Netzwerk

GPS machts möglich: Geo-soziales Netzwerken per Handy

Brightkite, Aka-Aki & Co. verraten Handy-Nutzern, welche Freunde in der Nähe sind
Von Hagen Hellwig

Twitter lässt sich ebenfalls zum geo-sozialen Netzwerk aufrüsten. Viele Twitter-Clients für das Handy bieten die Möglichkeit, beim Twittern Daten über den eigenen aktuellen Standort per GPS zu bestimmen und anderen mitzuteilen. Dazu können die twitter-User auch Fotos hochladen. Diese Möglichkeiten bieten zum Beispiel Twitroid [Link entfernt] für Smartphones mit Android-Betriebssystem wie das T-Mobile G1, Twinkle für das iPhone oder Twibble [Link entfernt] für alle Java-fähigen Handys. Auch wer keine Informationen über seinen eigenen Standort angeben will, kann sich die Standorte oder Tweets anderer Nutzer in der näheren Umgebung anzeigen lassen. Die Java-Applikation Locify [Link entfernt] , bietet die Möglichkeit, GPS-Koordinaten nicht nur für Twitter sondern auch für viele andere Webdienste zu nutzen.

Umfassendes Paket: Aka-Aki

Der in Deutschland beheimatete Anbieter Aka-Aki [Link entfernt] überträgt neben dem Standort auch Status-Angaben der Nutzer. Der Nutzer kann sich auf dem Handy anzeigen lassen, welche anderen Aka-Aki-User sich in der Umgebung befinden, seine eigenen Vorlieben und Interessen in seinem Profil angeben oder über Aka-Aki Nachrichten mit anderen austauschen. Bei Aka-Aki kann man auch bestimmen, welche anderen Nutzer des Netzwerks welche Informationen über den eigenen Standort erhalten können. Dazu gibt es drei verschiedene Gruppen wählen: "Alle", "Freunde" und "Niemand".

Positionsbestimmung nur mit Zustimmung

Standortangaben sind so genannte personenbezogene Daten und unterliegen somit dem Datenschutz. Allein der Inhaber dieser Informationen darf bestimmen, wer sie nutzen darf und wer nicht. Das bedeutet, dass ein Handy- oder Internet-Nutzer per Mausklick darüber entscheidet, ob sein Name, seine Adresse und eben sein Standort veröffentlicht werden darf. Dies gilt für geo-soziale Netzwerke ebenso wie für andere Dienste zur Handy-Ortung. Dieses Prinzip lässt sich noch differenzieren, indem man nur bestimmten Adressaten die Daten zukommen lässt, andere ausschließt oder sonstige Einschränkungen vornimmt.

Vorsicht ist geboten, wenn die eigenen Daten von Anbieter zu Anbieter weitergereicht werden. Dies geschieht jedoch immer nur mit Einverständnis des Nutzers. Man sollte daraufhin seine Einstellungen bei sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, Brightkite und anderen Diensten überprüfen. Ein Dienst wie Friendfeed hat es sich gar zur Aufgabe gemacht, die Daten seiner Nutzer im Netz zu verteilen. Was in dem einen Fall von Vorteil sein kann, weil man seine Daten nicht überall neu eingeben muss, ist im anderen Fall womöglich von Nachteil, wenn man vergessen hat, dass eingegebene Statusmeldungen auch in den sozialen Netzwerken auftauchen.

Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme sollte immer sein, Informationen über sensible Standorte wie die Adresse von Wohnung, Schule oder Arbeitsplatz nur für vertrauenswürdige Personen sichtbar zu machen. So kann man ausschließen, dass irgendwann uneingeladene Web-Bekanntschaften vor der Haustür stehen. In den USA sind zudem vermehrt Fälle von Cyberstalking gemeldet worden.