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Wenn Spotify so weiter macht


05.04.2024 07:29 - Gestartet von Thimen
einmal geändert am 05.04.2024 07:30
Ständig gibt es neue Funktionen, die keiner braucht sowie unnötige Änderungen.
Erst die penetrante Positionierung von Podcasts in der App.
Dann "Smart Shuffle" und jetzt soll ich für Hörbücher zahlen, obwohl ich doch nur Musik hören möchte.
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[1] 56hde4mm antwortet auf Thimen
05.04.2024 08:52
Benutzer Thimen schrieb:
Ständig gibt es neue Funktionen, die keiner braucht sowie unnötige Änderungen.
Erst die penetrante Positionierung von Podcasts in der App. Dann "Smart Shuffle" und jetzt soll ich für Hörbücher zahlen, obwohl ich doch nur Musik hören möchte.

Naja, es ist immer die alte Frage, ob man Tarife möglichst stark untergliedert, so dass die Kunden ein möglichst individuelles Angebot sich zusammenstellen können. Dies bedeutet dann aber eben auch eine Vielzahl von Tarifen.

Oder ob man möglichst wenig Tarife hat, bei denen sich die Kunden sehr leicht zurechtfinden, die dann aber logischerweise für den einen oder anderen Kunden auch Dinge beinhalten, die er nicht braucht oder die an anderer Stelle fehlen.

Spotify ist da bisher den zweiten Weg gegangen, möglichst wenig Tarife zu haben, die klar verständlich sind. Ob das dauerhaft der richtige Weg ist, weiß ich nicht.

Hörbücher gibt es momentan in Deutschland ja noch nicht. Es gibt sie unter anderem in den USA und England und Australien und so weiter. Also in englischsprachigen Ländern hauptsächlich.

Für mich macht es durchaus Sinne, wenn Spotify sein Angebot um Hörbücher erweitert. Man möchte halt eine App haben und ein Angebot bieten, bei dem der Kunde alles bekommt, was er braucht. Spotify möchte halt nicht, dass man zum Beispiel zu Audible wechselt, wenn man ein Hörbuch hören möchte. Und Spotify möchte auch nicht dass man zum Beispiel zu Apple Podcasts wechselt, nur weil man einen Podcast hören möchte. Unternehmenspolitisch ist das absolut nachvollziehbar und richtig.

Aber natürlich erhöht dies die Kosten. Denn die Rechteinhaber wollen einen gewissen Umsatz machen. Da Spotify aber nur einen bestimmten Prozentsatz des eigenen Umsatzes ausspielt, ist das den Rechteinhabern halt zu wenig. Folglich muss Spotify die Preise anheben.

Dabei sei darauf hingewiesen dass Spotify in seiner gesamten Unternehmensgeschichte noch niemals auch nur einen einzigen Cent verdient hat. Noch nie. Spotify existiert nur, weil es immer wieder Investoren gibt, die weiteres Geld nachschießen, in der Hoffnung, dass Spotify irgendwann einmal in der Zukunft auch Geld verdient. Wenn wir jetzt einmal nicht davon ausgehen, dass Spotify unnötiger Weise für die Verwaltung oder ähnliches Unsummen an Geld verbrät, so kann man durchaus behaupten, dass Spotify hier nicht wirklich irgendeinen Spielraum hat, sondern nur das weitergibt, was die Rechteinhaber fordern.
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[1.1] mortiss antwortet auf 56hde4mm
11.04.2024 19:48
Benutzer Thimen schrieb:
Hörbücher gibt es momentan in Deutschland ja noch nicht. Es gibt sie unter anderem in den USA und England und Australien und so weiter. Also in englischsprachigen Ländern hauptsächlich.
In Deutschland gibt es keine Hörbücher? Wie kommst Du denn auf diesen Keks?
Ich habe jede Menge und auch noch in deutscher Sprache.


Aber natürlich erhöht dies die Kosten. Denn die Rechteinhaber wollen einen gewissen Umsatz machen. Da Spotify aber nur einen bestimmten Prozentsatz des eigenen Umsatzes ausspielt, ist das den Rechteinhabern halt zu wenig. Folglich muss Spotify die Preise anheben.

