Frei Sprechen
11.02.2008 19:45

Ohne Handy geht es nicht

Handy-Sucht als neue Volkskrankheit?
teltarif.de Leser hörnchen1 schreibt:
„Viele Jugendliche gewöhnen sich einer neuen Studie zufolge wegen ihrer "Handy-Sucht" das Rauchen ab.“ (U.a. bei teltarif wurde darüber berichtet.) Wenn das mal keine interessante Neuigkeit ist! Dass sich Jugendliche das Rauchen abgewöhnen, ist ja durchaus positiv. Aber dass eine Sucht die nächste ablöst, ist wohl doch eher beängstigend. Und gerade das Thema Handy-Sucht finde ich etwas erschreckend. Ein Handy ist schließlich – im Gegensatz zur Zigarette, zum Alkohol oder zu sonstigen Drogen – ein Gegenstand des täglichen Gebrauchs, und das nicht nur bei Jugendlichen. Es gibt kaum jemanden, der heutzutage kein Handy hat. Und Sinn eines Handys ist nun einmal nicht, es zu Hause liegen zu lassen und dann abends mal zu gucken, ob sich etwas getan hat. Sinn des Handys ist ja gerade, es den ganzen Tag mit sich herumzutragen, um ständig erreichbar zu sein und andere erreichen zu können.

Da frage ich mich, ob wir nicht alle potentielle Handy-Süchtige sind. Denn diese dauernde Bereitschaft lädt ja dazu ein, süchtig zu werden. Wenn man das Handy den ganzen Tag links liegen lässt, hat man am Ende vielleicht etwas wichtiges verpasst. Dementsprechend muss man in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob sich etwas getan hat oder permanent die Ohren spitzen, ob da nicht vielleicht etwas klingelt.

Erste Anzeichen sind doch eigentlich schon, dass man sich irgendwie unwohl oder abgeschottet fühlt, wenn man sein Handy mal vergessen hat. (Und gerade dann könnte man es häufig gut gebrauchen.) Es ist zwar nicht so, dass ich permanent oder zwanghaft über das Handy Kontakt zu anderen aufnehmen muss. Ich sehe auch nicht alle 5 Minuten nach, ob eine SMS gekommen ist. Eigentlich bin ich ganz froh, wenn das Gerät ruhig in meiner Tasche liegt und ich es nicht brauche. Aber trotzdem frage ich mich, wie weit wohl jeder Handy-Nutzer von einer Sucht entfernt ist.

Wo fängt diese Sucht an? Wo ist die Grenze zu ziehen? Oder ist die Sorge, vielleicht selbst auch nicht weit von einer Sucht entfernt zu sein, eher unbegründet?

Kommentare zum Thema (1)
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Sucht ja-nein?
Telly antwortet
29.04.2009 21:24
Hallo, nachdem Dir jetzt über ein Jahr niemand auf Deinen Beitrag geantwortet hat, möchte ich dies jetzt tun.

Wann die Sucht anfängt, ist eine gute Frage.

Ich denke, wenn man soviele SMS schreibt und telefoniert, dass man sein Leben nicht mehr auf die Reihe kriegt, dann ist man süchtig.

Das pure Unwohlsein, wenn man sein Handy vergessen hat würde ich eher vergleichen mit der Situation, wenn Du nach 2 km Autofahrt feststellst, dass Du nicht angeschnallt bist. Mir wirds dann kurz komisch und ich schnalle mich sofort an und bin froh, dass nichts passiert ist.

Und wenn ich mein Handy vergesse, bin ich auch einfach nur froh, wenn ich es wieder habe...