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Chronik 2008: Touchscreen-Handys und UMTS-Flatrates

Stichworte des Jahres: iPhone 3G, mobiles Internet, Multimedia-Navis
Von Sebastian Wessels

Die meiste Bewegung verzeichnete der Telekommunikationsmarkt der vergangenen Jahre wohl bei den immer weiter fallenden Mobilfunkpreisen und der rapiden Weiterentwicklung der Hardware verschiedenster Art. Im großen und ganzen setzte sich dies auch im Jahr 2008 fort. Die Minutenpreise im Mobilfunk fielen zwar nicht mehr so stark wie seinerzeit nach Aufkommen der Discounter 2004. Nachdem sich die günstigsten Minutenpreise zu Jahresanfang bei 10 Cent bewegt hatten, verlangte der o2-Discounter Fonic ab Februar nur noch 9 statt 9,9 Cent; andere Anbieter folgten. Der günstigste Minutenpreis war seit Mai bei dem neuen Anbieter maXXim zu finden, der das Netz von T-Mobile nutzt und erstmals einen Minutenpreis von 8 Cent bot.

Die wirklich deutlichen Preissenkungen im Mobilfunk fanden 2008 jedoch nicht bei den Minutenpreisen statt, sondern in der mobilen Internetnutzung per UMTS oder HSDPA. Hier steht inzwischen eine ganze Reihe von Angeboten für Tages- oder Monatsflatrates zu vernünftigen Preisen zur Auswahl, etwa die Monatsflatrate von E-Plus und Base für 25 Euro oder die von mp3.de mobile für 29,99 Euro.

EeePC, iPhone 3G und die Folgen

Zahlreiche interessante Neuheiten waren derweil im Bereich Hardware zu verzeichnen. Ein ausgesprochener Publikumsliebling auf der Computermesse CeBIT im März war der EeePC von Asus, der die Klasse der mobilen Mini-Computer begründete, für die sich später die Bezeichnung Netbook durchsetzte. Mehrere namhafte Computerhersteller brachten daraufhin ihre eigenen Netbooks auf den Markt, so dass der Interessent zum Jahresende bereits aus mehreren Dutzend Modellen auswählen konnte.

Wie schon im Vorjahr, war auch 2008 vor allem der Name iPhone in aller Munde. Im Juli kam der Nachfolger des Ausnahmehandys von Apple in den Handel, der sich iPhone 3G nannte und im Funktionsumfang um HSDPA- und GPS-Unterstützung erweitert worden war. Wieder bildeten sich Schlangen vor den Apple-Shops, und das Gerät erwies sich abermals als Erfolg und Trendsetter - kaum ein Handy-Hersteller, der 2008 darauf verzichtet hätte, ein eigenes Oberklasse-Handy mit großem Touchscreen auf den Markt zu bringen.

Als drittes Trendprodukt neben Touchscreen und Netbook sind die mobilen Navigationsgeräte, kurz PNDs, zu nennen, deren Funktionsumfang immer weiter zunahm und die zugleich für immer mehr Menschen erschwinglich wurden. Weitere Details zu diesen drei Trends finden Sie in unserem Hardware-Jahresrückblick.

TV-Kabel-Betreiber und DSL-Anbieter ringen um Kunden

Tk-Statistik Deutschland 2008
Festnetzanschlüsse 38,0 Mio.
Anteil der Festnetzanschlüsse
bei Wettbewerbern
der Deutschen Telekom
17,1 %
Mobilfunk-Anschlüsse 96,4 Mio.
Breitbandanschlüsse 19,1 Mio.
Verbindungsminuten
Mobilfunk pro Tag
202 Mio.
Quellen: teltarif.de, VATM, BNetzA
Im Festnetz zeigte sich die Deutsche Telekom weiterhin unzufrieden mit ihrer Verpflichtung, Call-by-Call-Telefonate über Drittanbieter zuzulassen. Zugleich ist in diesem Markt allerdings eine eher abnehmende Dynamik zu verzeichnen; nur drei neue Anbieter betraten 2008 die Szene. Auf regulatorischer Ebene tat sich hingegen einiges, so wurden beispielsweise erstmals verbindliche Regeln für den Einzelverbindungsnachweis festgelegt. Womit sich die Bundesnetzagentur sonst noch ins Gespräch brachte, lesen Sie in unserem Mobilfunk- und Festnetz-Rückblick.

Beim kabelgebundenen Breitband-Internet setzte sich derweil der Konkurrenzkampf zwischen dem DSL der Telefongesellschaften und den Breitbandanschlüssen der TV-Kabel-Betreiber fort. Im Preis-Leistungs-Verhältnis lagen beide Breitband-Varianten inzwischen ungefähr gleichauf. Die DSL-Anbieter, denen immer noch der Löwenanteil des Marktes gehörte, sahen sich gezwungen, die Idee des Internetfernsehens (IPTV) neu zu beleben, um ihre Vorrangstellung zu verteidigen.

 

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