletzt ist ein ganz anderes, von der BNetzA aber nicht gemessenes Kriterium, für die Vielzahl der Nutzer wesentlich wichtiger als der Empfang im hintersten Kuhdorf: Nämlich der Indoor Empfang. Ja, auch hier setzt die Telekom mittlerweile stark auf "Unterbau" im Band 20 und hat die Situation in den letzten Monaten deutlich verbessert. Wenn ich aber in größeren Städten in Kneipen, Bars, Restaurant usw. gehe, hat meine Vodafone SIM-Karte immer noch eher Empfang als die Telekom Karte.

Ich habe beide SIM-Karten im iPhone, weil ich viel wandere und damit oftmals Gebiete erreiche, wo einer der beiden Provider streikt. Dank günstiger Discounter Pre-Paid Karten und Dual-SIM Smartphones ist das heute ja glücklicherweise kein Problem mehr.
Vor einem Jahr hätte ich gesagt, dass am Telekom Netz kein Weg vorbeiführt. Mittlerweile nehmen sich die beiden absolut nichts mehr. Die Lücken sind nahezu deckungsgleich. In Randgebieten geht einmal der eine, manchmal der andere besser. Und wenn man sich die Ausführungen der BNetzA ansieht, dann wird auch genau das bestätigt: Es gibt in der Praxis keine nennenswerten Unterschiede zwischen Telekom und Vodafone.

Das mit dem "Zurechtlügen" bei Vodafone ist so eine Sache. Ich gehe mal davon aus, dass sie von ihren Berechnungen auf der Netzabdeckungskarte ausgehen bei der Flächenberechnung und die ist einfach Phantasie. Das kann jeder mal selbst ausprobieren, wenn er sich an den Rand einer roten Zone (oder ins Orange bei o2) stellt. Da ist die Karte der Telekom etwas realistischer.

Alle sogenannten "Netztests" haben Vodafone in diesen Jahr hinter der Telekom gesehen, mit mehr oder weniger Abstand. Ich bin also nicht alleine mit meiner Beobachtung. Wenn du dich im Land umschaust, wirst du feststellen, dass Vodafone einige MRT, also mobile Sender verteilt hat. Es sollen mehrere hundert sein. Das hilft. Aber die können auch schnell wieder weg sein, wenn es dereinst wieder Großveranstaltungen gibt und sie mehr dort benötigt werden. Ich werde gerade von so einem Trailer versorgt, der schon 3 Jahre dort steht. Da kann man nie wissen, sollte sich aber für 2 Jahre binden.....


Und zu Telefonica: Nein, die werden es nicht schaffen. Aber ist das denn wichtig? Telefonica war schon immer der Provider für Großstädter, denen es herzlich egal ist, wenn sie im Kuhdorf nur EDGE haben. Dafür zahlen sie einen Bruchteil dessen, was Vodafone und vor allem Telekom Kunden bezahlen. Die Wahrheit ist: Die BNetzA wird sich nach der Fristverlängerung fragen müssen, ob sie Telefonica bzw. deren deutsche Tochter mit hohen Strafen womöglich in den Ruin treiben wollen und dann nur noch zwei Provider mit entsprechend weniger Wettbewerbsdruck übrig bleiben, oder ob sie es einfach akzeptieren, dass der Kunde selbst entscheiden kann, ob die Versorgung im Kuhdorf den 3-4-fachen Preis (Telefonica vs. Telekom) wert ist.

Nun, Telefonica agiert in einem Marktumfeld zu den Bedingungen, die der Gesetzgeber stellt. Noch gibt es ein politisches Primat im Land und nicht jeder Konzern kann machen, wie und was er will, insbesondere in so stark regulierten Bereichen wie der Telekommunikation. Sicher hatten o2 und eplus ihre Kunden vorwiegend in den Städten. Ich selbst lebe in einer Stadt, wo sie praktischer der dominierende Anbieter sind. Aber die Fusion und Ausgestaltung der Versteigerungen war vom Gesetzgeber klar als nationales Netz vorgegeben und nicht als Ballungszentrum-Netz. In einigen ländlichen Regionen in Süddeutschland geht's ja auch ganz gut. Aber man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken und das ggü. den Nutzern ständig mit dem niedrigen Preis rechtfertigen.

