Benutzer donrizzi schrieb:
Insbesondere der Dativ an Stelle des Genitiv (nicht an Stelle vom Genitiv) ist auffällig.
Im Lauf der Zeit hat der Genitiv immer wieder neue Aufgaben übernommen. Neue Konstruktionen sind fast immer mit dem Genitiv, weil sie aus entsprechenden Phrasen gebildet werden (z.B. an der Stelle des -> anstelle des). Und die dadurch drohende Überlastung wird vermieden, indem der Genitiv Aufgaben an den Dativ weitergibt.
Dieser Wechsel vom Genitiv zum Dativ ist also völlig normal, hält die Kasusverteilung in der deutschen Sprache im Gleichgewicht und sollte nicht bekämpft werden.
Klar, Sprachwandel klingt am Anfang falsch, aber das gibt sich. Wer würde heute noch „der Hund bellte als schlimme Neuerung beklagen, wie es einer der Brüder Grimm tat, der dem „der Hund boll nachtrauerte (»oder früher noch schöner: der Hund ball« - Originalton Prof. Grimm).
„Anstelle von/vom sollte nicht bekämpft werden, das sage ich als jemand, der mal Sprachwissenschaft studiert hat.
Dann besser gegen die vielen schlecht eingedeutschten Anglizismen angehen. besonders gegen die, die nicht wirklich Englisch ist (“public viewing“ ist das öffentliche zur Schau Stellen einer Leiche zwecks Identifizierung!). und die sinnvollen konsequent eindeutschen,. also z.B. Mäil statt Mail.
Hoffentlich habe ich mit dieser Aufklärung dazu beigetragen, dass soche Beiträge in Zukunft weniger oft kommen.