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1500 Euro pro Haushalt


07.03.2024 10:39 - Gestartet von Wechseler
Strenge deutsche Regulierungs- und Bauvorschriften erzeugten einen Preis von durchschnittlich ca. 1500 Euro, um einen Haushalt ans Glasfasernetz anzuschließen.

Und es wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass "der Haushalt" auch bereit ist, diese Kosten zu tragen. Dazu kommt natürlich wieder mal für die Mieter die Zwangsumlage über Betriebskosten, um fremdes Eigentum aufzuwerten.
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[1] hrgajek antwortet auf Wechseler
07.03.2024 12:28
Hallo,

Benutzer Wechseler schrieb:
Strenge deutsche Regulierungs- und Bauvorschriften erzeugten einen Preis von durchschnittlich ca. 1500 Euro, um einen Haushalt ans Glasfasernetz anzuschließen.

Und es wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass "der Haushalt" auch bereit ist, diese Kosten zu tragen. Dazu kommt natürlich wieder mal für die Mieter die Zwangsumlage über Betriebskosten, um fremdes Eigentum aufzuwerten.

Langsam. Diese 1500 Euro musst Du (als möglicher Kunde) oder der Hausbesitzer ja nicht auf einen Schlag bezahlen.

Das wird üblicherweise auf 10 Jahre gerechnet und dann wären das 12,50 Euro im Monat. Sicher, das ist auch Geld.

Und sicher hast Du Recht, dass der Glasfaserausbau schon viel früher hätte stattfinden müssen.

Auch Deine These, dass die "Mehrheit" heute nur noch mobil im Netz "unterwegs" sein will, stimmt auf den ersten Blick schon. Aber spätestens wenn es um eigene Familie mit Eigenheim oder eigener Wohnung geht, wird der Festnetzanschluss wieder interessant - und sei es nur für Internet und/oder Entertainment (früher hätte man TV gesagt)

Bis der Mobilfunknetzausbau so dicht und stabil erfolgt ist, dass man auf "Festnetz" problemlos verzichten kann, weil das "Netz" von der Signalstärke bis ins hinterste Zimmer oder den tiefen Tiefgaragenkeller reicht, wird es noch eine ganze Weile dauern.

IMHO.
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[1.1] Wechseler antwortet auf hrgajek
07.03.2024 13:13
Benutzer hrgajek schrieb:
Langsam. Diese 1500 Euro musst Du (als möglicher Kunde) oder der Hausbesitzer ja nicht auf einen Schlag bezahlen.

Wer sagt denn, dass jemand 1.500 € auf zehn Jahre gerechnet bezahlen möchte, damit irgendein Haus oder Wohnung in Fremdeigentum einen Glasfaseranschluss bekommt?

Das wird üblicherweise auf 10 Jahre gerechnet und dann wären das 12,50 Euro im Monat. Sicher, das ist auch Geld.

12,50 € im Monat ist durchaus etwas, wofür man schon einen vollwertigen Internetzugang bekommt. Und den Glasfaseranschluss überhaupt nicht zu nehmen ist nun einmal der einzige Weg um diese Festnetz-Steuer herum.

Auch Deine These, dass die "Mehrheit" heute nur noch mobil im Netz "unterwegs" sein will, stimmt auf den ersten Blick schon.

Natürlich, es ist offensichtlich, das der leitungsgebundene Anschluss für "Haushalte" Schnee von gestern ist. Dauert nur noch ein paar Jahre und dann redet keiner mehr drüber, genauso wenig das Thema "Analogtelefon" heute noch aktuell ist.

Aber spätestens wenn es um eigene Familie mit Eigenheim oder eigener Wohnung geht, wird der Festnetzanschluss wieder interessant - und sei es nur für Internet und/oder Entertainment (früher hätte man TV gesagt)

Die Frage, die sich hier immer stellt, ist wodurch die beträchtlichen Zusatzkosten für die Glasfaser zusätzlich zu den X Mobilfunkverträgen oben drauf gerechtfertigt werden.

Die Mobilfunknetze selbst tragen "Entertainment" so gut, dass dafür sogar Zero-Rating gab - bis es vom Regulierer aus politischen Gründen verboten wurde. Dass IPTV-Anbieter Aufpreise für "mobile Nutzung" nehmen, hat ausschließlich geschäftliche und keine technischen Gründe. Denn "Entertainment" braucht nur ein paar Megabit, die angepriesenen Gigabit-Anschlüsse sind dafür schlicht überflüssig.

