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Deutsches Dilemma


10.11.2009 22:04 - Gestartet von CyberTim
Deutsches Dilemma ist der richtige Ausdruck!

Es gibt zu wenig ausgewogene Tarife. Einen preiswerten Festnetztarif (evtl Flat), bei dem die Mobilfunkminuten auch kein Vermögen kosten, gibt es so gut wie gar nicht. Vor ca. 2 Jahren, wollte ich bei E+ nen Time&More 120 mit Festnetzflat oder aber nen Base2 mit ca. 100 Freiminuten, oder nen Base2 und nen 10Sation auf einer Karte. Es führte kein Weg heran. Also gab es eine 2 Kartenlösung, wobei ich vorerst mehrere Handys dafür verwendet hatte und später dann ein Dual-SIM. Mittlerweile habe ich nen Base2 mit nem zusätzlichem Minutenpaket. Das passt recht gut und ich kann auf die 2. SIM verzichten.

Ich hab Glück gehabt, dass ich jetzt einen Tarif habe, der zu mir passt.
Dieses Glück hat leider nicht jeder, da je nach Netz und Telefonieverhalten ganz andere Dinge wichtig sind.

Dass dann die Netzbetreiber und Provider Angst haben, ist nachvollziehbar. Aber das "Verstecken" vor solchen Handys ist da wohl der falsche Weg. Genauso wie das sperren von Callthrough-Nummern.

Nun habe ich aber noch ein Firmenhandy. Also bleiben trotzdem 2 SIM-Karten. Da mein D880 nun aber auch in die Jahre gekommen ist, würde ich mir gerne ein neues Handy zulegen. Aber es gibt quasi nichts. Einen Slider mit ner Kamera mit Blitz (Taschenlampe), ein Radio und nen MP3-Player. Mehr muss da Ding nicht haben.
Das Problem mit privatem und geschäftlichem Handy haben auch viele Kollegen. Hier wäre auch eine Funktion wie Kontakt A über SIM1 und Kontakt B über SIM2 wählen. Oder das zeitgesteuerte abschalten von einer SIM (z.B. am Wochenende).

Ich finde es halt schade und fühle mich ein bisschen in die DDR zurück versetzt: Auch wenn man Geld hat und bereit ist, es auszugeben, man kann nichts dafür kaufen.
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[1] CyberTim antwortet auf CyberTim
10.11.2009 22:14
Nein lediglich, dass ich auf mein Telefon mehrere Jahre warten muss, obwohl im Ausland vergleichbare Geräte verfügbar sind. Zu DDR-Zeitren hatten wir jedenfalls auch keine Telefon und an den Telefonzellen stand "Fasse Dich kurz"
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[2] garfield antwortet auf CyberTim
11.11.2009 11:26
Benutzer CyberTim schrieb:
Ich finde es halt schade und fühle mich ein bisschen in die DDR zurück versetzt: Auch wenn man Geld hat und bereit ist, es auszugeben, man kann nichts dafür kaufen.
Da ist was dran.
Um es mal am fiktiven Beispiel Schrankwand anschaulich zu machen:
In der DDR gab es KEINE Schrankwand, heute gibt es überall die gleiche.
Will heißen: Wenn ich mich z.B. in Möbelhäusern umschaue, sehe ich überall die gleichen "Holz"töne, die gerade "in" sind. Will ich z.B. mal was anderes, vielleicht auch gerade unmodernes, um z.B. ein Teil passend für Omas Wohnzimmer im Eiche-Stil, bin ich aufgeschmissen. Also eine große Auswahl würde ich das auch nicht gerade nennen. Ja, ich weiß, es muss sich für den Hersteller auch stückzahlmäßig lohnen. Aber dann soll bitte auch keiner behaupten, die Auswahl wäre so groß. Das ist sie nur im Mainstream-Segment. Im Ostblock hatte z.B. jedes Land diverse Colasorten. Heute dominieren 2 Hersteller, an deren Brühe man sich längst sattgetrunken hat, die Welt.
Oder die andere Variante: Es ist nicht nur in der Computertechnik so, dass es für viele Produkte nur eine Handvoll Hersteller gibt. Nur im Auftrag der Handelshäuser werden dann verschiedene Labels drangepappt.
Mich interessiert aber nicht, FÜR WELCHE Kette die Milch abgefüllt wurde, sondern WO und bei WEM, denn DAS macht ggf. den Unterschied. Oder gibt es in den Alpen eine real-Alm und eine Edeka-Alm? Denn mit frischer Alpenmilch, die "exklusiv" (ich lach mich tot) FÜR SIE hergestellt sei, werben beide.
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[2.1] paeffgen antwortet auf garfield
11.11.2009 15:48
Benutzer garfield schrieb:
(...) Mich interessiert aber nicht, FÜR WELCHE Kette die Milch abgefüllt wurde, sondern WO und bei WEM, denn DAS macht ggf. den Unterschied. Oder gibt es in den Alpen eine real-Alm und eine Edeka-Alm? Denn mit frischer Alpenmilch, die "exklusiv" (ich lach mich tot) FÜR SIE hergestellt sei, werben beide.

Der eine Bauernhof hat einen Vertrag mit Edeka, der direkt daneben einen mit real,- Du kannst deine Milch im Bioladen kaufen, da erfährst du auch, wo die herkommt, die Milch ist aber ggf. etwas teurer. Oder du gehst direkt zum Bauern.

