Thread
Menü

Gedanken zum Markt...


12.06.2002 14:00 - Gestartet von talk
Hallo zusammen,

ich stimme durchaus zu, daß man durch die Entscheidung alleine noch lange keinen Grund zum Jubeln über eine vermeintliche nahe Analog-/ISDN-Flatrate hat (mich betrifft das mit DSL außerdem eh nicht mehr ;-))...

Zum Artikel möchte ich aber noch ein paar Kommentare loswerden. :-)

>Es gibt nämlich nur vier Einwahl-Netzwerke in Deutschland, die
>gut genug ausgebaut sind, um wenigstens in die Nähe der von
>der Regulierungsbehörde geforderten 475 Übergabepunkte zu
>kommen.

Arcor und Mediaways haben sehr gut ausgebaute Netze.
Die T-InterconnectOC-Plattform soll ebenfalls ziemlich flächendeckend ausgebaut sein.

Aber wer soll da der vierte im Bunde sein? COLT oder Worldcom?
Eher nicht... was bleibt dann noch... BT Ignite?? Hat AFAIK mehr als 23 POIs, dürfte aber von der Flächendeckung von Arcor, und Mediaways sicher weit entfernt sein.

Ansonsten gibt es doch eigentlich gar keine großen Carrier/ISPs...

>Doch T-Online wird schon aus Rücksicht auf die Mutter keine
>Flatrate für Analog- oder ISDN-Kunden mehr anbieten.

Na ja... falls die Konkurrenz Flatrates anbieten sollte, wird T-Online sicher auch ein Angebot auf den Markt bringen.

Die Priorität in Marketing und Vertrieb dürfte aber sicher auf den T-DSL-Produkten liegen... vielleicht werden für diese Produkte dann auch noch zusätzliche Services angeboten (wie immer diese jetzt auch aussehen mögen...).

>Schließlich macht der Konzern mit DSL bei (langfristig) >geringeren Kosten mehr Umsatz pro Kunde, als mit Schmalband->Flatrates zu erwarten ist.

Das mit Sicherheit.

>Schon Anfang 2002 sanken die an die Deutsche Telekom zu >bezahlenden Interconnect-Entgelte deutlich, während parallel >die meisten ISPs die Endkundenpreise erhöhten.

Gerade im TK-Markt haben Einkaufs- und Verkaufspreise nur bedingt miteinander zu tun.

Die Tariferhöhungen kamen vor allem durch Erhöhungen bei den BT Ignite-Resellern und den Rückzug von Talkline (und der vor der Einstellung durchgeführten Preiserhöhung) zustande...

Die Tarife der großen Anbieter (T-Online, AOL, Arcor) blieben in der letzten Zeit praktisch konstant.

>Aber auch auf dem jetzigen Niveau verdient keiner der ISPs >wirklich gut, so dass der Vorteil des "Einkaufs per Flatrate" >nicht notwendigerweise an den Endkunden weitergegeben werden >wird.

Großes Zugpferd bei T-Online ist weiterhin der Access-Bereich.
Und das wird IMHO auch so bleiben.

Mit TK-Dienstleistungen ist sehr wohl Geld zu verdienen. Man braucht aber dazu Investitionen (und das mit starken Investoren im Hintergrund und nicht alles auf Pump finanziert!) - dazu einen langen Atem (bis die Investitionen sich wieder eingespielt haben) und vor allem innovative Ideen und kluge Strategien, um die potentiellen Kunden auch für die eigenen Produkte zu begeistern.

Gerade in diesem Bereich sehe ich bei einigen Carriern/ISPs gewisse Probleme...

cu talk
Menü
[1] Warum immer die Telekom?
hdontour antwortet auf talk
12.06.2002 14:07
Benutzer talk schrieb:
Hallo zusammen,

ich stimme durchaus zu, daß man durch die Entscheidung alleine noch lange keinen Grund zum Jubeln über eine vermeintliche nahe Analog-/ISDN-Flatrate hat (mich betrifft das mit DSL außerdem eh nicht mehr ;-))...

Zum Artikel möchte ich aber noch ein paar Kommentare loswerden.
:-)

>Es gibt nämlich nur vier Einwahl-Netzwerke in Deutschland,
die
>gut genug ausgebaut sind, um wenigstens in die Nähe der von >der Regulierungsbehörde geforderten 475 Übergabepunkte zu >kommen.