Mit einer beliebigen Discounter-SIM-Karte und ein paar FreeTV-Apps nebst kostenlosen Accounts kann man ohne Abo hunderte Programme kostenlos terrestrisch streamen. Dass der Datenbedarf deshalb jährlich steigt, versteht sich von selbst, aber die Kapazitäten steigen schneller (trotz auch nur geschäftlich bedingten Getrommel der DTAG), weshalb alle IPTV-Anbieter Multicast inzwischen komplett aufgegeben haben, da technisch überflüssig. Am Ende wird auch Peak Streaming erreicht werden, weil verfügbaren Nutzer erreicht wurden und auch nur zwei Augen haben.

Bis der Mobilfunknetzausbau so dicht und stabil erfolgt ist, dass man auf "Festnetz" problemlos verzichten kann, weil das "Netz" von der Signalstärke bis ins hinterste Zimmer oder den tiefen Tiefgaragenkeller reicht, wird es noch eine ganze Weile dauern.

Das wird nie passieren, ist aber erst recht kein Grund, Glasfaserinvestoren Unsummen in den Rachen zu werfen. Denn auch die werden ihre Netze wegen Unrentabilität wieder abschalten, ohne dass der Mobilfunknetzausbau bis in den hintersten Winkel erfolgt ist.
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[1.1.1] foobar99 antwortet auf Wechseler
08.03.2024 09:42
Benutzer Wechseler schrieb:

12,50 € im Monat ist durchaus etwas, wofür man schon einen vollwertigen Internetzugang bekommt.

Vollwertig liegt da aber im Auge des Betrachters.

Natürlich, es ist offensichtlich, das der leitungsgebundene Anschluss für "Haushalte" Schnee von gestern ist. Dauert nur noch ein paar Jahre

Die Wette nehme ich gerne an, wenn du die Anzahl der Jahre konkretisierst. In den nächsten 10 Jahren sehe ich es als ausgeschlossen, dass das Festnetz ad acta gelegt wird. Vielleicht fängt man in 20 damit an.

Die Mobilfunknetze selbst tragen "Entertainment" so gut, dass dafür sogar Zero-Rating gab - bis es vom Regulierer aus politischen Gründen verboten wurde.

Das tun sie aber auch nur, weil die Mehrheit eben ein Festnetz hat. Wenn ich mich recht erinnere, war bei den Angeboten auch die Auflösung gedeckelt.

Schau z.B. mal Vodafone an: die verkaufen ihren unbegrenzten Datentarif nur an die eigenen Festnetzkunden stark vergünstigt, weil sie genau wissen, dass die Cord-Cutter im Schnitt viel höheren Traffic verursachen.

Dass IPTV-Anbieter Aufpreise für "mobile Nutzung" nehmen, hat ausschließlich geschäftliche und keine technischen Gründe. Denn "Entertainment" braucht nur ein paar Megabit, die angepriesenen Gigabit-Anschlüsse sind dafür schlicht überflüssig.

Du rechnest immer nur mit dem Einzelfall. Die paar Megabit addieren sich eben auf und Kapazitäten im Mobilfunknetz sind begrenzt. Daher wird über den Preis gesteuert, dass die Mischung passt.

Durch den Flächenausbau haben die Anbieter ungenutzte Kapazitäten in den Funkzellen. Sie wollen sie nutzen und monetarisieren. Auf keinen Fall aber wollen sie so viel Traffic haben, dass sie überall ausgelastet und aufgerüstet werden müssen. Nur deshalb können einzelne aufs Festnetz verzichtet. Würde es die Maße machen, würden Angebot und Nachfrage kippen und des Preisgefüge Festnetz und Mobilfunk wieder Auseinanderdriften.

Wir brauchen die Kapazitäten der Kabel einfach auf absehbare Zeit. Und die waren ja in Pandemiezeiten teilweise schon knapp bemessen.
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[1.1.1.1] Wechseler antwortet auf foobar99
08.03.2024 11:47
Benutzer foobar99 schrieb:

Die Wette nehme ich gerne an, wenn du die Anzahl der Jahre konkretisierst. In den nächsten 10 Jahren sehe ich es als ausgeschlossen, dass das Festnetz ad acta gelegt wird. Vielleicht fängt man in 20 damit an.

