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Das Ende des PSTN


10.12.2022 20:12 - Gestartet von talk
Hallo zusammen

im Teltarif-Artikel ist die Rede davon, daß Ende 2022 die "IP-Migration" der Telekom, also die Umstellung von TDM/ISDN zu VoIP/NGN, abgeschlossen sein wird.

Ist denn bekannt, was aktuell überhaupt noch über das alte Netz läuft? Geht es hier um Netzübergänge zu anderen Carriern oder gibt es bei der Telekom tatsächlich noch einen letzten Rest an klassischen Analog- bzw. ISDN-Anschlüssen (z.B. für bestimmte Teilnehmer bzw. Anwendungen)?

Hat die Telekom schon EWSD- bzw. S12-Vermittlungsstellen abgebaut und verschrottet? Oder steht die bisherige VSt-Technik noch abgeschaltet(?) in den Telekom-Standorten?

Gibt es irgendwelche Infos, wann / wie / in welcher Reihenfolge das alte Netz mit seinen verschiedenen Netzebenen (APE / TVSt, BVSt, WVSt) aufgelöst wird?

Und was machen eigentlich die anderen Netzbetreiber, die einst eigene PSTN-Technik aufgebaut hatten (z.B. Arcor/Vodafone, o2/Alice, Versatel, lokale Anbieter wie NetCologne, M-Net,...)?

Interessante Fragen, zu denen man im Internet leider kaum Infos findet...

cu talk
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[1] marius1977 antwortet auf talk
30.12.2022 14:31

2x geändert, zuletzt am 30.12.2022 14:52
Benutzer talk schrieb:
Hallo zusammen

im Teltarif-Artikel ist die Rede davon, daß Ende 2022 die "IP-Migration" der Telekom, also die Umstellung von TDM/ISDN zu VoIP/NGN, abgeschlossen sein wird.

Ist denn bekannt, was aktuell überhaupt noch über das alte Netz läuft? Geht es hier um Netzübergänge zu anderen Carriern oder gibt es bei der Telekom tatsächlich noch einen letzten Rest an klassischen Analog- bzw. ISDN-Anschlüssen (z.B. für bestimmte Teilnehmer bzw. Anwendungen)?

Hat die Telekom schon EWSD- bzw. S12-Vermittlungsstellen abgebaut und verschrottet? Oder steht die bisherige VSt-Technik noch abgeschaltet(?) in den Telekom-Standorten?

In allen mir bekannten T-Betriebsstellen ist PSTN bereits vorbereitet für den Weg zum Schrottplatz. Da hat keine einzige EWSD/S12 mehr Saft und ein hübsches Band ziert ihren Bauch :-) Das betrifft übrigens noch viel weitere seit langem abgeschaltete Hardware zB DSLAMs der erste Stunde usw.

Aktuelles Foto: https://ibb.co/wZHLwv2

Ein Rückbau wird vermutlich erst dann erfolgen, wenn der Platz benötigt wird. Ist ja auch keine Not, die Betriebsstellen sind ohnehin viel zu groß dimensioniert.
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[1.1] talk antwortet auf marius1977
18.03.2023 16:02
Hallo zusammen,

ich hatte irgendwie nicht mitbekommen, daß es eine Reaktion auf meinen Beitrag hier gab, deshalb kommt meine Antwort nun mit einer "leichten" Verspätung... ;-)

Benutzer marius1977 schrieb:

In allen mir bekannten T-Betriebsstellen ist PSTN bereits vorbereitet für den Weg zum Schrottplatz. Da hat keine einzige EWSD/S12 mehr Saft und ein hübsches Band ziert ihren Bauch :-) Das betrifft übrigens noch viel weitere seit langem abgeschaltete Hardware zB DSLAMs der erste Stunde usw.