Zurück zum Mobilfunk: Große Handy-Hersteller, die nicht unter eigenem Namen auftreten, machen Chargenfertigung für die Großen wie Nokia, aber auch (z.B.) für Tchibo. Was bringt es dir, wenn du weißt, daß Nokia bei derselben Firma produzieren läßt wie Tchibo?
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[2.1.1] garfield antwortet auf paeffgen
11.11.2009 16:57
Benutzer paeffgen schrieb:
Der eine Bauernhof hat einen Vertrag mit Edeka, der direkt daneben einen mit real,-
Das glaube ich kaum. Das ist genau das, was die Konsumenten glauben sollen. Der Edeka-Einkäufer, für den die Oma in Rügenwalde die Wurst aus dem Rauch holt.
Die Bauern haben mit ziemlicher Sicherheit keinen Vertrag mit einer Handelskette.
Wahrscheinlicher ist doch wohl, dass die Bauern einer Gegend die Milch von einer großen Molkerei abholen lassen und DIE hat dann die Verträge mit den Handelsketten. In der Molkerei läuft die gleiche Milch dann eine Stunde lang in die Tetra-Verpackungen mit real's Markennamen und eine Stunde in die für Edeka. Wievielen Kunden ist denn überhaupt bewußt, dass die wichtigste Angabe auf Molkereiprodukten das kleine Oval mit der Kennummer für den Betrieb ist? Dann würden sie sehen, dass die (billige) Eigenmarkenbutter aus der gleichen Molkerei kommt, wie die teure Biobutter, die gleich daneben liegt - und oft genug wohl aus der gleichen Charge stammt, also genauso viel oder wenig Bio ist, wie die andere.
Meine Lieblingjoghurt bekomme ich so seit Jahren auch deutlich billiger.

Zurück zum Mobilfunk: Große Handy-Hersteller, die nicht unter eigenem Namen auftreten, machen Chargenfertigung für die Großen wie Nokia, aber auch (z.B.) für Tchibo. Was bringt es dir, wenn du weißt, daß Nokia bei derselben Firma produzieren läßt wie Tchibo?
Na zumindest, dass Nokia und Tchibo in diesen Fällen überhaupt nichts mit der Hardware zu tun haben.
Wenn ich dann das Handy besonders gut finde, wäre ich falsch beraten, beim nächsten Gerät nach Nokia- oder Tchibo-Handys zu schauen, denn die könnten dann aus einem anderen billigen Container stammen.
Und wenn ich es besonders schlecht finde, wäre es genauso falsch, in Zukunft Nokia und Tchibo zu meiden.
Es geht mir einfach darum, dass sich Produkte für den Konsumenten auch erkennbar danach unterscheiden, wo die Unterschiede auch bestehen. Und so, wie heute produziert wird (wie Du es ganz richtig beschreibst) ist der Markenname dabei gerade KEIN Unterscheidungskriterium.
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[2.1.1.1] Fanta antwortet auf garfield
11.11.2009 18:49
Benutzer garfield schrieb:
Wievielen Kunden ist denn überhaupt bewußt, dass die wichtigste Angabe auf Molkereiprodukten das kleine Oval mit der Kennummer für den Betrieb ist?

http://btl.bvl.bund.de/btl/kategorie_anzeigen.jsp?id=14

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[2.1.1.2] sushiverweigerer antwortet auf garfield
12.11.2009 02:05
Dann würden sie sehen, dass die (billige) Eigenmarkenbutter aus der gleichen Molkerei kommt, wie die teure Biobutter, die gleich daneben liegt - und oft genug wohl aus der gleichen Charge stammt, also genauso viel oder wenig Bio ist, wie die andere.

Das ist nicht möglich, da Bio-Lebensmittel strengstens kontrolliert werden und daher Etikettenschwindel weitestegehend ausgeschlossen werden kann, zu 99,9%.
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[2.1.1.2.1] garfield antwortet auf sushiverweigerer
12.11.2009 10:34
Benutzer sushiverweigerer schrieb:
Das ist nicht möglich, da Bio-Lebensmittel strengstens kontrolliert werden und daher Etikettenschwindel weitestegehend ausgeschlossen werden kann, zu 99,9%.
Schön, dass es immer noch so gutgläubige Menschen gibt ;-)
Dass ist wie mit dem Joghurt, der 99,9 Prozent schädlicher Bakterien abtötet. Wenn man dann krank wird, hatte man gerade die 0,1 Prozent anderen Bakterien im Becher.

Ich hatte mich vor Jahren beim aufkommenden Bio-Boom nämlich schon gewundert, wie es möglich war, dass Landwirte nahezu schlagartig auf Bio umstellen konnten. Denn wie sonst wäre das sprunghaft angestiegene Angebot wohl möglich gewesen?

Da aber offensichtlich laut Kennzeichen beide Buttersorten aus der gleichen Molkerei kommen, können da schon mal ein paar Kannen Milch durcheinander geraten, ohne dass der ständig dabeistehende(?) Kontrolleur das merkt.

Lange Rede, kurzer Sinn: In einem Land wo man sich so vehement dagegen wehrt, dass Gammelfleisch-Betriebe auch öffentlich genannt werden dürfen, vertraue ich nur der Kontrolle uneingeschränkt, bei der ich auch dabei war.