Ihre Preise sind zwar für Deutschland niedrig. Langfristig will auch Drillisch in diese Lücke. Aber auch hier gibt der Gesetzgeber nach ein paar Jahren Einführungszeit, eine nationale Abdeckung vor (die nur mit Roaming erreichbar scheint). Was sagst du dem Kabelnetzbetreiber in der Stadt XY, der vielleicht ein Stadtnetz errichten will und noch billiger wäre? Sorry, geht nicht, aber Telefonica darf es in mehreren Städten gleichzeitig. Hier geht es auch um Fairness auch gegenüber der Landbevölkerung. Das Grundgesetz verpflichtet zu gleichwertigen Lebensbedingungen. Da ist ein günstiger Betreiber für die Stadt und ein teurer für das Land einfach diskriminierend. Wobei ich ja dafür offen wäre, wenn es politisch ausgehandelt werden würde. Als bewusste Entscheidung (oder auch nur Unvermögen) einer AG, die im letzten Jahr 10% des Börsenwerts als Dividende an ihre Aktionäre ausgezahlt hat, ist es schlicht unakzeptabel.
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[1.1.1.1] Tzupa antwortet auf wolfbln
15.04.2020 12:40

einmal geändert am 15.04.2020 12:47
Benutzer wolfbln schrieb:


Alle sogenannten "Netztests" haben Vodafone in diesen Jahr hinter der Telekom gesehen, mit mehr oder weniger Abstand. Ich bin also nicht alleine mit meiner Beobachtung.

Nein. Das wird von einigen Medien, insbesondere hier bei Teltarif, gerne so hingestellt. Die Tests kommen aber stets zum Ergebnis, dass die Telekom im Durchschnitt zwar höhere Bandbreiten hat, NICHT aber eine bessere Abdeckung. Das Ergebnis ist stets: In den Städten ist Vodafone geringfügig vorne, am Land ist es umgekehrt.

Der letzte größere Netztest war von Opensignal (https://www.opensignal.com/2020/03/12/german-rural-4g-users-see-big-differences-in-4g-availability-and-download-speeds-between-operators):

"Vodafone isn’t far behind Telekom in terms of 4G Availability in rural areas and had the highest 4G Availability in more urban areas than Telekom (five wins and seven draws versus Telekom’s two wins and eight draws)"

Das mit den Bandbreiten kann ich im übrigen vor allem in ländlichen Gebieten auch bestätigten. Der Grund dafür ist die stärkere Auslastung bei Vodafone, weil man hier schon seit längerem auf LTE als Festnetzersatz setzt (Gigacube). Schließlich kann Vodafone DSL nur zur Untermiete von der Telekom anbieten, und Kabel gibt es am Land nicht. Sicherlich sorgen auch die utopisch hohen Preise der Telekom für eine geringere Auslastung, denn wenn ein Gigabyte so viel kostet wie ein Gramm Gold, dann wird es natürlich auch weniger genutzt.

Für mich kommt die Telekom als Hauptanbieter trotzdem nicht in Frage, denn weder zu Hause, noch am Arbeitsplatz, noch in unserer Ferienwohnung bietet die Telekom Indoor LTE Abdeckung (alle drei Orte städtisch). Vodafone LTE geht dagegen an allen drei Orten einwandfrei. Da mein LTE Vertrag (Flatrate) in der Ferienwohnung als Festnetzersatz herhalten muss und am Arbeitsplatz Wifi Calling nicht funktioniert, bleibt mir nur Vodafone.
Übrigens: Auch Telefonica LTE geht an allen drei Orten besser als die Telekom und ist vergleichbar mit Vodafone.
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[1.1.1.1.1] wolfbln antwortet auf Tzupa
15.04.2020 13:29

2x geändert, zuletzt am 15.04.2020 13:39
Benutzer Tzupa schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:


Alle sogenannten "Netztests" haben Vodafone in diesen Jahr hinter der Telekom gesehen, mit mehr oder weniger Abstand. Ich bin also nicht alleine mit meiner Beobachtung.

Nein. Das wird von einigen Medien, insbesondere hier bei Teltarif, gerne so hingestellt. Die Tests kommen aber stets zum Ergebnis, dass die Telekom im Durchschnitt zwar höhere Bandbreiten hat, NICHT aber eine bessere Abdeckung. Das Ergebnis ist stets: In den Städten ist Vodafone geringfügig vorne, am Land ist es umgekehrt.

Der letzte größere Netztest war von Opensignal (https://www.opensignal.com/2020/03/12/german-rural-4g-users-se e-big-differences-in-4g-availability-and-download-speeds-between
-operators):

"Vodafone isn’t far behind Telekom in terms of 4G Availability in rural areas and had the highest 4G Availability in more urban areas than Telekom (five wins and seven draws versus Telekom’s two wins and eight draws)"


Es geht hier um die 4G-Verfügbarkeit. Bei OpenSignal heißt die "4G availability".
In dem Bericht wird zwischen Stadt und Land unterschieden:
Stadt:
- Telekom: 85.7-93.5%
- Vodafone: 85.8-94.9%
- o2: 72.6-89.7%

Land:
- Telekom: 84.4-90.9%
- Vodafone: 76.4-87.5%
- o2: 49.8-81.4%

Das sagt doch genau, was ich auch sage. In Städten sind DT und VF etwa gleichauf, auf dem Land hat aber Telekom etwas die Nase vorne. Hier werden ja nur Varianzen angegeben. Wir wissen daher nicht die Gewichtung, d.h. den Mittelwert oder Median.

