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Herr Kuch versteht die Marktwirtschaft nicht


19.06.2022 19:07 - Gestartet von Szintagmariot
einmal geändert am 19.06.2022 19:07
Es sehr einfach. Es gibt den Markt. Da treffen sich Angebot und Nachfrage. Wenn die Telekom und Vodafone ihre Tarife verkaufen können, weil dafür Nachfrage gibt, dann werde sie nichts ändern. Wenn keine Nachfrage da ist, dann ändern sie was. Wer kein Telekom/VF Kunde sein möchte, der kann zu Konkurenz gehen.
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[1] foobar99 antwortet auf Szintagmariot
20.06.2022 07:06
Benutzer Szintagmariot schrieb:
Es sehr einfach. Es gibt den Markt. Da treffen sich Angebot und Nachfrage. Wenn die Telekom und Vodafone ihre Tarife verkaufen können, weil dafür Nachfrage gibt, dann werde sie nichts ändern. Wenn keine Nachfrage da ist, dann ändern sie was. Wer kein Telekom/VF Kunde sein möchte, der kann zu Konkurenz gehen.

Exakt. Ich finde die Marktsituation in Deutschland auch sehr schade, aber jeder Kunde bei den teureren Providern ist mir dafür mitverantwortlich.

Die Zero-Rating-Tarife haben sicherlich auch beigetragen, dass viele Kunden doch da gelandet sind, weil sie die völlig überteuerten Preise ein wenig versteckt haben. Damit ist es nun vorbei, und jeder Kunde sollte mal einen ernsten Blick auf seinen Tarif werfen.

Durch Kosten werden die hohen Preise jedenfalls nicht verursacht, auch nicht durch Frequenzauktionen. Denn wer unbegrenzt Netflix zu vernünftigen Preisen Anbieten kann, kann es auch für sonstigen Traffic.
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[1.1] HaBu antwortet auf foobar99
20.06.2022 11:27
Benutzer foobar99 schrieb:
[...]
Exakt. Ich finde die Marktsituation in Deutschland auch sehr schade, aber jeder Kunde bei den teureren Providern ist mir dafür mitverantwortlich.

Und jeder Kunde bei O2 signalisiert "mir ist die Netzqualität egal, Hauptsache günstig" und ist für die vielen Funklöcher mitverantwortlich.

Es lebe die Marktwirtschaft - da kann jeder frei seinen Vertragspartner suchen.

Gruß
HaBu
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[1.1.1] 1franke antwortet auf HaBu
20.06.2022 11:43
Und jeder Kunde bei O2 signalisiert "mir ist die Netzqualität egal, Hauptsache günstig" und ist für die vielen Funklöcher mitverantwortlich.

Eine, meiner Meinung nach, sehr steile These. Können Sie das Anhand von vertraulichen und renommierten Quellen belegen? Die Aussage "mir ist die Netzqualität egal, Hauptsache günstig" kann ich bis zu einem gewissen Grad dulden, aber nicht akzeptieren. Persönlich habe ich mit VF mehr Probleme gehabt als mit o2, und das in einer deutschen Großstadt... Erfahrungen sind inmer unterschiedlich.
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[1.1.1.1] HaBu antwortet auf 1franke
20.06.2022 11:48
Benutzer 1franke schrieb:
Und jeder Kunde bei O2 signalisiert "mir ist die Netzqualität egal, Hauptsache günstig" und ist für die vielen Funklöcher mitverantwortlich.

Eine, meiner Meinung nach, sehr steile These. Können Sie das Anhand von vertraulichen und renommierten Quellen belegen?

Kann ich. Einfach mal unter https://www.breitband-monitor.de/mobilfunkmonitoring/karte den Filter bei Technologie auf "4G" setzen und mit dem Filter nach Netzbetreiber zwischen den Anbietern durchschalten. Schon der optische Eindruck zeigt, dass O2 deutlich mehr Lücken als die Telekom hat. Vodafone dürfte irgendwo dazwischen liegen. Bei anderen Technologien ist es ähnlich.
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[1.1.1.1.1] 1franke antwortet auf HaBu
20.06.2022 11:59
Kann ich. Einfach mal unter https://www.breitband-monitor.de/mobilfunkmonitoring/karte den Filter bei Technologie auf "4G" setzen und mit dem Filter nach Netzbetreiber zwischen den Anbietern durchschalten. Schon der optische Eindruck zeigt, dass O2 deutlich mehr Lücken als die Telekom hat. Vodafone dürfte irgendwo dazwischen liegen. Bei anderen Technologien ist es ähnlich.

"Letzte Datenakualisierung: Januar 2022"
Was bringen mir die Zahlen aus dem Monat, wenn ich mich aber auf das hier und jetzt berufen möchte. Und das Tool der BNetzA als Referenz zu nehmen, zeigt leider auch dass es hier daran mangelt auf dem aktuellsten Stand zu sein... Die Netzkarten der Anbieter hätte ich ja noch verstanden, aber naja.

