Frei Sprechen
08.03.2010 18:11

You've got Mail - I know that

Wer liest alles unsere E-Mails mit!?
teltarif.de Leser Mrs. Netson schreibt:

Wie sicher sind eigentlich Emails? Wer denkt da schon groß drüber nach heutzutage. E-mail gehört größtenteils zum Arbeitsalltag, privat geschieht die Kommunikation eher über öffentliche Netzwerke wie Facebook, MeinVZ oder andere Foren. Prinzipiell ist dies alles ja auch kein Problem, nur wenn man wirklich mal beginnt, darüber nachzudenken, was man alles mit einer E-Mail mitteilt, tauchen doch noch ein paar Probleme auf.

In der Online-Ausgabe der Zeit ging es letzte Woche um eine kurze Geschichte der E-Mail und ihre Zukunft. Martin Schallbruch, der IT-Direktor im Bundesinnenministerium umreisst das Problem kurz: als die Email erfunden wurde, hat sich keiner Gedanken über sichere oder rechtsverbindliche Kommunikation gemacht. Das ist bis vor ein paar Jahren so geblieben, denn das subjektive Sicherheitsempfinden bei E-Mails ist sehr hoch.

Dank dieses Empfindens kommt kaum jemand auf die Idee, seine Emails zu verschlüsseln, obwohl dies weniger aufwendig ist, als man denken mag. Nichts desto trotz: die Nachteile einer solchen Verschlüsselung überwiegen dennoch. Ist beispielsweise einmal die Entschlüsselung verloren, sind alle noch nicht gelesenen Emails damit unlesbar geworden. Die Verschlüsselung erfordert zusätzliche Programme, die installiert und zum Laufen gebracht werden müssen. Das ist wenig Aufwand für eine einzelne Person, aber für ein Unternehmen mit sagen wir 300 Mitarbeitern?

Im Bundesinnenministerium ist man derweil dabei, eine Sicherheitssoftware für Emails zu testen. Der Test läuft noch bis Ende März in Friedrichshafen und beinhaltet den Probelauf mit der De-Mail. Vom Prinzip her kann dieses Programm das leisten, was ein Einschreiben auch kann, es versichert dem Absender, dass der Empfänger die E-Mail unverändert erhalten und entgegen genommen hat.

Aber warum sollte man das als Bürger nutzen wollen? Der Vorteil liegt ganz klar auf der Behördenseite. Die Behörden sind somit in der Lage, Dokumente elektronisch zu verschicken, während Privatpersonen vermutlich dazu aufgefordert werden, für den Dienst extra zu zahlen, um ein Sicherheitsbedürfnis zu stillen, was kaum jemand hat. Denn wer so viel wert auf Sicherheit legt, dem ist die zusätzliche Arbeit eines Sicherheitsprogrammes für Emails auch nicht zu viel.