Benutzer spaghettimonster schrieb:
Ich möchte dich mal sehen, wie du Telekommunikation, Strom, Wasser, Post- oder Gesundheitsleistungen auf einem unregulierten Markt einkaufen musst.
Da hätte ich keinerlei Probleme damit. In einem echten freien und damit unregulierten Markt wären die Angebote besser und das Preisniveau niedriger. Würde mir ein Angebot nicht zusagen., wechsle ich zum nächsten. Der mit den meisten Kunden profitiert, der mit dem schlechteren Angebot geht letztlich unter.
Übrigens ist der Postmarkt - abgesehen von Universaldienstleistungen - praktisch unreguliert. Ich freue mich jedesmal darüber, wenn ich Post zu verschicken habe. Der Telekommunikationsmarkt ist - abgesehen von den Dingen, die wir besprechen und von der Deutschen Telekom - relativ frei. Das hat tolle Innovationen und ein denkbar niedriges Preisniveau zur Folge. Ich habe schon öfters meinen Anbieter gewechselt und jedesmal von besseren Leistungen und niedrigeren gebühren profitiert.
Wie gut ein weithin freier Gesundheitsmarkt funktioniert, sehen wir in den USA.
Der Gesundheitsmarkt in den USA ist stark reguliert. So darf man beispielsweise keine Krankenversicherung abschließen, die ihren Sitz in einem anderen Bundesstaat als man selbst seinen Wohnort hat. Mit Wettbewerb hat das nichts zu tun. Es gibt genügend Bundesstaaten, da hat man kaum mehr Auswahl als unter zwei oder drei Versicherungen.
Darüber hinaus gibt es eine einseitige Förderung von Arbeitgebern, die ihren Angestellten eine Krankenversicherung als Sozialleistung anbieten. Das führt dazu, daß ein Angestellter nahezu zwangsläufig sich bei der Versicherung seines Arbeitgebers versichern muß. Wettbewerb sieht anders aus.
Und das sind nur zwei Beispiele.
Im Übrigen ist dieses ewige marktradikale Geschwätz (das ich übrigens meist von Leuten höre, die nie und nimmer so erfolgreich sind, dass sie davon profitieren würden, sondern die an einer Art Stockholm-Syndrom zu leiden scheinen), dass ohne Kursänderung schon morgen die Katastrophe droht, mindestens so alt wie Bismarck.
Solch ein "Geschwätz" kenne ich nicht. Desto stärker die Regulierung, desto teurer wird das Leben, desto geringer ist die Freiheit, desto niedriger ist der Lebensstandard, desto höher ist die Arbeitslosigkeit und desto geringer sind die Innovationen.
lange Zeit waren sogar nur staatliche und damit staatlich
gesteuerte Unternehmen zugelassen.
Diesen Teil der Weltgeschichte der letzten 4.000 Jahre muß ich wohl verschlafen haben. Abgesehen vom roten und braunen Sozialismus war die Wirtschaft zu fast allen Zeiten in der Weltgeschichte recht frei.
Gewerkschaften und SPD haben wir auch. Sind wir deshalb der Armut anheim gefallen?
Weißt du, was ein Arbeitnehmer, der €2.000 im Monat bekommt (also weniger als der Durchschnittsverdienst) dem Staat als Steuern und Zwangsabgaben zahlt? Nein? Der Staat raubt im 70 % seines Eigentums! 70 %!!! Jeder aristokratischer Herrscher im Mittelalter hat sich mit 10 % begnügt.