Thread
Menü

Wegfall „echtes“ IPTV


16.07.2023 23:19 - Gestartet von okverstanden
Gibt es denn einen Grund für das wegfallen vom „echten“ IPTV?
Verstößt das bestehende IPTV nicht gegen die Netzneutralität?
Menü
[1] Bastinator antwortet auf okverstanden
17.07.2023 09:12
Benutzer okverstanden schrieb:
Gibt es denn einen Grund für das wegfallen vom „echten“ IPTV? Verstößt das bestehende IPTV nicht gegen die Netzneutralität?

Das verstößt nicht gegen die Netzneutralität, weil deine Internetleitung nicht mit anderen Nutzern geteilt wird und andere Internetanschlüsse dadurch auch nicht weniger Bandbreite haben. Meines Wissens nach hatte die Telekom auch Durchleitungskapazitäten, die durch hohen Traffic im Internet nicht beeinflusst werden konnten.

Das echte IPTV hat/ hatte den Sinn, Bandbreite fürs TV zu garantieren und zu verhindern dass das TV-Signal ins Stocken gerät, falls jemand im Heimnetzwerk große Downloads tätigt. Bei der Einführung von IPTV waren die meisten sehr glücklich, wenn sie eine 16 MBit/s Leitung hatten. Da hätte es schnell zu Problemen kommen können.
Menü
[1.1] Pitt_g antwortet auf Bastinator
17.07.2023 11:21
durch die Verwendung von IGMP und Multicast ging es mit darum auch Bandbreite im DSL Backbone der Telekom mit zu sparen. Die DSL Verteiler/Anschlüsse waren oft auch massiv überbucht(Contention Rate) wie bei einem Switch wo 48 1Gbit Ports auf einen einzelnen 10Gbit Uplink treffen.
Bei HD Streams wurde bei der Telekom nach dem anfänglichen VDSL2 IPTV Angeboten die Mindestbandbreite von 25 Mbit (siehe H264. Profile 4.0 1080p25/30) der Bedarf für HD auf 10 Mbit reduziert um auch ADSL2+ 16 Mbit Anschlüsse mit versorgen zu können) Ob da dann aber tatsächlich 720p50 bei den Öffis rüberkam?

Im DVB liegen quasi alle Sender gleichzeitig an und verbraten die Bandbreite eines Anschlusses.
bei Multicast wurde nur das Programm an den Anschluss geleitet was auch wirklich geguckt wurde, ähnlich dem Stream den man sich ausgesucht hat.
wenn mehrere User aber das gleiche Programm guckten kam das nur einmal rein und wurde dann dupliziert am Ausgang.

Die umschaltzeiten der Streams waren auch so ein Team, musste ja erstmal ein Einstieg via spezieller Frames gefunden werden bzw ein Buffer kam auch dazu
das ganze rumkonvertieren sorgt bei Live Ereignissen wie Fussball halt dafür dass man das Tor verspätet erhält, während der Nachbar jubelt

Telefonie wird im Backbone der Telekom ja auch bevorzugt behandelt aber da kräht auch keiner danacht
Menü
[1.1.1] Bastinator antwortet auf Pitt_g
17.07.2023 13:25
Benutzer Pitt_g schrieb:
durch die Verwendung von IGMP und Multicast ging es mit darum auch Bandbreite im DSL Backbone der Telekom mit zu sparen. (...)
wenn mehrere User aber das gleiche Programm guckten kam das nur einmal rein und wurde dann dupliziert am Ausgang.
(...)
Telefonie wird im Backbone der Telekom ja auch bevorzugt behandelt aber da kräht auch keiner danacht

Super Erklärung, vielen Dank. Stimmt, so war das.
Die Priorisierung mancher Dienste macht durchaus Sinn.
Menü
[1.2] RheinLoki antwortet auf Bastinator
17.07.2023 15:05
Benutzer Bastinator schrieb:


