Benutzer Mobilfunk-Experte schrieb:
>> Das heisst übersetzt: Dank der miesen 60/1-Taktung der
>> 'Mobile Option' lassen sich dumme Kunden, die sich vom
>> guenstigen Minutenpreis beeindrucken lassen, besser von
>> O2 abzocken.
o2 ist hier nicht gerade Vorreiter.
Das sicher nicht; aber derzeit lernen sie ja massiv von dern anderen dazu.
Bei den seit 1.7. ueberwiegend massiv erhöhten Minutenpreisen bei O2 Genion und der offensiv vermarkteten 60/1-Option ab Oktober fuer 3 Euro/Monat weniger Grundgebuehr ist die Zielrichtung ja nur zu offensichtlich.
Bei anderen Anbietern ist 60/1-Taktung selbst dort überwiegend 'Standard', wo o2 bisher nur 10-Sekunden-Takt anbietet.
100% Ack fuer D1/D2
>> nur an der Statistik etwas herumschrauben, damit das fuer den
>> dummen Analysten und Kleinaktionaer wenigstens so aussieht.
>> Enron, MCI Worldcom & Co. sind darin ja wahre Meister...
Es ist aber schon ein Unterschied, ob man Bilanzen fälscht, oder ob man seine Umsatz-Statistik ändert und das klar dazu schreibt.
Bei Enron & MCI waren die Betraege in den Bilanzen ja auch schoen nach US-GAAP enthalten. Selbst Anderson & Co. hatten daran ja nichts auszusetzen...
>> Killer-App Fussball-WM - ob das wohl fuer UMTS reicht?
Von 'Killer-App' redest hier nur du.
Wenn die Fussball-WM so wesentlich zur Umsatz-Steigerung der Datendienste beigetragen hat, dann war das wohl eine Killer-App; denn eine Killer-App soll ja genau das: wesentlich zur Umsatz-Steigerung bei Datendiensten beitragen.
... und im übrigen will T-Mobile genau mit dieser Killer-App auch definitiv UMTS pushen, wie sich etlichen Vertraegen und Verlautbarungen entnehmen laesst.
>> Die wahre mobile Daten-Zukunft sieht man in Finnland: die
>> dortige Telia-Mobilfunk-Tochter bietet GPRS-Flatrate zu einem
>> fairen Preis.
Schön, dass es in Finnland so tolle Angebote gibt. Wie sind denn dort die Konditionen?
8 Euro Grundgebuehr fuer den Mobilfunk-Vertrag zzgl. 5 Euro Grundgebuehr fuer die GPRS-Flatrate.
... oder meinst du die Konditionen fuer die Netzbetreiber bzgl. UMTS-Lizenzgebuehren?
dazu folgendes: die Höhe der UMTS-Lizenzgebuehren hat mit der Höhe der Mobilfunk-Gebuehren fuer die Endverbraucher nachweislich ueberhaupt nichts zu tun, wie ein Vergleich zwischen Grossbritannien und Deutschland zeigt, wo die UMTS-Lizenznehmer jeweils die gleichen exorbitanten Summen fuer die UMTS-Lizenzen investierten.
Jedoch sind die Mobilfunk-Kosten fuer den Endverbraucher gemaess EU-Kommission in Grossbritannien mit Abstand am niedrigsten, waehrend Deutschland ein absolutes Mobilfunk-Hochpreisland ist.
Ach ja: In Deutschland ist übrigens o2 mit weitem Abstand der preisgünstigste GPRS-Anbieter.
Fuer Wenignutzer: ack.
fuer Vielnutzer war das mal... Inzwischen haben die anderen Anbieter im wesentlichen zumindest bei GPRS-Internet-Vielnutzern gleichgezogen.
Für GPRS-WAP-Nutzung und auch für SMS-Vielnutzer dagegen hat O2 in der Tat mit der WAP-Click-Tarif-Option und den Power-SMS-Tarifen durchaus vergleichsweise guenstige Angebote, zugegebenermassen. Die WAP-Abrechnung bei O2 hat aber den gravierenden Nachteil der Block-Abrechnung je Deck AKA ueblen Volumen-Taktung; WAP per GRPS-Internet mit besserer Volumen-Taktung ist bei O2 zudem nur mit viel Tricksen moeglich (siehe Mai-ct).
... und weshalb O2 das fuer Always-On-Dienste psychologisch hoechst fragwuerdige Damoklesschwert des Tagesnutzungs-Entgelts nicht endlich sauber entsorgt, anstatt den Einfuehrungstermin desselben lediglich immer weiter hinauszuschieben, bleibt wohl der Weisheit der O2-GPRS-Markteting-Kasper vorbehalten.