Ich sehe das natürlich global. Dass man in Deutschland eifrig am Faxgerät festhält, ändert nichts an der Gesamtlage.

Das tun sie aber auch nur, weil die Mehrheit eben ein Festnetz hat. Wenn ich mich recht erinnere, war bei den Angeboten auch die Auflösung gedeckelt.

Natürlich. Wer einen 3-Mbit/s-Tarif bucht, wird natürlich nicht in UHD streamen.

Schau z.B. mal Vodafone an: die verkaufen ihren unbegrenzten Datentarif

Es ist eine Mär, dass man zwingend einen unbegrenzten Datentarif benötigt.

nur an die eigenen Festnetzkunden stark vergünstigt, weil sie genau wissen, dass die Cord-Cutter im Schnitt viel höheren Traffic verursachen.

Und auch wieder falsch gerechnet, da ist nichts "stark vergünstigt".

Auf der Rechnung steht unterm Strich eine hohe Gesamtsumme aus verschiedenen Verträgen und die zählt letztlich für Vodafone. Und genau da kann man deutlich sparen, wenn man den Posten Festnetz streicht.

Dann ist man vielleicht auch nicht mehr bei Vodafone, weil die kein Angebot machen können. Na und?

Durch den Flächenausbau haben die Anbieter ungenutzte Kapazitäten in den Funkzellen. Sie wollen sie nutzen und monetarisieren. Auf keinen Fall aber wollen sie so viel Traffic haben, dass sie überall ausgelastet und aufgerüstet werden müssen.

Die deutschen Mobilfunknetze haben kein Kapazitätsproblem. Sie haben ein Antennenproblem. Sie haben keine Funkzellen in der Fläche.

Nur deshalb können einzelne aufs Festnetz verzichtet.

Es werden immer mehr. Leute unter 50 wollen kein Festnetz mehr. Das ist eine reine Boomer-Geschichte. Und ja, wo es keine Mobilfunkzellen gibt, da zieht auch auch niemand von denen mehr freiwillig hin. 80 % der Bevölkerung wohnt in Städten.
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[1.1.1.1.1] nurmalso antwortet auf Wechseler
08.03.2024 13:34
Es gibt keinen Mobilfunktarif, der für einen Haushalt, der TV-Streaming nutzt, in dem Home Office verwendet wird, geeignet wäre. Ich habe regelmßig 1,5 TB monatlichen Datenbverbrauch. Mobilfunk ist noicht flächendeckend ausgebaut. Du bist ein Einzelfall und stehst keinesfalls stellvertretend für Leute unter 50. Du bist vermutlich ein arbeitsloser Frührentner.
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[1.1.1.1.1.1] Horstmann antwortet auf nurmalso
08.03.2024 13:52
Benutzer nurmalso schrieb:

unter 50. Du bist vermutlich ein arbeitsloser Frührentner.

Endlich sagt mal einer was Sache ist. Danke
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[1.1.2] helmut-wk antwortet auf Wechseler
15.03.2024 15:15
Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer hrgajek schrieb:
Auch Deine These, dass die "Mehrheit" heute nur noch mobil im Netz "unterwegs" sein will, stimmt auf den ersten Blick schon.

Natürlich, es ist offensichtlich, das der leitungsgebundene Anschluss für "Haushalte" Schnee von gestern ist. Dauert nur noch ein paar Jahre und dann redet keiner mehr drüber, genauso wenig das Thema "Analogtelefon" heute noch aktuell ist.

Das geht nur gut, solange nicht so viele Daten benötigt werden, dass sie gar nicht alle per Funk übertragen werden können.

Je mehr Daten pro Sekunde, desto größer ist der dafür benötigte Kanal. Man kann zwar mit mehr als binären Level noch was steigern, aber dann steigt die Gefahr von Datenfehlern. In einem Satz: Es gibt ne technische Grenze.

Kabel wird immer nötig sein.
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[2] sangyong antwortet auf Wechseler
07.03.2024 16:56
Von versch. Hauseigentümern wurde mir berichtet, dass zahlungskräftige Mieter ausgezogen oder erst gar nicht eingezogen sind, da das Haus keine Glasfaser hatte.

