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Roaming-Gebühren einfach deckeln


15.09.2006 13:04 - Gestartet von michaelmess
Hallo!

Die Roamingpreise könnte man eigentlich ziemlich einfach deckeln:

Die Roamingpreise dürften nicht teurer sein, als das 1,1-fache Interconnect-Entgelt, das für die Überführung von Anrufen in das Partnernetz verlangt werden. Schließlich entspricht dies am ehesten dem tatsächlichen Aufwand und der eigene Netzbetreiber würde immer noch 10 % der Roamingkosten einnehmen.

Damit nun die Netzbetreiber sich nicht absprechen und entsprechend hohe Entgelte untereinander vereinbaren (welche bei Anrufen vom Handy -> Ausland aufgrund der derzeitigen Preise ja durchaus für die Netzbetreiber bezahlbar sind), muß es weiterhin eine Regelung geben, die die Höhe der Interconnectgebühren dann auch tatsächlich nach oben begrenzt, z. B. durch Regulierung und Kostennachweis.

Weiterhin sollten 0800-er und 00800-er-Nummern europaweit für den Anrufer kostenlos sein, egal in welchem Telefonnetz man sich befindet.

Gruß,


Michael Meß
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[1] beccon antwortet auf michaelmess
25.11.2006 15:44
Die Roamingpreise dürften nicht teurer sein, als das 1,1-fache Interconnect-Entgelt, das für die Überführung von Anrufen in das Partnernetz verlangt werden. Schließlich entspricht dies am ehesten dem tatsächlichen Aufwand und der eigene Netzbetreiber würde immer noch 10 % der Roamingkosten einnehmen.
Ich würde sogar einen Aufschlag von 25% hinnehmen. Allerdings finde ich die 160EUR die mir E+ berechnete für ein paar Gespräche, die ich in Kolumbien geführt hatte für voll daneben - zumal ein Anruf von einer lokalen Karte (die ich mir dann zugelegt hatte) nur ein paar Pfenige kostet (es ist sogar billiger, aus Deutschland heraus ein kolumbianisches Handy anzurufen als ein deutsches)

Preise von über drei Euro pro Minute - das sind 6 DM - dafür konnte man vor nicht so langer Zeit schön essen gehen - für eine Minute telefonieren!
Solche Preise sind einfach nicht mehr Zeitgemäß und entwerten völlig unsinnigerweise das Handy als globales Kommunikationsmittel (die Leute schalten es dann halt aus und fertigh ist - da haben die Netzbetreiber gar nichts) VoIP., Email, lokale Prepaidkarten, Telefonläden oder die gerade in Lateinamerika an jeder Ecke stehenden "Verkäufer" Anrufen (würde mich wundern, wenn das in Asien oder Rußland anders wäre) sind da eine massive Konkurrenz. Komisch, daß die Netzbetreiber das nicht einsehen. Sie denken vielleicht immer noch an den weltweit reisenden "Business Traveller" - aber die haben im Zweifelsfall das Notebook mit Skype oder einem vernünftigen VoIP Betreiber im Hotspot hängen - praktisch zum Nulltarif.


Damit nun die Netzbetreiber sich nicht absprechen und entsprechend hohe Entgelte untereinander vereinbaren
Die sprechen sich schon ab - das ist ja gerade das Problem.

Weiterhin sollten 0800-er und 00800-er-Nummern europaweit für den Anrufer kostenlos sein, egal in welchem Telefonnetz man sich befindet.
Naja, wenn die Interconnectgebühren dann dem 800er Nummernbetreiber draufgeknallt werden, haben wir auch mit Zitronen gehandelt.

Das ganze Thema zeigt, was ein Oligopol anrichtet. Die Kolumbianer müssen auch beim Mobilfunk zwingend bei Fern und Auslandsgesprächen eine "Call by Call" Vorwahl mitwählen. Das nervt zwar (+49 geht von lokaler Karte aus nicht) aber hat dazu geführt, daß Handys und Auslandsgespräche davon aus mittlerweile spottbillig sind.

Conrad