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Es lebe die Privatisierung


17.08.2023 10:26 - Gestartet von juergen012
Hier ist mal wieder schön zu sehen, was die "tolle" privatisierung des Telekommunikationsmarktes gebracht hat. Es geht nur um Kohle machen. Der Kunde bleibt auf der Strecke. Haben wir nicht im Jahre 2023 ein Recht auf ein funktionierendes Netz?? Wenn aber Firmen, die keine Ahnung von der Materie haben, sich als Netzbetreiber verkaufen, sollten sie lieber die Finger davon lassen. Als ich vor gefühlten 100 Jahren den BERUF des Fernmeldehandwwerkers bei der Bundespost erlernt habe, war der Kunde noch im Focus (Du gehst erst, wenn der Kunde zufrieden ist). Leider ist diese Zeit vorbei.. SCHADE. Mein Mitgefühl für die Bürger in Deuselbach. Die BWL-er habe mal wieder gewonnen.
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[1] x-user antwortet auf juergen012
17.08.2023 11:52
Benutzer juergen012 schrieb:
Hier ist mal wieder schön zu sehen, was die "tolle" privatisierung des Telekommunikationsmarktes gebracht hat. Es geht nur um Kohle machen. Der Kunde bleibt auf der Strecke. Haben wir nicht im Jahre 2023 ein Recht auf ein funktionierendes Netz?? Wenn aber Firmen, die keine Ahnung von der Materie haben, sich als Netzbetreiber verkaufen, sollten sie lieber die Finger davon lassen. Als ich vor gefühlten 100 Jahren den BERUF des Fernmeldehandwwerkers bei der Bundespost erlernt habe, war der Kunde noch im Focus (Du gehst erst, wenn der Kunde zufrieden ist). Leider ist diese Zeit vorbei.. SCHADE. Mein Mitgefühl für die Bürger in Deuselbach. Die BWL-er habe mal wieder gewonnen.

Wir erinnern uns ja gerne an gute alte Zeiten... die Privatisierung begann aber schon unter CDU-Postminister SchwarzSchilling (82-92) mit ersten Skandalen. Von nun an ging's bergab, siehe Wikipedia:
„Was macht Schwarz-Schilling, wenn er morgens ins Büro kommt, zuerst? Er erledigt die Post“.
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[1.1] franjotilsch antwortet auf x-user
22.08.2023 08:22
Benutzer x-user schrieb:
Wir erinnern uns ja gerne an gute alte Zeiten... die Privatisierung begann aber schon unter CDU-Postminister SchwarzSchilling (82-92) mit ersten Skandalen.
Meinst du denn wirklich, das alles besser laufen würde, wäre die Telekommunikation staatliche geblieben? Schau dir mal die katastrophale Infrastruktur Infrastruktur an. Die öffentlichen Gebäude, Straßen oder die Bahn an.
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[2] ejunky antwortet auf juergen012
21.08.2023 15:32
Benutzer juergen012 schrieb:
Hier ist mal wieder schön zu sehen, was die "tolle" privatisierung des Telekommunikationsmarktes gebracht hat. Es geht nur um Kohle machen. Der Kunde bleibt auf der Strecke. Haben wir nicht im Jahre 2023 ein Recht auf ein funktionierendes Netz?? Wenn aber Firmen, die keine Ahnung von der Materie haben, sich als Netzbetreiber verkaufen, sollten sie lieber die Finger davon lassen. Als ich vor gefühlten 100 Jahren den BERUF des Fernmeldehandwwerkers bei der Bundespost erlernt habe, war der Kunde noch im Focus (Du gehst erst, wenn der Kunde zufrieden ist). Leider ist diese Zeit vorbei.. SCHADE. Mein Mitgefühl für die Bürger in Deuselbach. Die BWL-er habe mal wieder gewonnen.

Der Witz an der Privatisierung ist ja, dass dann doch wieder Fördergelder gebraucht werden um auszubauen oder die BNetzA sich einschalten muss wenn es hakt. Die Privatisierung funktioniert also nicht ohne öffentliche Unterstützung.
Komische Privatisierung, oder?
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[2.1] franjotilsch antwortet auf ejunky
23.08.2023 21:50
Benutzer ejunky schrieb:
Die Privatisierung funktioniert also nicht ohne
öffentliche Unterstützung.
Komische Privatisierung, oder?
Natürlich funktioniert die Privatisierung, nur muss man dann halt auch dafür bereit sein, Abstriche zu machen. Nur genau das will man ja nicht.
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[2.2] w64h885 antwortet auf ejunky
07.12.2023 06:41
Benutzer ejunky schrieb:
Der Witz an der Privatisierung ist ja, dass dann doch wieder Fördergelder gebraucht werden um auszubauen oder die BNetzA sich einschalten muss wenn es hakt. Die Privatisierung funktioniert also nicht ohne öffentliche Unterstützung. Komische Privatisierung, oder?

