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Fring, Nimbuzz & Co.: Instant Messenger fürs Handy

Das Handy muss nicht mal den UMTS-Standard unterstützen
Von dpa / Björn Brodersen

Dass viele Handys inzwischen zu Mini-Computern mutiert sind, ist eine Binsenweisheit. Trotzdem nutzen die meisten Besitzer leistungsstarker Mobiltelefone das Potenzial ihrer täglichen Begleiter nicht einmal annähernd aus. Neben Telefonie und SMS-Kurzmitteilungen konnte sich auf breiter Front noch die Nutzung als Musikspieler und - falls in guter Qualität vorhanden - als Kamera durchsetzen. Fehlanzeige dagegen bei den auf dem PC so beliebten Instant Messengern. Dabei gibt es viele solcher Programme für verschiedene Handys sogar kostenlos.

In der Regel handelt es sich bei der nachträglich problemlos auf dem Handy installierbaren Software um so genannte Multimessenger. Sie unterstützen mindestens die großen Netzwerke wie AIM/iChat, Windows Live Messenger, Yahoo! Messenger, ICQ, Jabber, Google Talk und immer öfter auch Skype, MySpace oder Facebook Messenger. Auch wer Kontakte in hierzulande eher selten genutzten Netzwerken pflegt, findet Programme, die weiterhelfen und Messenger wie den in Polen populären Gadu Gadu oder das chinesische QQ-Netzwerk unterstützen.

Für Instant Messaging reicht eine GPRS-Verbindung

Um auch unterwegs im Chat dabei sein zu können, braucht es noch nicht einmal ein UMTS-fähiges Handy. Für Instant Messaging reicht eine GPRS-Verbindung aus. Schon mit den Datenpreisen der Prepaid-Discounter wie Blau, simyo, Fonic oder Congstar, die je nach Anbieter zwischen 24 und 49 Cent pro übertragenes Megabyte Daten liegen, ist mobiles Messaging wegen der wenig datenintensiven Textübertragung äußerst günstig. Es kostet vielleicht zehn Cent, wenn man den ganzen Tag online ist. Das ist eine echte Kostenersparnis gegenüber ständigem SMS-Schreiben.

Fring gibt es als Vorabversion auch fürs Apple iPhone

Bereits seit 2006 bietet das Unternehmen Fringland aus London seinen Multimessenger Fring als Freeware an. Neben Versionen für die Handy-Betriebssysteme Symbian und Windows Mobile gibt es das Programm neuerdings auch als Vorabversion für das Apple iPhone. Fring unterstützt nicht nur verschiedene Instant Messenger für den Text-Chat und kann zwischen den Datenverbindungen WLAN, GRPRS und UMTS wechseln, sondern ermöglicht auch die Internet-Telefonie (VoIP) via Skype oder über das SIP-Protokoll mit beliebigen VoIP-Providern. Vom Mobilfunkanbieter unter Umständen gesperrte und für VoIP genutzte Ports können Fring nicht stoppen: Der gesamte Datenverkehr läuft wie jede normale Internet-Seite über den Port 80.

Wer also bereits zu Hause mit Carpo, sipgate, 1&1 oder einem anderen VoIP-Anbieter telefoniert, kann die Anmeldedaten auch in seinem Handy eintragen. Nach einer Erhebung des Branchenverbandes BITKOM in Berlin telefoniert immerhin jeder achte Deutsche über das Internet - Tendenz steigend.