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Problemzonen Berge und Wälder


27.09.2022 20:54 - Gestartet von unixasket
Ich habe mir mal angesehen, wo in Deutschland bei allen 3 Betreibern zusammengenommen noch die Problemzonen sind, also weitflächig von allen 3 Netzen zusammen genommen entweder gar keine Versorgung oder nur 2G. Dabei sind mir vor allem aufgefallen: Naturpark Augsburg Westliche Wälder südlicher Teil (Birkach liegt da), Pfälzerwald, Schwarzwald, Odenwald und bayerische Alpen. Haben die Netzbetreiber kein Interesse diese Regionen besser zu versorgen? Zu teuer? Zu viel Wiederstand von Bürgerbewegungen? Oder ist das wie eben hier, durchaus geplant nur dauert es schon mal 4 Jahre für einen einzigen Standort?
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[1] wolfbln antwortet auf unixasket
27.09.2022 22:21

4x geändert, zuletzt am 27.09.2022 22:40
Benutzer unixasket schrieb:
Ich habe mir mal angesehen, wo in Deutschland bei allen 3 Betreibern zusammengenommen noch die Problemzonen sind, also weitflächig von allen 3 Netzen zusammen genommen entweder gar keine Versorgung oder nur 2G. Dabei sind mir vor allem aufgefallen: Naturpark Augsburg Westliche Wälder südlicher Teil (Birkach liegt da), Pfälzerwald, Schwarzwald, Odenwald und bayerische Alpen. Haben die Netzbetreiber kein Interesse diese Regionen besser zu versorgen? Zu teuer? Zu viel Wiederstand von Bürgerbewegungen? Oder ist das wie eben hier, durchaus geplant nur dauert es schon mal 4 Jahre für einen einzigen Standort.


Du hast recht. An den genannten Stellen gibt es die größten Funklöcher: ob das jetzt die Schorfheide in Brandenburg oder der Pfälzer Wald in RLP ist.
Ich glaube da gibt es eine Kombination von Gründen, warum in Gebirgen und/oder großen Wäldern die Abdeckung schlechter ist.

1.) Topographie.
Die Wälder liegen häufig in Gebirgen. Dort breiten sich die elektromagnetischen Strahlen nicht so gut wie im Flachland aus. Man braucht also viel mehr Stationen um eine Fläche auf der Karte auszufüllen, denn immer wo ein Berg steht, geht's nicht weiter.

2.) Abdeckung, Verpflichtung und Wohnorte.
Bisher sind die Betreiber nur verpflichtet ## % der Haushalte, also Menschen an ihren Wohnorten abzudecken. Es gibt keine Verpflichtung für Wälder und Gebirge, wo relativ wenig Menschen leben, und die mehr zur Freizeitgestaltung dienen (Bergsteigen, Wandern, etc.). Zwar spricht die Politik neuerdings vom "flächendeckenden Ausbau", aber das ist bisher noch nicht in den Anforderungen angekommen. Dadurch konzentrieren sich die Betreiber hauptsächlich auf die Wohnorte in den Tälern und vernachlässigen den Rest drumrum. Manche Betreiber definieren auch "flächendeckend" nur als Siedlungsgebiete.

3.) Wenig Widerstand, aber Schutzgebiete
Weil dort wenig Leute wohnen gibt es auch nicht so viel Widerstand. Das ist regional etwas verschieden. Im Schwarzwald mehr, in der Schorfheide weniger. Mehr sind die Naturschutzbehörden ein Problem, wenn das ein Schutzwald ist, d.h. für einen Mast eine Fläche gerodet werden, eine Zufahrt gebaut und Strom und ggf. Glasfaser dahin gelegt werden muss. In einigen Naturschutzgebieten ist das nicht ohne weiteres möglich.

-> wie an den Küsten kann man nicht alle Gebirge und Wälder vollständig abdecken. Wo ein Berg steht, ist meist auch dahinter ein Funkschatten. Ähnlich ist es am Meer bei Steilküste. Dazu müsste der Sender auf dem Meer stehen. Wälder sind zudem meist sehr dünn besiedelt. Wir müssten also in Deutschland erstmal diskutieren und einig sein, dass jede noch so abgelegene Berghütte, jeder Wanderweg, jedes Flusstal oder Kletterfelsen wirklich Mobilfunkempfang braucht und dann von allen Anbietern in 2G, 4G und 5G und wer das dann bezahlen soll: die Betreiber, der Staat?

Das soll nicht bedeuten, dass es nicht dort auch noch besser werden muss. Es gibt noch zu viele Wald- und Bergdörfer ohne Abdeckung. Dennoch werden in einigen solcher Gebiete immer Lücken bleiben, auch wenn jemand irgendwann fast 100 % Flächenabdeckung meint erreicht zu haben und den Vollausbau verkündet.
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[1.1] marcel24 antwortet auf wolfbln
28.09.2022 15:23
auch in abgelegenen gegenden kann man durchaus mobilfunkempfang erwarten, nicht von allen drei netzbetreibern, aber zumindest von dem, der die höchsten mtl. preise verlangt, eine mindestversorgung mit 2G auf 900 mhz (und evtl. LTE 800) sollte eigentlich drin sein!