"(...) dass o2 deutlich mehr Lücken als die Telekom hat". Mag richtig sein, aber die Telekom interessiert doch aktuell niemanden..
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[1.1.1.1.1.1] HaBu antwortet auf 1franke
20.06.2022 12:51
Benutzer 1franke schrieb:
"Letzte Datenakualisierung: Januar 2022" Was bringen mir die Zahlen aus dem Monat, wenn ich mich aber auf das hier und jetzt berufen möchte. Und das Tool der BNetzA als Referenz zu nehmen, zeigt leider auch dass es hier daran mangelt auf dem aktuellsten Stand zu sein... Die Netzkarten der Anbieter hätte ich ja noch verstanden, aber naja.

Es war nach "vertraulichen und renommierten Quellen" [vermutlich gemeint: vertrauenswürdigen] gefragt, Aktualität stand nicht in der Anforderung :-) Die BNetzA halte ich für unabhängig, die Karten der Anbieter zeigen möglicherweise ein geschöntes Bild. Bei O2 wird der Empfang im Freien dargestellt. Meistens halten sich Menschen aber im Gebäude auf.

Die Daten sind noch nicht mal 6 Monate und damit topaktuell wenn man bedenkt, wie schleppend der Netzausbau bei O2 läuft...
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[1.1.1.1.1.1.1] 1franke antwortet auf HaBu
20.06.2022 13:14
die Karten der Anbieter zeigen möglicherweise ein geschöntes Bild.

Um sich selbst zu beweihräuchern?? Interessant, darauf wäre ich nie im Leben gekommen. :-)

Bei O2 wird der Empfang im Freien dargestellt. Meistens halten sich Menschen aber im Gebäude auf.

Wird er das?! Ein kurzer Blick in meine o2 App zeigt dass dort sowohl Indoor als auch Outdoor Verfügbarkeit angezeigt wird. Und selbst wenn sich ein Großteil im Gebäude aufhält, hast du dann immer noch Faktoren (Gebäudeart, Dicke der Fassaden, etc.) die vom Endverbraucher nicht beeinflusst werden können, und auch nicht vom Anbieter. Oder kennst du einen Anbieter der einem Bauherren vorschreibt die Wände möglichst dünn zu machen, um 5G mit 300/50 zu erreichen?! Ich nämlich nicht.

Die Daten sind noch nicht mal 6 Monate und damit topaktuell wenn man bedenkt, wie schleppend der Netzausbau bei O2 läuft...

Ob in sechs Monaten die Zahlen dann noch topaktuell sind?? Ob der Ausbau sich noch bessern wird? Wir bleiben gespannt..
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[1.1.1.1.1.1.2] wolfbln antwortet auf HaBu
20.06.2022 13:38
Benutzer HaBu schrieb:
Benutzer 1franke schrieb:
"Letzte Datenakualisierung: Januar 2022" Was bringen mir die Zahlen aus dem Monat, wenn ich mich aber auf das hier und jetzt berufen möchte. Und das Tool der BNetzA als Referenz zu nehmen, zeigt leider auch dass es hier daran mangelt auf dem aktuellsten Stand zu sein... Die Netzkarten der Anbieter hätte ich ja noch verstanden, aber naja.

Es war nach "vertraulichen und renommierten Quellen" [vermutlich gemeint: vertrauenswürdigen] gefragt, Aktualität stand nicht in der Anforderung :-) Die BNetzA halte ich für unabhängig, die Karten der Anbieter zeigen möglicherweise ein geschöntes Bild. Bei O2 wird der Empfang im Freien dargestellt. Meistens halten sich Menschen aber im Gebäude auf.

Die Daten sind noch nicht mal 6 Monate und damit topaktuell wenn man bedenkt, wie schleppend der Netzausbau bei O2 läuft...


Die Karten der BNetzA basieren auf den Angaben der Betreiber. Nicht so die Abdeckungskarte, die über Crowdsourcing gewonnen hat.

Die Netzagentur sieht sich nicht in der Lage eigene Erhebungen zu machen und beschränkt sich auf Stichproben. Die Karten der Netzanbieter sind oft geschönt mit zu optimistischen Parametern und basieren auch nicht auf Messungen sondern physikalischen Ausbreitungsmodellen verschnitten mit dem Geländeprofil aus GIS-Daten.

Es wird ja im Editorial deutlich, dass die Bundesnetzagentur keine unabhängige Behörde zu sein scheint, sondern durch die Cellco-Lobbys beeinflusst.
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[1.1.1.1.1.1.2.1] HaBu antwortet auf wolfbln
20.06.2022 16:00
Benutzer wolfbln schrieb:
Es wird ja im Editorial deutlich, dass die Bundesnetzagentur keine unabhängige Behörde zu sein scheint, sondern durch die Cellco-Lobbys beeinflusst.

