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Kritische Distanz, bitte!


04.12.2002 17:56 - Gestartet von ksmichel
Hallo,

von einem Nachrichten-Medium wie 'teltarif.de' erwarte ich etwas mehr kritische Distanz zu den Quell-Informationen.

MMS sind keineswegs im Trend. Noch nicht. Und das liegt nicht zuletzt an der Tarifstruktur.

Bislang ist es den Netzbetreibern noch meist gelungen, Neuheiten, die sich die Handy-Hersteller in mühsamen Standardisierungsprozessen aus den Gehirnwindungen leiern ließen, durch Horror-Preise kaputt zu machen. Nur zwei Beispiele: WAP, GPRS-Tarifdschungel.

Bitte also: Kritisch gucken: Was kostet es, und dann vergleichen. Ich finde es nicht gut, wenn sich teltarif.de zum Erfüllungsgehilfen von Marketing-Strategien der Netzanbieter machen lässt. Denn dann dürfen wir demnächst wohl nur noch abgeschriebene Pressemitteilungen hier erwarten. Und die erzeugen nun schon wirklich reflexartiges Erbrechen...

Viele Grüße,
Michael
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[1] mueller antwortet auf ksmichel
04.12.2002 19:07
Hallo,

Bitte also: Kritisch gucken: Was kostet es, und dann vergleichen.
Haben wir dies nicht gerade mit diesem Artikel getan und verglichen? Siehst Du irgendwo noch Fehler etc.?

Ich finde es nicht gut, wenn sich teltarif.de zum
Erfüllungsgehilfen von Marketing-Strategien der Netzanbieter machen lässt. Denn dann dürfen wir demnächst wohl nur noch abgeschriebene Pressemitteilungen hier erwarten.
Diesen Artikel bzw. das Thema findest Du garantiert nicht als Pressemeldung der Netzbetreiber, sondern der erfordert Recherche und journalistische Arbeit! Keine Angst: Wir werden auch weiterhin kommentieren und unsere eigenen Worte dazuschreiben, wo wir dies für nötig erachten, auch wenn dies dem ein oder anderen teilweise nicht passt etc.

Übrigens: Ob MMS schon ein Erfolg ist oder nicht bzw. auch über das Preisniveau für den Service, darüber läßt sich sicherlich trefflich streiten. Dass seit Start von MMS zur Jahresmitte 2002 bis heute bereits weit mehr Handys mit MMS-Funktionalität verkauft wurden als seinerzeit beim Start von SMS spricht z. B. eher dafür, dass MMS erfolgreich ist / werden kann.

Viele Grüße
Martin

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[1.1] ksmichel antwortet auf mueller
05.12.2002 10:04
Hallo,

Benutzer mueller schrieb:
Hallo,

Bitte also: Kritisch gucken: Was kostet es, und dann vergleichen.
Haben wir dies nicht gerade mit diesem Artikel getan und verglichen? Siehst Du irgendwo noch Fehler etc.?

Das habt ihr getan, und es ist verdienstvoll. Aber guckt euch euren Jubel-Titel für den Beitrag doch an: Das ist reinste Marketing-Sprache ('MMS = Trend', 'Langweilige SMS').

Ich finde es nicht gut, wenn sich teltarif.de zum
Erfüllungsgehilfen von Marketing-Strategien der Netzanbieter machen lässt. Denn dann dürfen wir demnächst wohl nur noch abgeschriebene Pressemitteilungen hier erwarten.
Diesen Artikel bzw. das Thema findest Du garantiert nicht als Pressemeldung der Netzbetreiber, sondern der erfordert Recherche und journalistische Arbeit! Keine Angst: Wir werden auch weiterhin kommentieren und unsere eigenen Worte dazuschreiben, wo wir dies für nötig erachten, auch wenn dies dem ein oder anderen teilweise nicht passt etc.

Ich selbst lese das Zeug Tag für Tag. Wie oben geschrieben: Eure Leistung, das alles zusammenzustellen, will ich nicht schmälern, aber was mich störte, war der durch die Tarifgestaltung nicht gerechtfertigte Jubel-Ton der Überschrift. Es ist doch wirklich nicht so, dass SMS langweilig sind. Millionen von Simsern machen das, weil es einfach geht, zeitversetzte Kommunikation erlaubt und sich die Nutzer dran gewöhnt haben.

Auch wenn man nicht sagen kann, dass SMS billig sind, so kosten sie doch deutlich weniger als MMS. Anders gesagt: MMS spülen mehr Geld in die Kassen der Netzbetreiber. Also haben die ein Interesse daran, die SMS langfristig den Kunden madig zu machen und sie durch die MMS abzulösen - wie man mir auch schon hinter vorgehaltenem Handy aus jenem Kreis sagte.

Übrigens: Ob MMS schon ein Erfolg ist oder nicht bzw. auch über das Preisniveau für den Service, darüber läßt sich sicherlich trefflich streiten. Dass seit Start von MMS zur Jahresmitte 2002 bis heute bereits weit mehr Handys mit MMS-Funktionalität verkauft wurden als seinerzeit beim Start von SMS spricht z. B. eher dafür, dass MMS erfolgreich ist / werden kann.

Aber: Wie viele MMS werden denn damit versendet? Darüber gibt es noch keine Zahlen. Laut einer Studie, die während des Eurocom-Forums vorgestellt wurde, ist die Tarifgestaltung eher suboptimal dafür (=zu teuer). Noch während des Forums waren sogar Vertreter der Netzbetreiber der Meinung, dass man transparente Tarife (Stückpreise statt Kilobyte-Preise) dafür bieten müsste, damit man verlässlich weiß, was eine MMS kostet. Und was haben die Netzbetreiber GETAN? Richtig, wieder ein Mischmasch fabriziert: Einen Stückpreis mit Kilobyte-Zuschlag.

Untersuchungen zeigen aber gerade, dass die Unsicherheit noch groß ist, wie viele Kilobyte denn abgerechnet werden (auch wenn im Handy KB angezeigt werden). Daher nehmen viele nach der Spielphase vom Versenden eine MMS Abstand. Anders bei der SMS: Sie kostet immer das selbe, ganz egal ob sie nun 1 oder 160 Zeichen lang ist. Man weiß es. Verlässlich.

Viele Grüße Martin

Ebenso,
Michael