Anwendungen

Einer für alles: Der Web-Browser als Schweizer Taschenmesser

Programme für die Nutzung per Internet-Browser
Von Peter Reelfs

Briefe schreiben, Videos schneiden, Bilder bearbeiten, Musik hören – für jede dieser Aufgaben installiert man normalerweise ein Programm auf dem PC. Doch ist das wirklich nötig? Nicht unbedingt. Das alles lässt sich auch mit einem modernen Web-Browser erledigen. Browser sind Programme, die auf den Servern verschiedener Anbieter installiert sind und sich von jedem an das Internet angeschlossenen Computer fernsteuern lassen, ohne dass eine Installation auf dem eigenen Computer nötig ist. Wir zeigen Ihnen, welche Funktionen aktuelle Internet-Browser beherrschen und für welche Anwendungen Sie so auf den Kauf zusätzlicher PC-Software verzichten können.

Daten lassen sich von jedem PC aus aufrufen

Office-Anwendungen für Browser:
  • Buzzword (Textverarbeitung)
  • Google (Text und Tabellen)
  • Zoho Office (Office-Paket)
  • ThinkFree [Link entfernt] (Office-Paket)
  • EditGrid [Link entfernt] Tabellenkalkulation)
  • Empressr (Präsentation)
  • eyeOS [Link entfernt] (OS + Office-Paket)
  • g.ho.st [Link entfernt] (OS + Office-Paket)
  • Glide [Link entfernt] (OS + Office-Paket)
  • Novio [Link entfernt] (OS + Office-Paket)
  • oos [Link entfernt] (OS + Office-Paket)
Wer beispielsweise einen Brief schreiben möchte, ruft einen geeigneten Webservice wie beispielsweise Google Text und Tabellen auf, gibt seine Registrierungsdaten ein und wählt den Texteditor. Damit startet er auf dem entfernten Computer ein Programm, während im Web-Browser die grafische Benutzeroberfläche erscheint. Diese ist nahezu identisch mit einer herkömmlichen Textverarbeitung und lässt sich genauso bedienen. Ist der Text geschrieben und formatiert, speichert man ihn wie gehabt. Unterschied hier jedoch: Das Textdokument verbleibt auf dem Server und nicht auf der eigenen Festplatte. Google Text und Tabellen: Komplettes Office-Programm im Browser
Screenshots: teltarif.de

Damit sind wir bei einem weiteren Vorteil: Programm und Dokument lassen sich von jedem beliebigen PC aufrufen und bearbeiten. Ob mit dem Büro-PC, dem Heim-PC oder dem Notebook unterwegs, stets hat man von überall Zugriff auf Daten und Programme. So einfach wie es mit der beschrieben Textverarbeitung ist, klappt es auch mit anderen Büroprogrammen, Bildbearbeitung, Videoschnitt und anderen Tools. Ja, sogar Bücher kann man mit dem Web-Browser lesen, wenn auch keine eigenen, sondern nur solche, die frei im Internet verfügbar sind.

Klappt das mit jedem Browser?

Systemprogramme für Browser:
  • Carbonite [Link entfernt] (Backup)
  • iDrive (Backup)
  • Mozy (Backup)
  • Mobile Me [Link entfernt] (Datenverwaltung)
Im Prinzip funktioniert das mit jedem Browser, mit dem Internet Explorer von Microsoft ebenso wie mit dem Firefox, dem Opera oder einem anderen Browser - nur aktuell muss er sein. Da der Browser jedoch nicht von Haus aus alles selber kann, braucht er Verbündete, also Erweiterungen, mit dessen Hilfe er die Aufgabe anderer Programme übernehmen kann. Wichtig sind hier vor allem Adobes Flash-Technologie und die Software-Technologie Java. Auch Microsofts Silverlight kommt zum Einsatz. Ein großer Vorteil des Browsers als Kommandobrücke: Die Wahl des Betriebssystems ist zweitrangig, da Web-Browser auf allen Computern nahezu identisch funktionieren. Folge: Die Online-Programme laufen unter allen populären Betriebsystemen.

Die PC-Leistung ist zweitrangig

Organizer für Browser:
Ebenfalls praktisch: Die Leistung des Computers ist nur zweitrangig. Denn die Rechenleistung erbringt der PC des Anbieters. Der Computer des Anwenders steuert nur fern. Nicht ganz so unwichtig ist dafür die Online-Verbindung. Sie hat entscheidenden Einfluss auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Grund: Sämtliche Steuerbefehle müssen zügig zum Server des Anbieters und die Antwort auch wieder zurück gelangen, damit das Ergebnis von Mausklicks und Tastatureingaben umgehend auf dem Bildschirm sichtbar wird. Zwar reicht im Prinzip eine Modemverbindung, doch zügiges Arbeiten ist erst mit einem fixen DSL- oder einem alternativen Breitband-Anschluss möglich. Allerdings: Ganz gleich, wie schnell die Verbindung ins Internet auch ist, bremst die Übertragung den Arbeitsfluss doch stets etwas aus. Ein Online-Programm erscheint daher stets ein wenig langsamer als eine auf dem PC installierte Software. Wichtig ist in jedem Fall eine Flatrate, damit keine Zusatzkosten durch die Programmnutzung entstehen.

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