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Clickbait?


05.06.2022 15:18 - Gestartet von Startle9633
Sommerloch?

Wann und wo hat Telegram jemals behauptet, daß es ein anonymer Messenger ist? Telegram ist eine Whatsapp-Alternative, mehr nicht. Mit mehr wurde auch nicht geworben.

Telegram hat sogar in der FAQ erklärt, wann es Chatdaten weiterleiten muss https://telegram.org/faq#q-do-you-process-data-requests und was mit IPs und Nummern passiert, wenn jemand Terrorverdächtiger ist https://telegram.org/privacy#8-3-law-enforcement-authorities.

Also was genau ist daran nun neu und wieso ist das überhaupt einen Artikel wert?


"beliebter Tummelplatz für Verschwörungstheoretiker, Esoteriker und Kriminelle"

Habt ihr da genaue Zahlen? Quellangaben fehlen mir bei euren Artikel immer, man könnte leicht denken, dass es einfach nur die Meinung von Teltarif ist.
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[1] Kuch antwortet auf Startle9633
05.06.2022 15:28

einmal geändert am 05.06.2022 15:33
Hallo,

https://telegram.org/privacy

hier behaupten sie das:

8.3. Law Enforcement Authorities
If Telegram receives a court order that confirms you're a terror suspect, we may disclose your IP address and phone number to the relevant authorities. So far, this has never happened. When it does, we will include it in a semiannual transparency report published at: https://t.me/transparency.

Das Problem ist hier eben der Satz "So far, this has never happened." Bei Gerichtsurteilen mag dies ja möglicherweise zutreffen. Wenn sie dann aber doch so kooperativ mit dem BKA und dem Innenministerium zusammenarbeiten, wie die Informanten des Spiegel behaupten (und das ohne von einem Gericht dazu gezwungen worden zu sein!), drängt sich hier der Verdacht der Irreführung der eigenen Nutzerschaft auf. Telegram-Nutzer wiegen sich damit in einer falschen Sicherheit.

Alexander Kuch
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[1.1] Startle9633 antwortet auf Kuch
07.06.2022 05:15
Hallo Alexander,

https://telegram.org/privacy

hier behaupten sie das:

8.3. Law Enforcement Authorities If Telegram receives a court order that confirms you're a terror suspect, we may disclose your IP address and phone number to the relevant authorities. So far, this has never happened. When it does, we will include it in a semiannual transparency report published at: https://t.me/transparency.

Das Problem ist hier eben der Satz "So far, this has never happened." Bei Gerichtsurteilen mag dies ja möglicherweise zutreffen. Wenn sie dann aber doch so kooperativ mit dem BKA und dem Innenministerium zusammenarbeiten, wie die Informanten des Spiegel behaupten (und das ohne von einem Gericht dazu gezwungen worden zu sein!), drängt sich hier der Verdacht der Irreführung der eigenen Nutzerschaft auf. Telegram-Nutzer wiegen sich damit in einer falschen Sicherheit.

Danke für die Rückmeldung. Das war ja der Link, den ich erwähnt hatte. Der Absatz dort wegen öffentlicher IP- und Handynummernweitergabe bei Terrorverdächtigen nach richterlichem Beschluss ist nicht neu, deshalb war ich verwundert.

Von "Weitergabe von IP und Handynummer *ohne richterlichen Beschluss*" lese ich im Spiegel-Artikel https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/telegram-gibt-nutzerdaten-an-das-bundeskriminalamt-a-0e4d3fcb-8081-4b87-b062-db412bbc294b nicht oder ich bin völlig blind.

Laut Spiegelartikel, hat das Bundesinnenministerium im Februar einfach nur hinbekommen, was andere Länder seit Jahren tun: Sich mit Telegram in Verbindung zu setzen und die haben nun einen Ansprechpartner und eine schnellere Meldemöglichkeit als https://telegram.org/faq/de#f-ich-habe-illegale-inhalte-auf-telegram-gefunden-wie-kann-ich-d. Das sollte nicht wirklich einen Artikel wert sein, es sei denn man will auf die Unfähigkeit deutscher Behörden hinweisen.
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[1.1.1] Kuch antwortet auf Startle9633
07.06.2022 13:03
Hallo,

das steht im Spiegel-Artikel ganz am Anfang:

"Die Betreiber der Messenger-App Telegram haben - anders als bislang öffentlich dargestellt - in mehreren Fällen Nutzerdaten an das Bundeskriminalamt (BKA) herausgegeben. Dabei handelte es sich nach SPIEGEL-Informationen um Daten Verdächtiger aus den Bereichen Kindesmissbrauch und Terrorismus."

Es geht also offenbar nicht nur um eine bessere Kontaktmöglichkeit und einen Meinungsaustausch (zu rechtsradikalen Gruppen und Verschwörungstheoretikern) per Videokonferenz. In diesem beiden Fällen (Kindesmissbrauch und Terrorismus) hat Telegram laut dem Spiegel-Bericht Nutzerdaten an das BKA weitergegeben.

Alexander Kuch