Die BNetzA ist halt dem Wirtschaftsministerium unterstellt und und scheinbar wirtschaftsfreundlich eingestellt (bei Vorgaben zur Netzabdeckung Mobilfunk, Vorgaben zur Mindestversorgung 10 Mbit/s, ...).

Vielleicht sollte man beim nächsten Mal einen Verbraucherschützer zum Chef der BNetzA machen, damit sich das ändert? :-)
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[1.1.1.1.2] TechNick antwortet auf HaBu
21.06.2022 14:20
Benutzer HaBu schrieb:

Kann ich. Einfach mal unter https://www.breitband-monitor.de/mobilfunkmonitoring/karte den Filter bei Technologie auf "4G" setzen und mit dem Filter nach Netzbetreiber zwischen den Anbietern durchschalten. Schon der optische Eindruck zeigt, dass O2 deutlich mehr Lücken als die Telekom hat. Vodafone dürfte irgendwo dazwischen liegen. Bei anderen Technologien ist es ähnlich.
Wenn die Lücken aber dort sind, wo ich eh nie hinfahre, ist mir das egal.
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[1.1.2] blumenwiese antwortet auf HaBu
20.06.2022 17:48
Benutzer HaBu schrieb:
Und jeder Kunde bei O2 signalisiert "mir ist die Netzqualität egal, Hauptsache günstig" und ist für die vielen Funklöcher mitverantwortlich.

Es lebe die Marktwirtschaft - da kann jeder frei seinen Vertragspartner suchen.

Korrekt. Und Kunden die einen zum Teil of deutlich günstigeren o2 Tarif wählen, die signalisieren damit, dass ihnen die von o2 gebotene Netzqualität zu dem gebotenen Preis ausreicht. Man nennt das übrigens ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Bevor Spekulationen aufkommen möchte ich klarstellen, dass ich mit der von o2 gebotenen Leistung nicht zufrieden bin und deshalb dort auch kein Kunde bin. Aber ich bin ich. Und ich bin kein anderer Mensch.

Es gibt Angebote am Markt. Die Qualität ist unterschiedlich und die Preise sind unterschiedlich. Zählt man sogar die Reseller dazu, so gibt es viele Tausende verschiedene Angebote. Die eigentliche Netzqualität wird natürlich durch die Netzbetreiber vorgegeben. Aber alleine ein Kunde weiß, welche Parameter eines Vertrages und eines Angebotes für ihn persönlich wichtig und richtig sind. Und danach wählt er seinen Tarif.

Das ist exakt, wie Marktwirtschaft funktioniert. Es gibt eben keine allwissenden Politiker, die besser wissen, was Kunden wollen als sie selbst. Die Bundesnetzagentur beziehungsweise korrekt ausgedrückt die EU hält sich nur dafür. Das ist aber ein großer Unterschied.
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[1.2] marcel24 antwortet auf foobar99
20.06.2022 11:44
ja man hätte das auch für den gesamten traffic anbieten können und mal vom datenvolumen, hin zu preisen gestaffelt nach geschwindigkeit, so wie man es vom festnetz her kennt!
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[2] mirdochegal antwortet auf Szintagmariot
20.06.2022 14:58
Benutzer Szintagmariot schrieb:
Es sehr einfach. Es gibt den Markt. Da treffen sich Angebot und Nachfrage. Wenn die Telekom und Vodafone ihre Tarife verkaufen können, weil dafür Nachfrage gibt, dann werde sie nichts ändern. Wenn keine Nachfrage da ist, dann ändern sie was. Wer kein Telekom/VF Kunde sein möchte, der kann zu Konkurenz gehen.

Das ist schon so. Aber den Verbrauchern die ganze Verantwortung für die zu hohen deutsche Mobildatenpreise verantworltich zu machen, ist zu einfach.
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[2.1] Joshua2 antwortet auf mirdochegal
23.06.2022 10:39
Benutzer mirdochegal schrieb:
Benutzer Szintagmariot schrieb:
Es sehr einfach. Es gibt den Markt. Da treffen sich Angebot und Nachfrage. Wenn die Telekom und Vodafone ihre Tarife verkaufen können, weil dafür Nachfrage gibt, dann werde sie nichts ändern. Wenn keine Nachfrage da ist, dann ändern sie was. Wer kein Telekom/VF Kunde sein möchte, der kann zu Konkurenz gehen.

Das ist schon so. Aber den Verbrauchern die ganze Verantwortung für die zu hohen deutsche Mobildatenpreise verantworltich zu machen, ist zu einfach.

Diese ganze abkassierermentalität der Wirtschaft bei der Deutschen Bevölkerung gibt es doch schon immer. Dies fängt beim Fernseher an und hört bei Datentarifen nicht auf. Angeblich ist Deutschland ja ein "Hochlohnland", wer es glaubt? ;)