Benutzer trullibulli schrieb:
Natürlich dient der ganze E-ID Quatsch einzig und alleine der Überwachung, was denn auch sonst? Seine persönlichsten Daten europaweit (und somit letzlich global, weil die Daten dort ja nicht bleiben) offenzulegen, nur um sich ein Giro oder ne Rentenaufstellung zu holen?
Es geht ja nicht um irgendwelche Offenlegung. Es geht um die digitale Verknüpfung von immer mehr Daten. Schon seit vielen Jahren haben wir beispielsweise die Steuer Identifikationsnummer. Politiker versprachen, dass es natürlich niemals nie irgendwelche zentralen Register oder Verknüpfungen oder was auch immer geben würde. Das seien alles böse Verschwörungstheorien. Was daraus geworden ist, sieht man ja.
Also nein, irgendwelche Datenoffenlegungen sind das geringste Problem überhaupt. Die lebenslange, eindeutige und niemals änderbare ID, die sich durch immer mehr Lebensbereiche ziehen wird, das ist das Problem. Wohin das führt sehen wir in China. Und genau dieses Land bezeichnet zum Beispiel das Weltwirtschaftsforum als großes Vorbild. Das alles sind keine Verschwörungstheorien. Das ist auf den offiziellen Seiten der entsprechenden Organisationen für jeden nachlesbar. Dort verschweigt niemand etwas. Man muss es nur lesen.
Ein kleiner Ausflug in die Geschichte: Bereits beginnend in der Kaiserzeit und fortgeführt in der Weimarer Republik wurden Waffenbesitzer registriert. Zur damaligen Zeit galt es noch als relativ selbstverständlich, dass eine effektive Selbstverteidigung ein Menschenrecht ist. Entsprechend war Waffenbesitz in Deutschland auch nicht verboten.
Waffenbesitzer wurden bei den lokalen Polizeidienststellen in der Weimarer Republik registriert. Auch damals schon kam Kritik auf. Diese wurde beruhigt mit dem Hinweis, dass es natürlich keinerlei Zusammenführung der Daten geben würde. Und dass dies nur der Sicherheit und dem Rechtschutz dienen würde.
Dann kam das Jahr 1933. Der Frühling. Und damit neue totalitäre Machthaber. Als erstes sammelten sie die Waffenregister von den lokalen Polizeidienststellen ein und zentralisiert sie. Also etwas, was von der Vorgängerregierung selbstverständlich aufs schärfster verneint wurde. Bereits wenige Wochen später wurden als aller erstes sämtliche Juden im Deutschen Reich entwaffnet. Weil Völkermord funktioniert natürlich sehr viel besser, wenn sich die Opfer nicht mehr wehren können.
Und genau das ist die Gefahr von all solchen Dingen, wie wir sie auch mit zentralen oder gar europaweiten ID sehen. Niemand weiß, was in den nächsten Jahren passiert. Niemand weiß, welche Regierungen an die Macht kommen und welche Machthaber. Alle Daten, die in der Hand der Regierung sind, können gegen die Bevölkerung genutzt werden. Und die Geschichte lehrt uns, dass sie auch auf jeden Fall irgendwann genau dazu genutzt werden.
Der Kampf gegen zu viele Daten in der Hand der Regierung ist also Selbstschutz und sollte eigentlich von der breiten Bevölkerungsmehrheit aktiv unterstützt werden.