Das echte IPTV hat/ hatte den Sinn, Bandbreite fürs TV zu garantieren und zu verhindern dass das TV-Signal ins Stocken gerät, falls jemand im Heimnetzwerk große Downloads tätigt. Bei der Einführung von IPTV waren die meisten sehr glücklich, wenn sie eine 16 MBit/s Leitung hatten. Da hätte es schnell zu Problemen kommen können.
Ähm von 16Mbit waren trotzdem 10 Blockiert durch das TV der Vorteil war nur wenn 2 Personen auf 2 Geräte z.b N24 geschaut haben, hat sich die Bandbreite nicht verdoppelt.
Menü
[1.2.1] Pitt_g antwortet auf RheinLoki
17.07.2023 15:49
Es geht nicht um das Netz daheim oder den DSL Anschluss selbst

Es ging dabei um den Backbonebandbreiten Bedarf zu Verteilern der Telekom möglichst niedrig zu halten.

Zu der Zeit wurde noch weit mehr darauf geachtet Bandbreiten zu sparen als heute.

Der einzelne VDSL /ADSL Anschluss hat da relativ wenig interessiert. evtl noch das WLAN, da hat man dann sogar IGMP/Multicast Support rausgepatcht und dedizierte 5GHZ 802.11a WLAN Bridges verkauft, da damit dann nix anderes mehr im teils genutzten 802.11g WLAN ging
Menü
[1.3] okverstanden antwortet auf Bastinator
18.07.2023 10:11
Benutzer Bastinator schrieb:
Benutzer okverstanden schrieb: Das verstößt nicht gegen die Netzneutralität, weil deine Internetleitung nicht mit anderen Nutzern geteilt wird und andere Internetanschlüsse dadurch auch nicht weniger Bandbreite haben. Meines Wissens nach hatte die Telekom auch Durchleitungskapazitäten, die durch hohen Traffic im Internet nicht beeinflusst werden konnten.

Das echte IPTV hat/ hatte den Sinn, Bandbreite fürs TV zu garantieren und zu verhindern dass das TV-Signal ins Stocken gerät, falls jemand im Heimnetzwerk große Downloads tätigt. Bei der Einführung von IPTV waren die meisten sehr glücklich, wenn sie eine 16 MBit/s Leitung hatten. Da hätte es schnell zu Problemen kommen können.


Aber genau das gleiche ist doch bei den Zero Rating Angeboten wie StreamOn gewesen.
Dort wurden teilnehmende Dienste bevorzugt und nicht aufs Inklusivolumen addiert. Durch das klassische IPTV wurde dieser Dienst gegenüber anderen IPTV Anbietern auch bevorzugt.
Menü
[1.3.1] whoiam317 antwortet auf okverstanden
18.07.2023 14:05
Benutzer okverstanden schrieb:
Aber genau das gleiche ist doch bei den Zero Rating Angeboten wie StreamOn gewesen.
Dort wurden teilnehmende Dienste bevorzugt und nicht aufs Inklusivolumen addiert. Durch das klassische IPTV wurde dieser Dienst gegenüber anderen IPTV Anbietern auch bevorzugt.

Du verwechselst hier ZeroRating mit Priorisierung. ZeroRating ist eine Dienstnutzung ohne Anrechnung auf das inkludierte Datenvolumen. Das fand bei IPTV nicht statt. Die Dienstepriorisierung steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Die ist im Grunde sogar notwendig für einen reibungslosen Netzbetrieb.

Wobei man beim alten Telekom IPTV nicht von einer "Priorisierung" auf dem DSL Anschluss im eigentlichen Sinne sprechen konnte. Es war (vereinfacht ausgedrückt) ein zweites Signal auf der gleichen Leitung. Sofern physikalisch auf der Leitung ein höherer Datendurchsatz verfügbar war, wurde die benötigte Bandbreite als zweites Produkt "oben drauf" gebucht.