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Hm, schade irgendwie...


06.11.2002 15:04 - Gestartet von maetsch
Nun passiert also doch, was passieren mußte:

Schmid bekommt seinen Aktien mit fremden Geld vergoldet. Dummerweise auch mit Steuergeld (bzw. Haftung mit Bundesvermögen). Er darf zwar seine Aktien nicht "uneingeschränkt" verkaufen, das heißt aber noch lange nicht, daß er sie nie und überhaupt nicht mehr verkaufen darf. Es bleiben seine und deren Wert steigt nun (ohne daß er dafür etwas tat).

Hätte es heute eine Insolvenz gegeben, so wäre er pleite. Ich hätte es ihm gegönnt. Und die Arbeitsplätze: Ja, sicher. Eine Auffanggesellschaft und eine Nachfolgefirma hätte sicher nicht alle Arbeitnehmer übernommen. Für den Einzelnen sicher ein hartes Los, trotzdem: Steuergelder in pleite Fimen stecken ist sinnlos. Letztendlich profitieren die Eigentümer am meisten. Und die Arbeitsplätze sind trotzdem oft unsicher, wie die Vergangenheit zeigte.

Eine Lösung "Steuergelder im Tausch gegen Aktien" wäre volkswirtschaftlich sinnvoller und gerechter gewesen. Mißwirtschaft darf man nicht subventionieren!!!

Man möge mal die verwendeten Steuergelder (und Subventionen) der vergangenen Jahre auf die erhaltenen (geschaffenen) Arbeitsplätze hochrechnen. Teilweise kosten derartige Arbeitsplätze Millionen!!! Ich bezweifel, daß dieses Verhältnis angemessen ist. (Holzmann, Lausitzring, Chipfabrik FF, MobilCom...)

Der Mittelstand könnte das Geld in Form von Krediten, die mit Bundesvermögen gesichert sind, dringender gebrauchen. Kaum eine neugegründete oder kleine Firma hat heute noch Chancen, bei einer Bank Geld zu bekommen. Und die Förderprogramme helfen vielen Firmen überhaupt nicht, weil sie nicht passend sind und oft auch der Mindestkredit viel zu hoch ist. Wer einen Warenkredit über 7.000 Euro braucht, weil er einen "kleinen" Auftrag hat, der ihn überfordert, wird niemand finden, der ihm hilft. Die Bank sagt: 1. zu wenig Geld (da verdienen wir ja nix), 2. wo sind die Sicherheiten, wo die Bilanzen der letzten 150 Jahre?

Meine Meinung: Entweder Marktwirtschaft oder Planwirtschaft. Mit Volksvermögen ständig Privatvermögen subventionieren ist die schlechteste Variante!!!
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[1] . antwortet auf maetsch
06.11.2002 18:02
Benutzer maetsch schrieb:
Nun passiert also doch, was passieren mußte:

Schmid bekommt seinen Aktien mit fremden Geld vergoldet.

Ja, nachdem sein Unternehmen etliche Milliarden in die Staatskasse gezahlt hat, bekommt er jetzt wieder ein paar Groschen in sein Unternehmen zurückgeführt ...

Dummerweise auch mit Steuergeld (bzw. Haftung mit Bundesvermögen). Er darf zwar seine Aktien nicht "uneingeschränkt" verkaufen, das heißt aber noch lange nicht, daß er sie nie und überhaupt nicht mehr verkaufen darf. Es bleiben seine und deren Wert steigt nun (ohne daß er dafür etwas tat).

Stimmt, das Unternehmen fiel ja bekanntlich vom Himmel quasi in seinen Schoß, und so wurde er über Nacht Millionär. Hätte er eine gesunde sozialitische Grundhaltung, so hätte er wohl viel eher damit begonnen, Milliardenbeträge in die Staatskasse einzuzahlen, die so dem gesamten werktätigen Volk zugute kommen.

Meine Meinung: Entweder Marktwirtschaft oder Planwirtschaft. Mit Volksvermögen ständig Privatvermögen subventionieren ist die schlechteste Variante!!!

"Ständig" ist relativ. Mal davon abgesehen, ob es denn wirklich so klug war, so viel Geld für eine UMTS-Lizenz auszugeben, aber nun ist passiert, und die Folgen sind jetzt auszubaden. Die Frage ist nur, ob nicht die anderen UMTS-Lizenznehmer nicht Anspruch auf gleiche Behandlung (sprich: finanzielle Zuwendung)haben, auch wenn noch nicht alle kurz vor der Pleite stehen ...
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[1.1] maetsch antwortet auf .
06.11.2002 20:43
Benutzer . schrieb:
Benutzer maetsch schrieb:
Nun passiert also doch, was passieren mußte:

Schmid bekommt seinen Aktien mit fremden Geld vergoldet.

