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Kein neuer Vorschlag.


28.01.2024 15:13 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 28.01.2024 15:51
Der Vorschlag einer Negativauktion ist nicht neu und geisterte schon vor der letzten Auktion durch die Medien.

Eine Vergabe käme einer riesigen Subventionierung der Anbieter gleich, weil sie weit weniger zahlen müssten, als bei einer Auktion. Wäre da nicht ein 4.Anbieter...

Diese Vergabe oder Versteigerung würde an strenge Ausbauvorschriften gebunden. Da gibt es schon Vorschläge, das Mindesttempo anzuheben, die Haushaltsabdeckung (warum denn nicht Fläche?) anzuheben und die unsägliche gegenseitige Anrechnung aufzugeben. Nur werden die schon bisher gesetzten Auflagen häufig verfehlt. Die Autobahnabdeckung war nicht 2022 komplett, sondern erst kürzlich und sämtliche Schienenwege und Bundes- und Landes/Staatsstraßen bis Ende nächsten Jahres lückenlos von zumindest einem Anbieter sind absolut nicht zu schaffen mit dem Tempo des Ausbaus.

Man könnte jetzt einen Hybrid aus Auflage und Versteigerung machen. Wer bringt diese Leistungen fürs kleinste Geld, denn die letzten weißen Flecken sind teuer und rechnen sich nicht.

Nur wie soll das denn praktisch laufen? Die Telekom hat deutlich mehr Basisstationen als die beiden anderen Betreiber, könnte es also am günstigsten machen. Bekäme sie dann alle Frequenzen? Und 1&1 hat gar nicht vor in den nächsten 10 Jahren Flächendeckung zu erreichen, wären sie dann ausgeschlossen?

Außerdem steckt der Bund schon Millionen in die MIG, die baut, wo keiner bauen will. Ähnlich die Länder in ihren Programmen.

Dieser Vorschlag bringt keinen Beitrag zur Frage, wie 1&1 an Lowband Frequenzen kommen kann, deren Zugang in der letzten Versteigerung zugesichert wurden. Das macht auch eine Vergabe zum rechtlichen Risiko.

Die drei etablierten Netzbetreiber wollen am liebsten ihre Frequenzen behalten. Da würden sie bei einer Negativauktion dann mehr oder weniger dafür bekommen, das Auflagenpaket zu erfüllen. Das steht quer zur MIG und Länderprogramme und wie soll man dann 1&1 behandeln, die das ja gar nicht erfüllen können/wollen?

Nebenbei setzt die ganze Sache eben ein unabhängiges Monitoring der Bundesnetzagentur voraus. Sich nur auf Betreiberangaben verlassen, geht nicht mehr. Das tut sie aber bislang und macht nur Stichproben. So kommen die Anbieter eben auch mit falschen Angaben durch, nur um keine Strafe zahlen zu müssen. Strafen, die es auch noch nie bei uns gab.
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[1] franjotilsch antwortet auf wolfbln
29.01.2024 09:47
Benutzer wolfbln schrieb:
Strafen die es auch noch nie bei uns gab.
Strafen kosten Geld, die dem Ausbau fehlen, oder glaubst du wirklich das nur ein Manager oder Aktionär auf einem Cent verzichtet.