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Das ganze Angebot ist unmglich


09.08.2023 17:23 - Gestartet von Thimen
Und daher zurecht ein Flop.
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[1] franjotilsch antwortet auf Thimen
09.08.2023 17:24
Benutzer Thimen schrieb:
Und daher zurecht ein Flop.
Was genau möchtest du denn der Menschheit sagen. Was genau stört dich daran?
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[1.1] wolfbln antwortet auf franjotilsch
09.08.2023 19:19

2x geändert, zuletzt am 09.08.2023 19:42
Benutzer franjotilsch schrieb:
Benutzer Thimen schrieb:
Und daher zurecht ein Flop.
Was genau möchtest du denn der Menschheit sagen. Was genau stört dich daran?

Na, ein Flop ist es nicht. In den Städten und Ballungszentren wird es sehr nachgefragt, denn es ist damit effektiv günstiger als eine bisherige Zeitkarte in den Großräumen von Berlin, Hamburg, München usw.

Auf dem Land ist es ein Flop. Das war abzusehen. Wo nur 4x am Tag ein Bus verkehrt, wenn überhaupt, bleibt ein Auto alternativlos.

Mich stört am Deutschlandticket, dass es wieder so wie die BahnCard ein pauschales Angebot ist. Nicht etwas für Gelegenheitsfahrer. Das konnte man für 9€ noch machen, aber nicht mehr für 49€.

Auf Mallorca oder Teneriffa, in London und vielen Städten in Asien halte ich eine Smartcard des Verkehrsanbieters oder Verbundes beim Einsteigen an den Scanner. Es piept und wird von meiner Zahlquelle abgebucht. In manchen Orten geht auch eine ganz normale Visa- oder Master-Debitkarte. Das dann bitte bei uns verbundübergreifend. Wenn ich sehe, da kommt ein Bus oder Straßenbahn in Deutschland, kann ich die/den nehmen. Bei längeren Strecken muss ich mich halt wieder ausloggen beim Aussteigen. Das kann doch nicht so schwer sein. Stattdessen fingern wir mit Bargeld und Papierfahrscheinen rum wie vor 100 Jahren und der Einsteigeprozess dauert ewig, weil der Fahrer gerade kein 5 Cent Stück hat.

Das ist die Digitalisierung des Nahverkehrs, nicht nur ein Ticket von vielen. Warum kriegen wir das nicht gebacken? Das zeigt die Katastrophe auf die wir hier zusteuern. Da sind die Verkehrsverbünde als Landesfürsten des 21. Jahrhunderts. Es muss doch möglich sein, dass ein deutschlandweites Bezahlsystem die Strecke richtig jedem Verbund zurechnen kann. Dann gibt es den Datenschutz. Ja, alles voller Kameras, teilweise mit Gesichtserkennung, aber das System darf nicht speichern, wohin man fährt. Dann macht man die Bezahl-Card halt anonym, kriegt dann auch nicht das Guthaben, wenn man sie verliert. Oder Kinder, Hunde, Fahrräder haben ja keine Kreditkarte, darum Ladekarte als Alternative ... solche Argumente höre ich immer, weshalb der Busfahrer bei uns heute immer noch mit einer Kasse rumläuft.

Ein Online Ticket in Deutschland dagegen für einen nicht vertrauten ÖPNV-Verbund zu kaufen, ist weiter ein Graus. Ich muss mich erst aufwändig in der App des Verkehrsverbundes anmelden mit 100 Daten zur Person und Konto, wenn ich in einer fremden Stadt das Auto stehen lassen will und ÖPNV fahre. Leute, das dauert ewig und bringt doch nix. Manchmal geht der DB Navigator, manchmal aber auch nicht. Häufig werde ich so zum Schwarzfahrer.

Jetzt meint man doch tatsächlich mit dem DeutschlandTicket hat man die Digitalisierung geschafft und leitet die Mobilitätswende ein. Das ist doch Schwachsinn. Es mag ein gutes Ticket für bestimmtes Publikum sein, aber für denjenigen oder diejenige, der/die sich spontan enscheiden will, was gerade am besten für meinen Weg: Auto, ÖPNV, Fahrrad, Fuß, Carsharing, etc....bietet es eben keine Alternative. Ich kaufe doch auch keine BahnCard100 wenn ich im Jahr 4 mal durch Deutschland fahre.