Aktuelles Foto: https://ibb.co/wZHLwv2

Sehr interessant - das müßte eine EWSD sein, allerdings nicht unter dem Label von Siemens, sondern von Bosch (wo es ja unterschiedliche Infos im Netz gibt, ob Bosch die EWSD denn nun mitentwickelt oder "nur" in Lizenz gebaut hat)...

Haben sich EWSD / S12 über die Jahrzehnte eigentlich groß weiterentwickelt?

Diese Systeme haben ja in den 1970er- bzw. 1980er-Jahren ihren Ursprung - und in den Folgejahrzehnten hat die Computertechnik bekanntlich enorme Fortschritte gemacht. War damit eine EWSD von z.B. 1998 besser, leistungsfähiger, kleiner, etc. als eine von 1985? Oder ist der technische Fortschritt an diesen relativ geschlossenen Systemen mehr oder weniger vorbeigegangen?

Ein Rückbau wird vermutlich erst dann erfolgen, wenn der Platz benötigt wird. Ist ja auch keine Not, die Betriebsstellen sind ohnehin viel zu groß dimensioniert.

Nun ja, man hatte doch mal die Vision, mit All-IP einen Großteil der Betriebsstätten aufgeben zu können - aber dazu konnte man über die Jahre hinweg auch immer wieder unterschiedliche Angaben lesen...

cu talk
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[1.1.1] marius1977 antwortet auf talk
18.03.2023 16:49

einmal geändert am 18.03.2023 16:51
Benutzer talk schrieb:

Sehr interessant - das müßte eine EWSD sein, allerdings nicht unter dem Label von Siemens, sondern von Bosch (wo es ja unterschiedliche Infos im Netz gibt, ob Bosch die EWSD denn nun mitentwickelt oder "nur" in Lizenz gebaut hat)...
Hier nördlich von Stuttgart sah man oft die Bosch-Variante.

Haben sich EWSD / S12 über die Jahrzehnte eigentlich groß weiterentwickelt?
Nach meinem Kenntnisstand gab es Anpassungen an der Hardware, was aber wohl nicht bahnbrechend anders war. Aufgrund der Weiterentwicklung der Halbleitertechnik verschaffte es die Möglichkeit zB mehr Teilnehmer über eine Baugruppe anzubinden.

Die Software selbst hatte sich aber bis zum Betriebsende nicht verändert.

Diese Systeme haben ja in den 1970er- bzw. 1980er-Jahren ihren Ursprung - und in den Folgejahrzehnten hat die Computertechnik bekanntlich enorme Fortschritte gemacht. War damit eine EWSD von z.B. 1998 besser, leistungsfähiger, kleiner, etc. als eine von 1985? Oder ist der technische Fortschritt an diesen relativ geschlossenen Systemen mehr oder weniger vorbeigegangen?
Definitiv ja, siehe obigen Absatz. Auch die „Schränke“ selbst haben sich optisch verändert. Die neuesten aus den 90ern Modelle (EWSD) waren im schicken Edelstahl-Design.

Ein Rückbau wird vermutlich erst dann erfolgen, wenn der Platz benötigt wird. Ist ja auch keine Not, die Betriebsstellen sind ohnehin viel zu groß dimensioniert.

Nun ja, man hatte doch mal die Vision, mit All-IP einen Großteil der Betriebsstätten aufgeben zu können - aber dazu konnte man über die Jahre hinweg auch immer wieder unterschiedliche Angaben lesen...
Meine persönliche Beobachtung ist, dass aktuell noch an den derzeitigen Betriebsstellen festgehalten wird. Man packt zB die aktiven Komponenten der Glasfasertechnik (FTTH), also das OLT ausnahmslos in diese Gebäude. Vorteil: Dort gibt es eine stabile Notstromversorgung aus dem „Amt“. Auch kommt immer mehr passive Glasfasertechnik in Form von Hauptverteilern da rein.

Wenn man aber sieht wieviel Platz da inzwischen in manchen Gebäuden frei geworden ist sind ja oft lukrative Grundstücke in Innenstädten.