Der Fehler hierbei:
Die Flaschen sind geschlossene Systeme, die Erde mit Atmosphäre ist ein offenes
Also, das ist zwar richtig ... aber kannst Du erklären, warum das für das Thema Klimaveränderung relevant ist? Meines Wissens basiert kein Klimamodell auf der Annahme, dass die Erde + Atmosphäre ein geschlossenes System ist.
und hoch komplexes System. Doch die Prognosen, die man vor 30 Jahren tätigte, haben sich nicht bewahrheitet,
Was waren denn die Prognosen, die man vor 30 Jahren tätigte?
daher ist man nun vorsichtiger geworden und nimmt einen Zeitraum von 100 Jahren.
Würdest Du diese Aussage zurückziehen, wenn ich Dir zeige, dass Klimaforscher auch Vorhersagen zu deutlich kürzeren Zeiträumen machen?
Auch sonst verstehe ich die Kritik nicht wirklich: In allen Bereichen der Wissenschaft gab es im Laufe der Entwicklung unvollständige Modelle, die ungenaue Vorhersagen gemacht haben. Mit weiterer Forschung werden diese Modelle in der Regel immer genauer. Mit jedem Test gegen die Realität werden Aspekte entdeckt, die das Modell noch nicht berücksichtigt, und dann wird das Modell um diese Aspekte erweitert. Von daher: Selbst wenn die Klimamodelle vor 30 Jahren Murks waren, welche Relevanz hat das für die heutigen Klimamodelle?
Alle mögliche Technologie, die Du heute alltäglich benutzt, hätte man vor 30 Jahren nicht bauen können, weil die wissenschaftlichen Modelle nocht nicht genau genug waren ... ändert das etwas daran, dass unsere heutigen Modelle genau genug sind, um diese Technologie zu ermöglichen?
Das Wetter hingegen kann man über einen Zeitraum von mehr als 3 Tagen hingegen mit maximal 50% vorhersagen....
Ja, das ist ein sehr verbreitetes Missverständnis.
Ich versuche mal, das Problem in Deiner Denkweise mit einer Analogie zu erklären:
Wenn ich einen einzelnen Würfel nehme und damit würfel, kannst du vorhersagen, welche Zahl ich würfeln werde? Nein, natürlich kannst Du das nicht. Und warum kannst Du das nicht? Weil ein Würfel ein chaotisches System ist. Ein chaotisches System ist eines, bei dem geringfügige Änderungen zu gravierenden Abweichungen im Ergebnis führen können. Das ist der Grund, weshalb wir Würfel als Zufallsgenerator einsetzen: Es ist ziemlich schwer, den Wurf so zu steuern, dass ein gewünschtes Ergebnis dabei rauskommt - zumindest, wenn man einen Würfelbecher verwendet.
Aber heisst das, dass Du nicht vorhersagen kannst, was der Durchschnitt aller gewürfelten Zahlen ist, wenn ich 10000 mal würfel? Nein! Der Durchschnitt wird extrem zuverlässig ziemlich nah bei 3,5 liegen!
Nur weil ein System kurzfristig und lokal chaotisch ist, heisst das nicht, dass es auch langfristig und auf großen Skalen in jeder Hinsicht chaotisch ist.
Bedenke, dass die Vorhersage, dass die Temperatur in x Jahren um n Grad steigen wird ein *globaler Langfrist-Durchschnitt* ist! Die Behauptung ist nicht, dass es in Kleinkleckersdorf in genau 30 Jahren genau 1 Grad wärmer sein wird als heute. Sondern, dass die Durchnittstemperatur des gesamten Planeten, gemittelt über ein ganzes Jahr oder mehr, 1 Grad (oder was auch immer) wärmer sein wird. Das ist wie wenn Du bei einem Würfel die 1 durch eine 7 ersetzen würdest: Du kannst immernoch eine 2 würfeln, oder eine 3 ... und an der (Nicht-)Vorhersagbarkeit des einzelnen Wurfes würde das auch nichts ändern. Aber der Durchschnitt über viele Würfe würde trotzdem sehr zuverläsig auf 4,5 steigen.
Merke: *Klima* ist nicht *Wetter*.