Arcor und Mediaways haben sehr gut ausgebaute Netze. Die T-InterconnectOC-Plattform soll ebenfalls ziemlich flächendeckend ausgebaut sein.

Ich frage mich ernsthaft weshalb eigentlich die Telekom dazu verdonnert wurde und nicht die anderen?

Aber wer soll da der vierte im Bunde sein? COLT oder Worldcom? Eher nicht... was bleibt dann noch... BT Ignite?? Hat AFAIK mehr als 23 POIs, dürfte aber von der Flächendeckung von Arcor, und Mediaways sicher weit entfernt sein.

Ansonsten gibt es doch eigentlich gar keine großen Carrier/ISPs...

>Doch T-Online wird schon aus Rücksicht auf die Mutter keine >Flatrate für Analog- oder ISDN-Kunden mehr anbieten.

Na ja... falls die Konkurrenz Flatrates anbieten sollte, wird T-Online sicher auch ein Angebot auf den Markt bringen.

Die Priorität in Marketing und Vertrieb dürfte aber sicher auf den T-DSL-Produkten liegen... vielleicht werden für diese Produkte dann auch noch zusätzliche Services angeboten (wie immer diese jetzt auch aussehen mögen...).

>Schließlich macht der Konzern mit DSL bei (langfristig)
>geringeren Kosten mehr Umsatz pro Kunde, als mit Schmalband->Flatrates zu erwarten ist.

Das mit Sicherheit.

>Schon Anfang 2002 sanken die an die Deutsche Telekom zu
>bezahlenden Interconnect-Entgelte deutlich, während parallel >die meisten ISPs die Endkundenpreise erhöhten.

Gerade im TK-Markt haben Einkaufs- und Verkaufspreise nur bedingt miteinander zu tun.

Die Tariferhöhungen kamen vor allem durch Erhöhungen bei den BT Ignite-Resellern und den Rückzug von Talkline (und der vor der Einstellung durchgeführten Preiserhöhung) zustande...

Die Tarife der großen Anbieter (T-Online, AOL, Arcor) blieben in der letzten Zeit praktisch konstant.

>Aber auch auf dem jetzigen Niveau verdient keiner der ISPs
>wirklich gut, so dass der Vorteil des "Einkaufs per Flatrate" >nicht notwendigerweise an den Endkunden weitergegeben werden >wird.

Großes Zugpferd bei T-Online ist weiterhin der Access-Bereich.
Und das wird IMHO auch so bleiben.

Mit TK-Dienstleistungen ist sehr wohl Geld zu verdienen. Man braucht aber dazu Investitionen (und das mit starken Investoren im Hintergrund und nicht alles auf Pump finanziert!) - dazu einen langen Atem (bis die Investitionen sich wieder eingespielt haben) und vor allem innovative Ideen und kluge Strategien, um die potentiellen Kunden auch für die eigenen Produkte zu begeistern.

Gerade in diesem Bereich sehe ich bei einigen Carriern/ISPs gewisse Probleme...

cu talk
Menü
[1.1] fruli antwortet auf hdontour
12.06.2002 14:27
Benutzer hdontour schrieb:

Ich frage mich ernsthaft weshalb eigentlich die Telekom dazu verdonnert wurde und nicht die anderen?

weil der ILEC DTAG im Bereich der letzten Meile nachweislich als einziger TNB einen Marktanteil von 97-98% der Anschluesse und damit ueber ein Defakto-Monopol oder zumindest eine eindeutige Marktbeherrschung verfuegt.

Alle anderen Teilnehmernetzbetreiber kommen nur auf einen marginalen Marktanteil von 2-3%.

talk sprach hier bei den anderen gut ausgebauten Netzen von den Verbindungsnetzen von Arcor, Mediaways & Co.
Diese sind aber stets auf die letzte Meile des Teilnehmernetzbetreibers angewiesen - und darum geht es ja auch bei der Grosshandels-Flat-Entscheidung der RegTP:

Die DTAG muss auch -zusaetzlich zur Vermietung der kompletten TAL- den Verbindungsnetzbetreibern/ISPs an 475 bundesweiten Netzuebergangspunkten eine Grosshandelsflatrate fuer schmalbandigen Internet-Verkehr von diesen 475 POIs bis zum DTAG-Endkunden anbieten.

So long.
fruli