Ja, nachdem sein Unternehmen etliche Milliarden in die Staatskasse gezahlt hat, bekommt er jetzt wieder ein paar Groschen in sein Unternehmen zurückgeführt ...

Na das wäre mir aber neu, daß MobilCom "etliche Milliarden" in die Staatskasse einzahlte. Nicht einmal etliche Millionen. Milliarden haben die nie besessen. Immerhin war MobilCom die meisten Jahre defiziär. Ein hübsches Abschreibungsobjekt...

Dummerweise auch mit Steuergeld (bzw. Haftung mit Bundesvermögen). Er darf zwar seine Aktien nicht "uneingeschränkt" verkaufen, das heißt aber noch lange nicht, daß er sie nie und überhaupt nicht mehr verkaufen darf. Es bleiben seine und deren Wert steigt nun (ohne daß er dafür etwas tat).

Stimmt, das Unternehmen fiel ja bekanntlich vom Himmel quasi in seinen Schoß, und so wurde er über Nacht Millionär. Hätte er eine gesunde sozialitische Grundhaltung, so hätte er wohl viel eher damit begonnen, Milliardenbeträge in die Staatskasse einzuzahlen, die so dem gesamten werktätigen Volk zugute kommen.

Unsinn. Die Aktiengesellschaft war ja nur solange viel Wert, wie keiner die katastrophalen Zahlen und düsteren Zukunftsaussichten kannte. Danach haben die Börsen entsprechend reagiert. An beidem ist gleichermaßen der damalige Vorstandsvorsitzende schuld.
Das ist sein Problem - und das sollte es auch in finanzieller Hinsicht sein. Kleinaktionäre und Mitarbeiter wegen der eigenen Profitsucht in den Ruin zu stürzen, sollte nicht auch noch mit Steuergeld belohnt werden.

Meine Meinung: Entweder Marktwirtschaft oder Planwirtschaft. Mit Volksvermögen ständig Privatvermögen subventionieren ist die schlechteste Variante!!!

"Ständig" ist relativ.

Stimmt. Dann sage ich mal "zu oft". Das paßt.
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[1.2] ezc antwortet auf .
07.11.2002 11:25
Benutzer . schrieb:
... Die Frage ist nur, ob nicht die anderen UMTS-Lizenznehmer nicht Anspruch auf gleiche Behandlung (sprich: finanzielle Zuwendung)haben, auch wenn noch nicht alle kurz vor der Pleite stehen ...

Ja, eben das ist das Problem: Hier wird doch der Wettbewerb extrem verzerrt. Aber nach den geltenden Regeln für die
Lizenzvergabe dürfte die Mobilcom-Lizenz doch ohnehin verfallen, da ja wahrscheinlich die geforderte Netzabdeckung nicht rechtzeitig erreicht wird. Oder bin ich da falsch informiert? So was hab ich jedenfalls noch im Gedächtnis.

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[1.3] freytag antwortet auf .
07.11.2002 13:14
H., dann mach doch mal nen PUNKT.

Warum unter Pseudonym, lieher H. ???

J.F. aus B.



Benutzer . schrieb:
Benutzer maetsch schrieb:
Nun passiert also doch, was passieren mußte:

Schmid bekommt seinen Aktien mit fremden Geld vergoldet.

Ja, nachdem sein Unternehmen etliche Milliarden in die Staatskasse gezahlt hat, bekommt er jetzt wieder ein paar Groschen in sein Unternehmen zurückgeführt ...

Dummerweise auch mit Steuergeld (bzw. Haftung mit Bundesvermögen). Er darf zwar seine Aktien nicht "uneingeschränkt" verkaufen, das heißt aber noch lange nicht, daß er sie nie und überhaupt nicht mehr verkaufen darf. Es bleiben seine und deren Wert steigt nun (ohne daß er dafür etwas tat).

Stimmt, das Unternehmen fiel ja bekanntlich vom Himmel quasi in seinen Schoß, und so wurde er über Nacht Millionär. Hätte er eine gesunde sozialitische Grundhaltung, so hätte er wohl viel eher damit begonnen, Milliardenbeträge in die Staatskasse einzuzahlen, die so dem gesamten werktätigen Volk zugute kommen.

Meine Meinung: Entweder Marktwirtschaft oder Planwirtschaft. Mit Volksvermögen ständig Privatvermögen subventionieren ist die schlechteste Variante!!!

"Ständig" ist relativ. Mal davon abgesehen, ob es denn wirklich so klug war, so viel Geld für eine UMTS-Lizenz auszugeben, aber nun ist passiert, und die Folgen sind jetzt auszubaden. Die Frage ist nur, ob nicht die anderen UMTS-Lizenznehmer nicht Anspruch auf gleiche Behandlung (sprich: finanzielle Zuwendung)haben, auch wenn noch nicht alle kurz vor der Pleite
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