Dabei sei darauf hingewiesen dass Spotify in seiner gesamten Unternehmensgeschichte noch niemals auch nur einen einzigen Cent verdient hat. Noch nie. Spotify existiert nur, weil es immer wieder Investoren gibt, die weiteres Geld nachschießen, in der Hoffnung, dass Spotify irgendwann einmal in der Zukunft auch Geld verdient. Wenn wir jetzt einmal nicht davon ausgehen, dass Spotify unnötiger Weise für die Verwaltung oder ähnliches Unsummen an Geld verbrät, so kann man durchaus behaupten, dass Spotify hier nicht wirklich irgendeinen Spielraum hat, sondern nur das weitergibt, was die Rechteinhaber fordern.

Spotify wird auch in absehbarer Zeit kein Geld verdienen. Das liegt an den Verträgen mit Sony Music, Warner und Universal.
Nennt man auch Knebelvertrag.

Sehr interessantes Video https://www.youtube.com/watch?v=szxizxMm1ww
War mir bis dato unbekannt.

Fazit Spotify war von Anfang an in einer Sackgasse. Kein Alleinstellungsmerkmal und ein verzweifelter Plan Geld zu generieren. Hörbücher werden Spotify keinen merklichen Gewinn bringen. Die müßten erst mal ihr Geschäftsmodell ummodeln und general überholen. Jede andere Firma wäre schon in der Konkursmasse.
Zum Glück gibt es ja jede Menge Wohltäter die zu viel Geld haben und genau Wissen, wo sie es verbrennen können.
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[1.1.1] 56hde4mm antwortet auf mortiss
11.04.2024 19:57
Benutzer mortiss schrieb:
In Deutschland gibt es keine Hörbücher? Wie kommst Du denn auf diesen Keks?
Ich habe jede Menge und auch noch in deutscher Sprache.

Es ging um Hörbücher in Spotify. Hörbücher in Spotify stehen momentan nur in englischsprachigen Ländern zur Verfügung.

Spotify wird auch in absehbarer Zeit kein Geld verdienen. Das liegt an den Verträgen mit Sony Music, Warner und Universal. Nennt man auch Knebelvertrag.

Das spielt mit Sicherheit einer herausragende Rolle, ja. Wobei man natürlich auch wissen muss, dass die Rechteinhaber einen Prozentsatz des Umsatzes von Spotify bekommen. Weniger Umsatz bei Spotify bedeutete weniger Geld für die Rechteinhaber. Und umgekehrt natürlich.

Fazit Spotify war von Anfang an in einer Sackgasse. Kein Alleinstellungsmerkmal und ein verzweifelter Plan Geld zu generieren.

Ein Alleinstellungsmerkmal hat kaum einen Streaming Anbieter. Der große Vorteil von Spotify war und ist, dass sie die größten und bekanntesten auf dem Markt sind.

Hörbücher werden Spotify keinen merklichen Gewinn bringen. Die müßten erst mal ihr Geschäftsmodell ummodeln und general überholen. Jede andere Firma wäre schon in der Konkursmasse.
Zum Glück gibt es ja jede Menge Wohltäter die zu viel Geld haben und genau Wissen, wo sie es verbrennen können.

Ja, sehe ich genauso. Hörbücher, selbst wenn das Angebot auf die ganze Welt ausgedehnt wird, werden allein den Karren nicht aus dem Dreck ziehen. Und ja, Spotify lebt seit seinem Beginn von Investoren, die immer wieder Geld nachschießen. Aber jeder Investor, selbst die mit einem sehr langen Atem, wollen irgendwann einmal eine Rendite sehen. Logisch. Geht jedem einzelnen von uns ja nicht anders. Die Frage ist nur wann.

Auch ich sehe es als großes Dilemma an, dass die allermeiste Musik in den Händen der großen Labels ist. Natürlich gibt es auch Musik außerhalb dieser Labels, diese spielt aber nur eine sehr kleine und untergeordnete Rolle.

Wenn also der allergrößte Teil der Musik in den Händen der großen Anbieter ist, dann können diese auch mehr oder weniger die Preise diktieren. Ist ja logisch. Hieran etwas zu ändern, das haben die Künstler in den Händen. Schließlich wird kein Künstler in irgendeiner Form gezwungen, sich in die Hände eines der großen Labels zu begeben.

Leider hat sich die Musikindustrie, eben wegen dieser großen Anbieter, als sehr, sehr beratungsresistent herausgestellt. Man überlege nur einmal, wie lange die großen Anbieter gebraucht haben, ehe sie Musikpiraterie aufgehört haben zu verdammen und zu verfolgen und stattdessen Marktchancen darin entdeckt haben, den Menschen Downloads und Streaming anzubieten. Ich denke, bis sich daran grundsätzlich etwas ändert, muss ein großer Kulturwandel einsetzen. Ob dieser kommt und wann ist die große Frage.