Verbunden

Grenzenloser Zugriff auf das heimische Netzwerk

Mit FTP und VPN auch unterwegs auf die Daten zu Hause zugreifen
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Netzwerk ist im Trend - nicht nur im Sinne von Kontakteknüpfen via Xing oder Facebook. Auch Computer, Handys und Unterhaltungselektronik werden in immer mehr Haushalten vernetzt. Rund 600 Millionen Euro gaben die Deutschen im Jahr 2008 laut dem Branchenverband BITKOM aus Berlin für Router und ähnliches Zubehör aus. Der nächste Schritt ist der Zugriff auf das Heimnetzwerk über das Internet.

Es gibt unterschiedliche Wege, online auf Daten zuzugreifen, die auf Rechnern oder Netzwerkfestplatten liegen. Recht einfach ist es über das File Transfer Protocol - kurz ftp - zu organisieren. Der Rechner, der die Daten zum Download bereitstellt, fungiert als Server. Meist kommt dafür der PC infrage, er muss lediglich mit einer ftp-Software bestückt werden. Für Windows XP und Vista sowie für Mac und Linux gibt es etwa das Gratis-Programm Filezilla. Manche Netzwerkspeicher bringen von Haus aus eine ftp-Server-Funktion mit.

Für den FTP-Zugriff braucht man eine entsprechende Software

Wie richtet man eine Portweiterleitung ein:
Um via Internet auf einen Rechner im Heimnetzwerk zugreifen zu können, muss am Router meist eine Portweiterleitung eingestellt werden. Dabei werden für ein- und ausgehende Datenpakete Ports geöffnet - für ftp üblicherweise Port 21. Beim Konfigurieren legt der Besitzer auch fest, an wen entsprechende Anfragen
Um von einem anderen Rechner auf den ftp-Server zugreifen zu können, wird eine Client-Software benötigt. Wer einen gängigen Browser verwendet, muss sich darum aber nicht weiter kümmern, da diese Programme eine entsprechende Funktion haben. Um auf den Server zugreifen zu können, muss der Nutzer dann im Browser nur die Adresse eingeben - etwa ftp://benutzer:passwort@ip-adresse.

So funktioniert es jedoch nur innerhalb des Heimnetzwerks. Aus dem Internet heraus ist der eigene ftp-Server so nicht zu erreichen. Denn der DSL-Provider kann dem Router und damit dem Heimnetzwerk bei jeder Sitzung und auch zwischendurch eine neue IP-Adresse zuordnen. Abgesehen davon lassen sich IP-Adressen sowieso schwer merken.

Einen festen Hostnamen gibt es bei DynDNS

Abhilfe schafft ein fester Hostname. Diesen gibt es zum Beispiel bei DynDNS, das einen kostenlosen Service für dynamische DNS unterhält. Dort legt der Nutzer einen Account an und sucht sich einen Hostnamen für sein eigenes Netzwerk aus - meinheimnetz.dyndns.com zum Beispiel. Diesen Namen trägt man im Konfigurationsmenü des Routers ein, wo auch die Funktion "Dynamische DNS" aktiviert werden muss.

Danach gibt der Router regelmäßig seine aktuelle IP-Adresse an dyndns.org weiter. Somit reicht es, als IP-Adresse für den Zugriff auf das Netzwerk den Hostnamen einzugegeben. Im Beispielfall wäre die Adresse für den ftp-Server ftp://benutzername:passwort@meinheimnetz.dyndns.com. Der dyndns-Dienst leitet die Anfrage automatisch an den Router beziehungsweise an das Heimnetzwerk weiter. Im Einzelfall sollte aber geprüft werden, ob der jeweilige Router DynDNS auch tatsächlich unterstützt.

Allerdings gilt ftp als unsicher - unter anderem, da das Passwort in der Adresse steht und im Klartext übermittelt wird. Deutlich mehr Sicherheit bietet VPN. In Unternehmen wird es häufig eingesetzt, um Außendienstlern sicheren Zugriff auf das Firmennetzwerk zu ermöglichen. Genauso können Privatanwender VPN verwenden, um auf "meinheimnetz" zuzugreifen.