Bei Immobilien im Wert von mehreren Millionen sind diese 1500 Euro Peanuts. Das zahlt man aus der Portokasse.
Ich habe schon Nacherschließungen mit mehreren Zehntausend Euro gesehen. Und das waren keine großen Projekte.

1500 Euro? Sofort her damit!
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[2.1] Wechseler antwortet auf sangyong
07.03.2024 17:05
Benutzer sangyong schrieb:
Von versch. Hauseigentümern wurde mir berichtet, dass zahlungskräftige Mieter ausgezogen oder erst gar nicht eingezogen sind, da das Haus keine Glasfaser hatte.

In der aktuellen Mangellage?

Bei Immobilien im Wert von mehreren Millionen sind diese 1500 Euro Peanuts. Das zahlt man aus der Portokasse. Ich habe schon Nacherschließungen mit mehreren Zehntausend Euro gesehen. Und das waren keine großen Projekte.

Die von der Telekom genannten durchschnittlichen 1.500 € pro Haushalt zahlt ja nicht der Eigentümer, sondern der Nutzer auf den einzelnen Anschluss umgelegt. Obwohl er nur fremdes Eigentum nutzt.
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[2.1.1] sangyong antwortet auf Wechseler
07.03.2024 17:22
Schmarrn.

Im absoluten Obersegment gibt es keine Mangellage. Wer ab 3000 Kaltmiete sucht, findet noch am gleichen Tag eine Wohnung.

Ein Manager von Apple, Google und Microsoft kann sich seine Wohnung an einem Tag zwischen mehreren Angeboten aussuchen. Da muss man schon was anbieten. Ohne Ladestation in der Tiefgarage und VDSL brauche ich denen gar nicht kommen.
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[2.1.1.1] Wechseler antwortet auf sangyong
08.03.2024 11:36
Benutzer sangyong schrieb:
Im absoluten Obersegment gibt es keine Mangellage. Wer ab 3000 Kaltmiete sucht, findet noch am gleichen Tag eine Wohnung.

Nun ja, in der Preisklasse geht's aber schon lange nicht mehr um den Massenausbau von Glasfaseranschlüssen im Endkundengeschäft.
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[3] Cartouche antwortet auf Wechseler
22.03.2024 17:39
Liebe Mitforisten,

Nutzer Wechseler scheint ein Troll zu sein. Rhetorische Mittel wiederholen sich ("Fax"), Perspektivwechsel wollen oder können nicht bewerkstelligt werden.
Warum spart Ihr Euch nicht de Anschläge? Ich verfolge seine Beiträge schon seit einer Weile und bin zu der Meinung gekommen, dass Sachargumente weitgehend ungehört bleiben.

Zum Thema: foobar hat Recht. Festnest wird noch lange bleiben, da unsere historisch gewachsene Infrastruktur darauf mit aufbaut. Die Luftschnittstelle kann launisch sein, da ist ein verkabeltes Backbone eine gute Grundlage.
Nutzung: ich nutze FN und Mobilfunk. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ohne Not mal nennenswert Daten aus dem Mobilnetz gezogen hätte, wenn ich zu Hause bin. Warum sollte ich auch? Dafür kann ich mir einen kleinen ja!mobil-Tarif mit 6 GB erlauben, und spare halt dort Geld. Wo läge der Sinn, wenn ich am DSL vorbei Mobildaten nutze?
Wobei: ich lese hier auch schon mal von Leuten, die es doch tun, am Ende ihrer Rec hnungsperiode, wenn noch so viel Highspeed-Volumen übrig ist...."habe ich bezahlt, verbrauche ich jetzt auch".....
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[3.1] Jostep antwortet auf Cartouche
22.03.2024 22:36
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Zum Thema: foobar hat Recht. Festnest wird noch lange bleiben, da unsere historisch gewachsene Infrastruktur darauf mit aufbaut.

Achtung Opa erzählt vom Krieg:
Als 2000 die UMTS-Gaudi anfing, da waren viele noch mit 56k-Modem oder doppelten ISDN-Anschluss unterwegs.
Da tauchte auch DSL auf. Da gab es dann Experten, die meinten - überflüssig.
Durch UMTS habe ich eine schnellere Geschwindigkeit und Internet überall.

Wie wir heute wissen, sah die Entwicklung in den folgenden Jahren dann etwas anders aus - aber nur geringfügig anders;-)