Im Vorquartal lag der bundesweit gemittelt bei OpenSignal:
- Telekom: 85,9%
- Vodafone: 81,4%
- o2: 72,3%

(((Zahlen gegen die die Telekom übrigens Sturm läuft, da sie ja wie heute zu lesen 98% Bevölkerungsabdeckung meint zu haben.)))

Also es liegt schon etwas im Ermessensspielraum des Betrachters, ob man jetzt die Telekom als "klaren Sieger" sieht oder eben gleichauf mit Vodafone. Im Endeffekt kommt es immer auf die lokale Situation an.

Ich finde, dass man weiter sagen kann, dass beide in Städten etwa gleichauf liegen (ja auch o2 in einzelnen Städten auf dieser Höhe liegen kann), aber auf dem Land in der Regel - bei aller regionalen und lokalen Varianz - die Telekom gemittelt etwas voraus ist. Ich kenne auch Regionen, wo wiederum Vodafone besser steht. Dieser Streit ist aber für den Nutzer eigentlich ziemlich egal, weil es ihm jeweils um seine lokale Situation geht.


Das mit den Bandbreiten kann ich im übrigen vor allem in ländlichen Gebieten auch bestätigten. Der Grund dafür ist die stärkere Auslastung bei Vodafone, weil man hier schon seit längerem auf LTE als Festnetzersatz setzt (Gigacube). Schließlich kann Vodafone DSL nur zur Untermiete von der Telekom anbieten, und Kabel gibt es am Land nicht. Sicherlich sorgen auch die utopisch hohen Preise der Telekom für eine geringere Auslastung, denn wenn ein Gigabyte so viel kostet wie ein Gramm Gold, dann wird es natürlich auch weniger genutzt.

Und auch da ist meine in Berlin bei Vodafone ganz anders als deine. In Berlin ist VF der Netzanbieter mit den absolut wenigsten Kunden aller 3 MNOs weit unter dem theoretischen Anteil von 1/3. d.h. meine Zelle ist so gut wie leer und sogar die theoretische Höchstgeschwindigkeit von 3CA im LTE nachts ganz gut erreichbar. Das ist immer halt sehr lokal verschieden und man sollte nicht verallgemeinern.


Für mich kommt die Telekom als Hauptanbieter trotzdem nicht in Frage, denn weder zu Hause, noch am Arbeitsplatz, noch in unserer Ferienwohnung bietet die Telekom Indoor LTE Abdeckung (alle drei Orte städtisch). Vodafone LTE geht dagegen an allen drei Orten einwandfrei. Da mein LTE Vertrag (Flatrate) in der Ferienwohnung als Festnetzersatz herhalten muss und am Arbeitsplatz Wifi Calling nicht funktioniert, bleibt mir nur Vodafone.
Übrigens: Auch Telefonica LTE geht an allen drei Orten besser
als die Telekom und ist vergleichbar mit Vodafone.
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[1.1.1.1.1.1] Tzupa antwortet auf wolfbln
15.04.2020 13:54

2x geändert, zuletzt am 15.04.2020 14:06
Benutzer wolfbln schrieb:

Es geht hier um die 4G-Verfügbarkeit. Bei OpenSignal heißt die "4G availability".
In dem Bericht wird zwischen Stadt und Land unterschieden:
Stadt:
- Telekom: 85.7-93.5%
- Vodafone: 85.8-94.9%
- o2: 72.6-89.7%

Land:
- Telekom: 84.4-90.9%
- Vodafone: 76.4-87.5%
- o2: 49.8-81.4%

Das sagt doch genau, was ich auch sage. In Städten sind DT und VF etwa gleichauf, auf dem Land hat aber Telekom etwas die Nase vorne. Hier werden ja nur Varianzen angegeben. Wir wissen daher nicht die Gewichtung, d.h. den Mittelwert oder Median.


Ja, die Unterschiede sind auch am Land gering. Zu beachten ist aber auch, dass Vodafone noch etwas mehr 3G im Vergleich zur Telekom hat. Es gab einen anderen Test, wo Vodafone unter Einbeziehung von 3G auch am Land vorne war. Da habe ich aber keinen Link zur Hand.

Aber: Ich bin trotzdem der Meinung, dass dein initialer Kommentar die Realität nicht trifft. Die Telekom zu loben und so hinzustellen, als seien die die einzigen, die einen Netzausbau hinbekommen, während es sich Vodafone nur "zurechtlügt", ist einfach falsch.
Und selbst wenn die Kuhdorf-LTE-Abdeckung bei Vodafone je nach Bundesland (maximal) 8 Prozent schlechter als bei der Telekom ist, bleibt immer noch festzuhalten, dass die (maximal) 1,4 Prozent bessere Abdeckung von Vodafone innerhalb von urbanen Gebieten in absoluten Zahlen sicherlich mehr Personen zugute kommt als der 8 Prozent Vorteil der Telekom auf dem Dorf. Misst man also nach Haushalten und nicht in der Fläche, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Vodafone bundesweit sogar die etwas bessere Abdeckung hat.