Vergleichsweise 'guenstige' GPRS-Tarife im Vgl. zu D2 und E-Plus/Quam hat O2 zudem bitter noetig, weil O2 leider das gemaess der derzeitigen grotesken Preispolitik der Netzbetreiber fuer mobile Internet-Nuzung viel guenstigere HSCSD im Gegensatz zu diesen Netzbetreibern nicht anbietet.
Preisvergleich Mai 2002 der HSCSD/GPRS-Gebuehren in Deutschland siehe http://www.heise.de/mobil/
artikel/2002/05/27/kosten/bild01.gif
...wobei anzumerken ist, dass die D-Netze inzwischen bei GPRS-Vielnutzung mit neuen Tarifen mit Viag mindestens gleichgezogen haben.
Im Vergleich dazu z.B. die österreichischen GPRS-Nutzungspreise:
http://www.umtslink.at/GPRS/gprs_tarife_austria.htm
ach ja: ich halte O2 trotz meiner Kritik fuer den mit Abstand innovativsten Anbieter im deutschen Mobilfunk.
Genion Home haben die anderen halt nichts entgegenzusetzen.
E-Plus und Quam haben zwar z.T. auch attraktive Tarife, aber deren E-Plus-Netzabdeckung kann mit dem Netz von O2 und dem zumindest ausserhalb der Ballungsraeumen reibungslos funktionierenden O2-D1-Roaming einfach nicht mithalten.
Einziger postitiver Nebeneffekt der um 3 Euro verguenstigten 60/1-Genion-Home-Grundgebuehr: O2 bietet jetzt als erster Teilnehmernetzbetreiber Deutschlands nahezu flaechendeckend einen Telefonie-(Quasi-)Festnetzanschluss, der deutlich weniger Grundgebuehr als der DTAG-T-Net-Basisanschluss kostet. Wer sich mit beispielsweise mit 0190-0xx-Billigheimern auf der Genion-Festnetz-Nummer anrufen laesst, telefoniert damit zu einem unschlagbar guenstigen Gesamtpreis.
Wer allerdings in Deutschland nur ohne die Genion-Features mobil telefonieren moechte, dem kann man im Grunde angesichts der deutschen Wucher-Vertragstarife ruhigen Gewissens zu einer x-beliebigen Prepaid-Card in Verbindung mit der sekundengenau abgerechneten PacSec-Callingcard von Pactel/Transglobe raten: mit tagesaktuellem Online-EVN fuer 16 Cent/min ganztags 1/1-Takt ins nationale Festnetz; nur unwesentlich teurer ins auslaendische Festnetz und 39 Cent/min in die nationalen Mobil-Netze ohne monatliche Grundgebuehr.
Da kann man die deutschen Wucher-Vertrags-Tarife meist vergessen. Wer HSCSD/GPRS nutzen moechte, nimmt die Quam-Now-Prepaid-Card.
Wer CLIP abgehend haben will, nimmt halt die nur unwesentlich teurere AS-Callingcard anstatt Pactel.
Fuer deutsche Verhaeltnisse wirklich attraktive Mobil-Tarife hatte O2 noch zu laengst vergangenen Viag-Zeiten: ich hab noch einen Vertrag von 1999 mit 15 Cent/min Mo-Fr 18-8 Uhr / Wochenende in alle nationalen Mobilfunknetze mit 10/10-Takt.
Heute sprechen eigentlich nur noch die Genion-Festnetz-Features ueberhaupt fuer einen Privatkunden-Mobilfunk-Vertragsabschluss in Deutschland.
Ansonsten sind bei den ueblichen Taktungs-, Grundgebuehr- und Minutenpreis-Konditionen Prepaid mit Pactel-Sekundentakt-Callingcard meist vorzuziehen.
Kein Wunder, dass die EU-Kommission Grossbritannien als das Musterland der Mobilfunk-Preise ansieht: bereits 1998/1999 kosteten z.B. in einem normalen One2One-Privatkunden-Tarif (heute T-Mobile UK) alle Anrufe ins nationale Festnetz Mo-Fr 18-8 Uhr und Sa+So ganztags sage und schreibe 3 Euro-Cent/Minute mit sekundengenauer Abrechnung und kostenloser Mailbox-Abfrage.
Deutschland wird wohl nie soweit kommen... Die Krauts sind halt viel zu leidensfaehig.
Siehe auch analog die Schmalband-Flatrate und Ortsnetz-Preselection:
in Deutschland entgegen Kundeninteresse und (letzteres) entgegen EU-Recht zugunsten der GlobalPlayer-Gigantomanie des ILECs nicht durchgesetzt; in UK dagegen beides laengst umgesetzt; BT musste ihre GlobalPlayer-Ambitionen dafuer halt etwas runterschrauben.
So long.
fruli