Frei Sprechen
19.02.2010 12:39

Bezahl soviel du willst

The Pirate Bay-Gründer Peter Sunde entwickelt neues Bezahlformat
teltarif.de Leser Mrs. Netson schreibt:
Alles, was man sucht, ist auffindbar im Internet. Ich persönlich glaube hierbei nicht mehr an Ausnahmen. Sei es ein rosa Pudel mit dem Kopf eines Kanarienvogels und Hasenohren oder das aufpumpbare Eigenheim, nichts, was es nicht gibt. Das gilt insbesondere für Musik, Filme, Fotos, Dateien, die sich leicht runterladen lassen. So manch einer spart auf Kosten der Legalität den einen oder anderen Euro mit ungesetzlichen Downloads.

Die Medien-Industrie hat den Trend verschlafen und Plattformen wie vor einigen Jahren Napster oder The Pirate Bay, als Tauschbörsen getarnt, lachten sich lange Zeit ins Fäustchen. Diese Zeiten sind nun vorbei: Napster ist mittlerweile zu einer kostenpflichtigen Musik-Flatrate geworden und The Pirate Bay-Gründer Peter Sunde muss sich momentan vor Gericht wegen Urheberrechtsverletzung verantworten. Welche Frage immer noch unbefriedigt geklärt bleibt, ist die Frage nach einem adäquaten Bezahlsystem.

Hier hat vielleicht gerade Peter Sunde eine Antwort gefunden. Wie er in einem Interview mit der süddeutschen erklärt, glaubt er daran, dass die Bereitschaft zum Zahlen im Netz vorhanden ist, aber nicht mit den konventionellen Methoden, wie man sie vom Versandhaus kennt. Sunde zufolge sind die Inhalte im Netz frei und sollen auch frei bleiben. Es soll im Ermessen des Konsumenten liegen, wie viel er bezahlen möchte. Dafür ist er derzeit mit ein paar Freunden dabei, ein Bezahlsystem namens flattr auf den Weg zu schicken. Bald startet die erste Testphase, zu der man sich auf www.flattr.com schon anmelden kann. Das System soll für alle geeignet sein, die mit kreativen Inhalten im Netz vertreten sind. Dazu zählt Sunde Blogger, Fotografen und Musiker, hofft aber auch darauf, dass sein System von den Verlagen genutzt wird.

Gerade für die großen Unternehmen, die mit ihren Produkten Geld verdienen wollen, kommen mit dem neuen System auch neue Fragen auf. Wie soll man kalkulieren, wenn man vorher nicht weiß, wie viel Geld die Kunden bereit sind, zu zahlen. Die Produktion von Musik oder Büchern kostet schließlich erst einmal, gerade, wenn man im großen Stil produziert. Und ob Künstler es schätzen, dass ihr Wert von anderen beurteilt wird. Halte ich ebenfalls für fragwürdig.

Aber welche Alternativen gibt es dann? Wie könnte ein vernünftiges Bezahlsystem für kreative Inhalte aussehen? Ist es überhaupt ein Problem, dass so viele illegale Downloads nutzen? Wer weiß, ob sie die CD überhaupt gekauft hätten.