Man könnte so viel mit smarten Tickets machen, wie man im Ausland sieht. Verbilligungen zu Randzeiten, Verteuerungen zur Rush Hour, Aktionsangebote, Kombiangebote, Lockangebote, Billigtickets wie im Flug- oder Bahnfernverkehr, automatische Wahl des günstigsten Angebots, wenn verschiedene verfügbar sind und vieles andere mehr. All das kriegen wir nicht hin, haben aber das DeutschlandTicket als Flatrate für Leute, wo es sich nur lohnt, wenn man quasi im ÖPNV wohnt.
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[1.1.1] franjotilsch antwortet auf wolfbln
10.08.2023 16:32
Benutzer wolfbln schrieb:
Das ist die Digitalisierung des Nahverkehrs, nicht nur ein Ticket von vielen. Warum kriegen wir das nicht gebacken? Das zeigt die Katastrophe auf die wir hier zusteuern. Da sind die Verkehrsverbünde als Landesfürsten des 21. Jahrhunderts. Es muss doch möglich sein, dass ein deutschlandweites Bezahlsystem die Strecke richtig jedem Verbund zurechnen kann. Dann gibt es den Datenschutz. Ja, alles voller Kameras, teilweise mit Gesichtserkennung, aber das System darf nicht speichern, wohin man fährt. Dann macht man die Bezahl-Card halt anonym, kriegt dann auch nicht das Guthaben, wenn man sie verliert. Oder Kinder, Hunde, Fahrräder haben ja keine Kreditkarte, darum Ladekarte als Alternative ... solche Argumente höre ich immer, weshalb der Busfahrer bei uns heute immer noch mit einer Kasse rumläuft.
Nicht die Verkehrsverbünde sind die Landesfürsten des 21. Jahrhunderts. Das größte Problem in Good old G€rmony ist das fehlende durchgängige Mobilfunknetz. Ein Bekannter von mir hat ein Busunternehmen mit 45 Fahrzeugen in NRW. Er sagte mir während Corona, auf die Frage warum er nicht die Bezahlung, wie z.B. in London mit einer Guthabenkarte(Oyster Card) anbieten, könne oder wolle. Er sagte mir, dass die ganzen Terminals über Mobilfunk laufen, jedenfalls das Londoner System. Er müsste dann für jedes Terminal eine Datenkarte besorgen, die alle 3 Deutsche Netze abdecken. Man hat in den höher gelegen Ortschaften nie alle Netze gleichmäßig stabil vorhanden. Außerdem vergeben die Verkehrsverbünde die Fahrten ja an die verschiedensten Busunternehmen die dann den Subi vom Subi fahren lassen. Nicht die Verkehrsverbünde sind gefragt, sondern die einzelne Lizenznehmer(Busunternehmen).
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[1.1.2] chrisild antwortet auf wolfbln
11.08.2023 00:56

einmal geändert am 11.08.2023 00:59
Benutzer wolfbln schrieb:

Mich stört am Deutschlandticket, dass es wieder so wie die BahnCard ein pauschales Angebot ist. Nicht etwas für Gelegenheitsfahrer.

Genau so war und ist das DT auch gedacht: als Angebot für Dauernutzer, nicht für Ab-und-zu-Fahrer.

Auf Mallorca oder Teneriffa, in London und vielen Städten in Asien halte ich eine Smartcard des Verkehrsanbieters oder Verbundes beim Einsteigen an den Scanner. Es piept und wird von meiner Zahlquelle abgebucht. In manchen Orten geht auch eine ganz normale Visa- oder Master-Debitkarte. Das dann bitte bei uns verbundübergreifend.

Etwas Ähnliches gibt's bei uns in NRW landesweit - und eben verbundübergreifend. Nennt sich "eezy" https://eezy.nrw/ und macht im Prinzip genau das - allerdings per App. Beim Einsteigen meldest Du Dich an, beim Umsteigen machst Du nichts :) und beim Aussteigen meldest Du Dich ab. Hab' ich, bevor ich aufs DT umgestiegen bin, durchaus öfters genutzt.

Möglich, dass da einige wieder mosern, warum das nicht auch in Bundesland X oder Nachbarland Y gilt. Aber NRW hat ca. 18 Millionen Einwohner, etwa so viele wie die benachbarten Niederlande. Mir hätte z.B. auch eine auf NRW beschränkte Version des Deutschlandtickets gereicht, aber das war ja nicht gewollt.