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30 Jahre zu spät!


31.07.2023 13:48 - Gestartet von Thomas_Frost
Vor ziemlich genau 30 Jahren begann man damit, die klassischen Krankenscheine auf Papier gegen die Plastikkarten auszutauschen. Damals hätte man schon damit beginnen können, auch die Rezepte auf Papier überflüssig zu machen. Wir hinken also 30 Jahre den Möglichkeiten hinterher. Wir haben drei Jahre später, während meiner Ausbildung, in der Berufsschule darüber gesprochen, was alles mit der Versichertenkarte angedacht war. Es hieß, es könnte noch lange dauern, bis beispielsweise eine elektronische Patientenakte kommt, weil die notwendigen Datensätze noch gar nicht definiert waren. Und seit dem hat sich erschreckend wenig getan. Jetzt wird als Modernisierung verkauft, was vor 30 Jahren hätte stattfinden müssen! Als ich nun wieder vom E-Rezept hörte, hoffte ich, dass damit gemeint ist, dass das Rezept nun elektronisch in die Apotheke meiner Wahl übermittelt werden kann. Das Wäre tatsächlich eine Neuerung, weil es den einen oder anderen Weg sparen könnte. Spätestens nach Corona und der telefonischen Krankschreibung hätte das in Angriff genommen werden müssen. Aber es ist nicht das erste Mal, dass der medizinische bereich der übrigen Wirtschaft hinterher hinkt. Ich erinnere mich, wie mir einmal ein Arzt stolz erzählte, dass sie jetzt den Krankenkassen die meisten Daten auf Diskette schicken könnten. Ich musste ihm leider sagen, das wir den sogenannten Datenträgeraustausch mit den Banken vor drei Jahren (damals gerechnet) abgeschafft hatten. Es gibt ja immer noch etliche Praxen, die du nicht per E-Mail erreichen kannst, sondern höchstens per Fax. Ich glaube, einige Krankenhäuser halten sich noch Brieftauben
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[1] koelli antwortet auf Thomas_Frost
31.07.2023 17:44
Benutzer Thomas_Frost schrieb:
Als ich nun wieder vom E-Rezept hörte, hoffte ich, dass damit gemeint ist, dass das Rezept nun elektronisch in die Apotheke meiner Wahl übermittelt werden kann.

In Österreich läuft das genau so. Der Arzt kann das Rezept direkt elektronisch an die Apotheke senden.
Ich frage mich übrigens bei dem Artikel hier: was ist mit den Versandapotheken? Kann man dann zukünftig auch dorthin das elektronische Rezept übermitteln oder muss man weiterhin wie 1950 per Post das (nicht mehr vorhandene) Rezept einsenden?
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[1.1] BjWei antwortet auf koelli
31.07.2023 17:58
Ich frage mich übrigens bei dem Artikel hier: was ist mit den Versandapotheken? Kann man dann zukünftig auch dorthin das elektronische Rezept übermitteln oder muss man weiterhin wie 1950 per Post das (nicht mehr vorhandene) Rezept einsenden?

Mein kürzlicher Versuch die "Rezept-App" einzurichten (ja, ich bin sehr technikaffin!):

Scannen eines in der Praxis auf Papier gedruckten Rezeptcodes, dafür will ich nicht extra die (DocMorris) App installieren, wo man mit der deutschen Rezept-App das Rezept per NFC in der Praxis bekommen und gleich an die Onlineapotheke senden könnte.

Dazu mußte ich erst eine elektronische Patientenakte bei meiner Krankenversicherung einrichten (ist auch ok, teste ich gerne), was mit dem Ausweis aber fehlschlug, zwei Stunden sinnlose Experimentiererei!

Und so hole ich also nun den auf Papier gedruckten Rezeptcode, scanne ihn ein und sende ihn dann der Onlineapotheke.

DEUTSCHLAND 2023, ein Schauermärchen!
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[1.1.1] Thomas_Frost antwortet auf BjWei
31.07.2023 19:45
Genau, daran hat wohl keiner Gedacht. Das ginge ja nur mit einer direkten Übermittlung. Oder der Benutzer müsste die Karte Zuhause einlesen können. Aber zurück in die 90er: Es war angedacht, die Überweisungen auf Papier überflüssig zu machen, und also auf den Karten zu speichern. Das bedeutete, man hatte sehr wohl damals bereits die Möglichkeit, die Karten nachträglich zu beschreiben. Aber auch das ist nicht gekommen. Sonst hätten wir tatsächlich seit 30 Jahren das E-Rezept.
Benutzer BjWei schrieb:
Ich frage mich übrigens bei dem Artikel hier: was ist mit den Versandapotheken? Kann man dann zukünftig auch dorthin das elektronische Rezept übermitteln oder muss man weiterhin wie 1950 per Post das (nicht mehr vorhandene) Rezept einsenden?

Mein kürzlicher Versuch die "Rezept-App" einzurichten (ja, ich bin sehr technikaffin!):

Scannen eines in der Praxis auf Papier gedruckten Rezeptcodes, dafür will ich nicht extra die (DocMorris) App installieren, wo man mit der deutschen Rezept-App das Rezept per NFC in der Praxis bekommen und gleich an die Onlineapotheke senden könnte.

Dazu mußte ich erst eine elektronische Patientenakte bei meiner Krankenversicherung einrichten (ist auch ok, teste ich gerne), was mit dem Ausweis aber fehlschlug, zwei Stunden sinnlose Experimentiererei!

Und so hole ich also nun den auf Papier gedruckten Rezeptcode, scanne ihn ein und sende ihn dann der Onlineapotheke.

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[2] w64h885 antwortet auf Thomas_Frost
11.08.2023 08:34
Da sind Telemedizinanbieter schon lange weiter. Beispiel TeleClinic. Hier erhält man ein elektronisches Rezept. Dann sendet man dies an die Apotheke seiner Wahl, sei es eine örtliche Apotheke oder eine Versandapotheke. Die erhält es mit elektronischer Signatur des Arztes. Fertig. Klappt problemlos selbst in kleinen Hinterwäldler-Apotheken. Und nicht erst seit gestern.

Aber ja, ansonsten ist Deutschland im digitalen Bereich selbst hinter vielen afrikanischen Staaten zurück. 15 Jahre Merkel und jetzt die "ich konnte mit Deutschland eh noch nie was anfangen-Regierung habenDeutschland zu dem gemacht, was es jetzt ist. Wobei exakter: Es waren die Leute, die diese Arsc immer wieder gewählt haben.