Free wird Frankreichs vierter Mobilfunknetzbetreiber

Die Internetfirma Free soll Frankreichs vierter Mobilfunknetzbetreiber werden. Ungeachtet von Protesten der etablierten Anbieter Orange, SFR und Bouygues darf das Unternehmen ab kommendem Jahr Handy-Netze aufbauen, wie die Regulierungsbehörde Arcep heute in Paris mitteilte. Free zahlt für die Lizenz 240 Millionen Euro.

Free gehört zur Unternehmensgruppe Iliad und war der einzige verbliebene Kandidat für die Lizenz. Die drei bisherigen Anbieter hatten schon im Vorfeld des Zuschlags Beschwerde bei der EU-Kommission und dem höchsten französischen Verwaltungsgericht gegen das Vergabeverfahren eingereicht. Sie werfen der Pariser Regierung vor, die Lizenz zu billig abzugeben und damit Free zu bevorzugen. Der Gewerkschaftsverband CFE-CGC-Unsa kritisierte derweil, die Vergabe der vierten Lizenz werde durch stärkere Konkurrenz und fallende Preise zum Wegfall von 10.000 Jobs in der Branche in Frankreich führen.

Ein weiterer Anbieter werde "ein positiver Faktor" für die Entwicklung des französischen Kommunikationsmarktes sein, betonte die Regulierungsbehörde. Sie hatte in der Vergangenheit immer wieder darauf verwiesen, dass es an Konkurrenz auf dem französischen Mobilfunkmarkt mangele. Free habe "klare und neuartige Angebote" versprochen und sei mit Blick auf die Einbindung von genannten virtuellen Betreibern, die über kein eigenes Netz verfügen, "zahlreiche Verpflichtungen" eingegangen.