Kalkuliert man dann noch die in Tests selten angesprochene Indoor-Problematik der Telekom mit ein, ist es äußerst fraglich, mit wem die Masse der Menschen untern Strich besser fährt. Basierend auf meiner eigenen Erfahrung (als Großstädter) ist es so, dass mich Vodafone hinsichtlich Empfang insgesamt seltener im Stich lässt.
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[1.1.1.1.1.1.1] hrgajek antwortet auf Tzupa
15.04.2020 15:41
Hallo,

Benutzer Tzupa schrieb:

Aber: Ich bin trotzdem der Meinung, dass dein initialer Kommentar die Realität nicht trifft. Die Telekom zu loben und so hinzustellen, als seien die die einzigen, die einen Netzausbau hinbekommen, während es sich Vodafone nur "zurechtlügt", ist einfach falsch.

Jeder geht von seinem Lebensumfeld aus.

Wenn ich mein Vodafone-D2-Handy nehme, empfange ich EDGE. Verlasse ich das Haus, habe ich weiter EDGE. Gehe im Ort etwas nach oben, schimmert kurz "4G" durch, und verschwindet wieder. Gehe ich aus dem Ort hinaus in den tiefen Wald treffe ich nach 4-6km auf einen Sendemasten mitten im Wald, den eine Rundfunkanstalt einst gebaut hat, wovon heute Vodafone D2 und die BDBOS (Digitaler Behördenfunk) funken. Vodafone ist dort mit feinem 4G, mitten im Wald, wo meist niemand ist.

Bleibe ich hier im Ort und steige ins Auto und fahre in den Nachbarort verliere ich schnell D2 EDGE und empfange mit VF nichts mehr.
Dann lande ich im nächsten Nachbarort und empfange auch dort nichts.
(Bundesland Hessen, Landkreis Odenwald-Kreis, Stadt Oberzent)

Auf der gleichen Strecke empfange ich LTE von Telekom, nahezu durchgehend.
Telekom, Vodafone und o2 senden vom gleichen Sendemasten im Wald. Nur Telekom sendet mit L800/G900/L1800

Klar natürlich, das ist der berühmte Einzelfall.

Du schreibst, dass bei Dir Telekom sehr schlecht ist oder gar nicht geht.
Darf ich fragen, wo das in etwa ist? Dann kann ich ja mal nachforschen.

In Norddeutschland scheint Vodafone regional sehr stark zu sein, in Süddeutschland gibt es auch Ecken, wo Vodafone einst richtig intensiv gebaut hat.

Wenn ich mir die Standorte der Anbieter so anschaue, sind das oft "Leuchtturm" Standorte und weniger Standorte, die funktechnisch wichtig und richtig wären.

Wie kommen wir aus der Situation raus?

Ich stelle mir die Frage, ob es wirtschaftlich und logistisch machbar und sinnvoll ist, dass 3 Anbieter, drei Netze aufbauen, die möglichst "flächendeckend" sein sollen.

Oder soll es /muss es / darf es eine "Netzgesellschaft" geben, die deutschlandweit flächendeckend (im Sinne des Wortes) ausbaut und dann an alle Mobilfunkanbieter, die es haben wollen ihre Dienste/Signale anbietet?

Oder sollte Telefónica möglichst bald wieder seinen "legendären" "D1-Roaming" (oder meinetwegen D2-Roaming) Vertrag reaktivieren / neu abschließen?

Und wie bekommen wir es hin, dass Baugenehmigungen schneller von statten gehen und wie überzeugen wir die Bedenkenträger, dass Mobilfunk nichts Schlimmes sein muss, sondern mehr Vor- als Nachteile bietet?
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Tzupa antwortet auf hrgajek
15.04.2020 16:29
Benutzer hrgajek schrieb:


Du schreibst, dass bei Dir Telekom sehr schlecht ist oder gar nicht geht.
Darf ich fragen, wo das in etwa ist? Dann kann ich ja mal nachforschen.
>

Ich habe nicht geschrieben, dass die Telekom bei mir "sehr schlecht" ist. Ich habe geschrieben, dass ich mit der Telekom teils Probleme beim Indoor Empfang habe. Das ist ausschließlich in Ballungszentren der Fall.

Draußen erkenne ich zwischen Telekom und Vodafone von der Abdeckung her keine Unterschiede. Manchmal ist das eine besser, manchmal das andere.