Richtig. Weil es eben nur eine halbe Privatisierung ist. Private Unternehmen brauchen keinerlei Fördergelder. Wirtschaft funktioniert komplett ohne jedes Fördergeld. Und zwar bestens.

Wenn die Politik aber ein künstlich geschaffenes Recht ausruft, dass auch der letzte Bewohner auf der hintersten Nordseeinsel Breitband Internetzugang haben muss, dann funktioniert das natürlich nicht. Wenn ich künstlich irgendwelche marktfremde Voraussetzungen postuliere, muss ich auch mit marktfremden Mitteln diese schaffen.

In abgelegenen Gegenden ist eine Versorgung mit Breitband Internet nun einmal sehr teuer. Nun gibt es da mehrere Möglichkeiten. Der Kunde könnte die entsprechenden Kosten tragen. Problem gelöst. Der Kunde wägt vielleicht aber auch ab zwischen einer schlechteren Infrastruktur an seinem Wohnort, dafür aber einer herrlichen Natur, einer friedlichen Umgebung und netten Nachbarn. Und dann trifft er die Entscheidung, wo er leben möchte. Oder aber Politiker legen irgendwelche Voraussetzungen fest, die durch Unternehmen natürlich nicht zu schaffen sind. Dann müssen Steuergelder fließen.

Eigentlich nicht so schwer, oder?
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[3] Chris111 antwortet auf juergen012
26.08.2023 23:31
Benutzer juergen012 schrieb:
Hier ist mal wieder schön zu sehen, was die "tolle" privatisierung des Telekommunikationsmarktes gebracht hat. Es geht nur um Kohle machen. Der Kunde bleibt auf der Strecke. Haben wir nicht im Jahre 2023 ein Recht auf ein funktionierendes Netz?? Wenn aber Firmen, die keine Ahnung von der Materie haben, sich als Netzbetreiber verkaufen, sollten sie lieber die Finger davon lassen. Als ich vor gefühlten 100 Jahren den BERUF des Fernmeldehandwwerkers bei der Bundespost erlernt habe, war der Kunde noch im Focus (Du gehst erst, wenn der Kunde zufrieden ist). Leider ist diese Zeit vorbei.. SCHADE. Mein Mitgefühl für die Bürger in Deuselbach. Die BWL-er habe mal wieder gewonnen.

Unglaublich wie man so eine dumme Aussage machen kann. Zu Postzeitwn kostete eine Minute Ferngespräch Ende der 80er Jahre 1,15 DM, Alle 12 Sekunden 23 Pfennig. Zu diesen Zeiten gab es in den USA und in Canada schon kostenfreie Ortsverbindungen. Die waren im Grundpreis enthalten. Eine Minute von Canada nach Deutschland kostete damals 50 Cent, von D nach Canada 3,12 DM pro Minute.
Hätten wir noch die Post, wären wir noch in der Steinzeit.
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[4] w64h885 antwortet auf juergen012
07.12.2023 06:48
Benutzer juergen012 schrieb:
Als ich vor gefühlten 100 Jahren den BERUF des Fernmeldehandwwerkers bei der Bundespost erlernt habe, war der Kunde noch im Focus (Du gehst erst, wenn der Kunde zufrieden ist). Leider ist diese Zeit vorbei..

Du hast bei einer Behörde gearbeitet. Diese war einem Ministerium unterstellt. Du hast also für den Staat gearbeitet. Keine Behörde, kein Ministerium und damit auch der Staat hat Kunden. Kunden definieren sich nämlich dadurch, dass sie freiwillig die auf dem Markt angebotenen Dienstleistungen nach ihren persönlichen Vorlieben wählen. Das ist bei einer Behörde nicht möglich.

Einer Behörde ist es auch vollkommen egal, ob ein „Kunde" zufrieden ist. Davon hat die Behörde nichts. Ein privates Unternehmen hat sehr viel davon. Es hat alles davon. Sinn und Zweck eines privaten Unternehmens ist die Gewinnerzielung. Umsätze und daraus folgend hoffentlich Gewinne kann ein Unternehmen aber nur dann produzieren, wenn es Kunden Angebote macht, die diese bereit sind anzunehmen. Oder einfacher ausgedrückt, der Kunde muss zufrieden sein sonst geht er zum Wettbewerber. Mehr Kundenzufriedenheit in der Privatwirtschaft bedeutet nämlich letztlich mehr Geld. All das ist Behörden vollkommen egal. Der Kunde kann nirgends anders hingehen .

Wenn es damals so gehandhabt wurde, wie du es beschreibst, ist das natürlich absolut lobenswert. Gar keine Frage. Aber das ist dann eine Anomalie im System. Denn wie im beschrieben hat eine Behörde absolut gar nichts von zufriedenen Kunden. Eine Behörde ist ein absoluter Monopolist. Sie allein bestimmt Preise und Angebote.