Benutzer horstchen schrieb:
Das liegt darin, dass der demokratische Diskurs abgelöst wurde durch die -ideologische Einteilung in Gut und Böse von selbsternannten Moralhütern, die für sich und ihren Machterhalt dreist die einzig richtige Haltung reklamieren.
Das ist zu einfach gedacht, glaube ich - das Problem ist die zunehmende Atomisierung der sozialen Netze durch das Internet. Die Menschheit hat einfach Probleme, das Internet zu verdauen, während es sich fest im gesellschaftlichen Mainstream etabliert.
Damit will ich jetzt nicht sagen, dass es früher immer einen breiten gesellschaftlichen Konsens für alles gab, aber zumindest gab es mehr generell als vertrauenswürdig behandelte Referenzquellen.
Und ein weiteres Problem ist, dass aufgrund eines problematischen Anreizgradienten in den sozialen Netzen Nachrichten aus ihrer eigenen Filterblase vor allem dann ausbrechen und zwischen den Filterblasen geteilt werden, wenn sie skandalös sind. Dinge, die Konsens stiften, erhalten viel weniger Medienaufmerksamkeit.
Ein Beispiel dafür: 999 Politiker die sicherstellen dass der Müll abgeholt wird, sind nicht mal eine einzige Nachricht. Ein Politiker der sagt, dass die Rechten/Migranten/Russische Aggression/NATO am Müll schuld ist, ist eine exzellente Nachricht und wird weit reisen.