Frei Sprechen
08.04.2008 16:23

Datenfalle Simply

teltarif.de Leser chriswro schreibt:
Im Oktober 2007 hatte ich eine Prepaid Karte beim Discounter Simply gekauft und die Option aktiviert, dass sich das Konto automatisch per Lastschrift auflädt. Alles sehr praktisch und unkompliziert fand ich. Da zu dieser Zeit alle Discounter innerhalb des D1 Netzes für mobiles Internet 9 cent/min verlangten und Simply damit auch auf Ihrer Internetseit warb, kaufte ich mir bei Simply meine Sim-Karte.

Vor zwei Tagen dachte ich mir, probier doch mal das Surfen auf einer Wap Seite aus. Leider hatte meine Zieladresse keine Wapseit und zeigte stattdessen die Onlineseite in seiner ganzen Grafikpracht dar. Aber das konnte mir ja egal sein, ich bezahle ja pro Minute. Und zwar 9 cent.

24 Stunden später kam das böse Erwachen. Innerhalb von 30 Minuten wurden insgesamt 70 Euro von meinem Konto abgebucht. Da ich mir die hohen Kosten nicht sofort erklären konnte, ließ ich kurzerhand die Karte sperren. Und im Nu wurden weitere 18 Euro für die Sperrung von meinem Konto abgebucht. Wie sich später auf der Rechnung Simply's, für die man übrigens auch nochmal Geld zahlen muss, herausstellte, fielen für mein Surfen 3,5 Megabyte bzw. 3500 kbyte an. Der Tarif für 9 cent so fand ich beim lesen des kleingedruckten heraus, hätte extra aktiviert werden müssen. So berechnete mir Simply ungefähr 2cent pro kilobyte. Ein Anruf lohnte auch nicht, bei 1,30 Euro pro Minute für die Kundenhotline.

Was ist die Moral der Geschichte?

Mobiles Internet steckt noch immer in den Kinderschuhen und wenn Unternehmen wie Simply weiterhin ihre Kunden so hintergehen, wird das auch so bleiben.

Kommentare zum Thema (10)
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arndt1972 antwortet
08.04.2008 16:35
Sorry, aber ich bleibe dabei: erst die tarife genau studieren und dann loslegen.
Dafür sind es Discounter, daß man sich um solche Sachen selber kümmert!
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Datenfalle Simply
chriswro antwortet auf arndt1972
08.04.2008 16:58
Wer sieht das genauso? Dürfen Discounter für den einen Tarif werben und dann einen anderen Tarif verkaufen. Liest sich jeder von euch das kleingedruckte durch vor dem Kauf einer Prepaid Karte. Danke für eure Meinung...
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tullux antwortet auf arndt1972
08.04.2008 17:13
Benutzer arndt1972 schrieb:
Sorry, aber ich bleibe dabei: erst die tarife genau studieren und dann loslegen.
Dafür sind es Discounter, daß man sich um solche Sachen selber kümmert!

Sorry, aber sollte tatsächlich der Minutenpreis in der Werbung herausgestellt und gleichzeitig der Volumentarif voreingestellt werden, dann hat das nichts mehr mit "discount" zu tun. Das wäre Abkassieren pur. Da wird gerade auf die Unachtsamkeit des Kunden spekuliert.
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Wucher
joetyler2 antwortet auf arndt1972
08.04.2008 21:49
Tja auch das fällt streng genommen unter den Wucher-Paragraphen. Denn für 3,5 MB Datenvolumen entstehen bei simply nur Einkaufskosten von wenigen Cent. Das ist doch mal wieder eine tolle Gewinnbilanz! ;-( Da hilft nur Klagen!
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garfield antwortet
09.04.2008 09:15
Benutzer chriswro schrieb:
24 Stunden später kam das böse Erwachen. Innerhalb von 30 Minuten wurden insgesamt 70 Euro von meinem Konto abgebucht.
Ja, das ist die neueste Masche der Handy-Anbieter - auch bei O2, was ich aus eigener Erfahrung kenne. Nachdem sie die Kunden jahrelang mit ihren exorbitanten Datenpreisen "verbrannt" haben, versuchen sie es nun so:
Groß mit kleinen Kosten für Datenübertragung werben, aber nur in den Fußnoten erwähnen, dass dafür peinlich genaue Einstellungen im Handy vorzunehmen sind. Stimmen die nicht haarklein überein, wird wie bisher exorbitant abgerechnet.
Nun sollte man ja annehmen, dass bei einer anderen Einstellung im Handy das Internet ganz einfach nicht funktioniert, aber - ein Schelm wer Böses dabei denkt - so dumm sind die Anbieter ja schließlich nicht.
Leider kann ich Dich nicht von Schuld freisprechen, denn so langsam müßte bei jedem mündigen Verbraucher sofort die Alarmglocke schrillen, wenn auch nur das kleinste Sternchen an irgend einer Werbeaussage "klebt", denn die wichtigen Informationen finden sich nur im Kleingedruckten - und so "ehrlich" sind die Anbieter immerhin, dass sie auf diese Weise auf die erforderlichen Handyeinstellungen hinweisen und somit juristisch auf der sicheren Seite sind. Da die Information vorhanden ist, wenn auch in Fußnoten versteckt, wird Dir vermutlich kein Gericht helfen.
Ich selbst beachte die großen Buchstaben gar nicht, zuerst wird die Aussage nach Sternchen abgesucht, als zweites scrolle ich sofort nach unten, ob irgendwelches Kleingedruckte vorhanden ist - möglichst noch in hellgrau auf weißem Untergrund. Danach hat sich die Werbung meist erledigt.
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Sauerei!
service antwortet
09.04.2008 12:41
Gut zu wissen, mit welchen Praktiken hier gearbeitet wird! NIEMALS diesen Anbieter!
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akaz25 antwortet auf service
09.04.2008 19:49
Also stimmt es doch, je größer die Werbung, desto mehr muss man aufpassen. Wer viel wirbt hat es nötig.
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SIMPLY talkline victorvox & Co
pandoras antwortet auf chriswro
10.04.2008 09:52

einmal geändert am 10.04.2008 10:01
Nun mal ganz offen gesprochen wissen wir doch alle, wer hinter SIMPLY steckt, oder nicht? talkline, victorvox & Co ! Die haben sich seit Beginn des Mobilfunks mit "besonderen" Schmankerln hervorgetan.

Gebühren und nochmal Gebühren! Und das sehr kreativ...
victorvox verlangte eine DEAKTIVIERUNGSGEBÜHR bei Vertragsende bis ein einschlägiges BGH-Urteil vom 18.04.2002 - III ZR 199/01 dies untersagte. Jetzt verlangen die "SIM-Pfand": Wer seine SIM 2 Wochen (!) nach Vertragsende nicht zurückschickt bekommt €29,xy nicht erstattet. Usw.

Wenn ich mir einen Schubladenvertrag (...) von diesen talkline victorvox & Co abschließe, rechne ich mit den übelsten Fußangeln!