Analoge Sinnlichkeit oder digitale Kälte?
Der Wunsch von Nutzern nach dem haptischen Erleben, lässt sich an verschiedenen Trends in der Bedienung digitaler Medien festmachen. Viele Ansätze verfolgen dabei den Weg, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine auf eine benutzerfreundliche Ebene zu heben. Beispiele lassen sich viele finden: Die Erkennung menschlicher Eingaben mit der Hilfe von Gyroskopen, Kameras und Mikrofonen. Der Trend zu Netvertibles, Touch-Oberflächen und Sprachsteuerung bleibt ungebrochen. Können Force-Feedback-Technologien eine "echte" Rückmeldung ersetzen?
Das Bedürfnis nach "Anfassbarkeit" von Informationträgern besteht: Das Fotobuch hat das Fotoalbum wieder aufleben lassen und der Boom von Vinyl-Schallplatten hält an, dies nur als Beispiele genannt. Der Zeitungsleser und die Bücherratte stehen E-Book Readern skeptisch gegenüber, alles nur analoge Nostalgie oder steckt mehr dahinter?
Was dem Nutzer fehlt bei der Eingabe und Aufnahme ist die Ausgabe, das Haptische, die fühlbare Rückantwort. Die Verknüpfung der Information mit all unseren Sinnen ist wichtig für das Verstehen und Behalten. Begeben wir uns mit jedem neuen Gerät, ob Bildschirm oder Eingabegerät, weiter hinein in eine kalte Welt den sensorischen Leere, eine Welt ohne Erleben? Können folgende Generationen in Zukunft zwar mit der künstlichen Welt der digitalen Medien perfekt umgehen, bekommen jedoch Probleme in der Realität? Womöglich kehrt sich das Verhältnis zwischen Virtualität und Realität um: die physische muss der Ordnung und Bedienung der digitalen Welt untergeordnet werden.
Wie Viele versuche ich, der Informationen, die täglich an einem vorbei fliegen, Herr zu werden, in dem ich mir wichtige Fotos und Texte zum intensiven Lesen ausdrucke und lasse so die Möglichkeit offen, die Dinge nicht nur optisch, sondern auch haptisch und olfaktorisch erlebbar zu machen. So etwas ist, verständlicher Weise, in Anbetracht der Informationsflut, nur bedingt möglich.
Welchen Wert hat die analoge Welt für die teltarif-Leser noch? Wie geht Ihr mit der Verlust sensorischer Reize in der digitalen Welt um, oder stellt sich dieses Problem Euch gar nicht? Ich freue mich auf spannenden Kommentare!