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GPS machts möglich: Geo-soziales Netzwerken per Handy

Brightkite, Aka-Aki & Co. verraten Handy-Nutzern, welche Freunde in der Nähe sind
Von Hagen Hellwig

Durch Micro-Blogging-Dienste und Instant Messaging auf dem Handy sind soziale Netzwerke mobil geworden. Mit Aka-Aki, Brightkite und Erweiterungsmöglichkeiten für Twitter können Handy-Nutzer anderen Teilnehmern im Online-Netzwerk ihren aktuellen Standort mitteilen und zusätzliche Status-Informationen liefern. Wichtig bei diesen sogenannten "geo-sozialen Netzwerken" sind der Datenschutz durch den Dienst-Anbieter und der vorsichtige Gebrauch der eigenen Daten durch den Nutzer. Im Folgenden stellen wir Ihnen ausgewählte geo-soziale Netzwerke vor und geben Ihnen Tipps zur Nutzung dieser Dienste und zum Schutz Ihrer persönlichen Daten.

Technik: Ortung per GPS, GSM oder WLAN

Es gibt derzeit mehrere Ortungstechniken beim Funkverkehr, die mehr oder minder genau sind. Die Exaktheit, die bei der Bestimmung eines Festnetzanschlusses möglich sind, erreicht aber keine von ihnen. Am gebräuchlichsten ist es derzeit, den Standort eines Handys über das GSM-Netz zu bestimmen, in das sich jedes Handy im eingeschalteten Zustand einwählt. Je nach Anzahl der verfügbaren Funkmasten und Dauer der Funkübertragung zwischen Sender und Empfänger schwankt die Ortungsgenauigkeit zwischen Metern und Kilometern.

Genauer ist die Ortung per GPS, dem Global Positioning System, das für Ortsbestimmung und Navigation konzipiert ist. Allerdings funktioniert GPS nur bei Sichtkontakt zu den Satelliten, also nur außerhalb von Gebäuden. Innerhalb von Gebäuden und dazu noch metergenau ist eine Ortung über WLAN-Signale möglich. Hier muss das Endgerät natürlich WLAN-fähig sein und Kontakt zu WLAN-Netzen haben, zum Beispiel zu kommerziellen Hotspots oder Firmen- bzw. Heimnetzwerken.

Mobile Nutzer geo-sozialer Netzwerke sollten sich einen geeigneten Datentarif zum Mobilfunkanschluss zulegen, auch wenn die übertragene Datenmenge im Vergleich zum Surfen im Web sehr gering ausfällt. So ist der Handy-Nutzer vor bösen Überaschungen bei der nächsten Mobilfunk-Rechnung gefeit.

Kommunikation in geo-sozialen Netzwerken

Noch recht neu auf dem Markt der geo-sozialen Netzwerke ist Google mit seinem Dienst Latitude [Link entfernt] mit der digitalen Weltkarte Google Maps als Basis. Latitude beschränkt sich darauf, die Position von Handy-Nutzern – deren Einverständnis vorausgesetzt – anzuzeigen. Dafür benötigen die Handy-Nutzer allerdings den kostenlosen Latitude-Client auf ihrem Handy. So können sie ihren eigenen Standort auf der Karte bestimmen oder nachschauen, wo sich ihre Freunde oder Bekannten gerade aufhalten. Wichtig ist dabei, dass der Handy-Nutzer festlegen kann, wer die Standortdaten sehen darf und wer nicht. Es ist auch möglich, Nutzern im Nachhinein dieses Recht wieder zu entziehen oder bewusst einen anderen Standort anzugeben und damit falsche Informationen weiterzugeben. Als verlässliches Spionageinstrument taugt Latitude also nicht.

Mehr Funktionen bietet der Vorreiter im geo-sozialen Geschehen, Brightkite. Jeder User kann hier seinen eigenen Standort automatisch angeben, Status-Meldungen verbreiten, Fotos hochladen und nach anderen Nutzern in seinem Umkreis suchen. Gibt ein User seine Standortinformation frei, so können andere Brightkite-Nutzer dies sehen und Kontakt mit ihm aufnehmen. Auf diese Weise lassen sich über Brightkite neue Bekannte kennen lernen. Daneben gibt es auch hier die Möglichkeit, nur an ausgewählte Personen den eigenen Standort zu melden. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn man sich zu Hause aufhält. Wer Wert auf Privatssphäre legt, sollte diese Möglichkeit immer nutzen.

Vorsicht auch bei der Nutzung von Brightkite: Die preisgegebenen Informationen leitet Brightkite bei entsprechender Einstellung an andere Dienste wie Facebook, Flickr oder Twitter weiter, so dass sie auch hier einsehbar sind. Erhältlich ist der Brightkite-Client derzeit nur für das Apple iPhone 3G. Andere Handy-Besitzer können den Dienst nur mit eingeschränkten Funktionen über die Webseite von Brightkite nutzen.