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Motorola macht Gewinn - Nokia hat zu kämpfen

Quartalszahlen von Motorola und Nokia
Von Kaj-Sören Mossdorf / dpa

Sowohl die vom Konzern abgetrennte Handysparte Motorola Mobility, als auch Nokia haben heute ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Während Motorola im vierten Quartal 2010 Gewinne machen konnte, hat der finnische Handyhersteller Nokia weiterhin zu kämpfen. Aber auch das Management von Motorola erwartet in diesem Quartal einen erneuten Verlust. Nokia hingegen will im Februar eine neue Strategie vorstellen.

Motorola konnte im vierten Quartal zulegen

Motorola Milestone

Seit Anfang Januar gehen Motorola Mobility und die Firmenkunden-Schwester Motorola Solutions getrennte Wege. Die Handy-Sparte ist mit Gewinn in diese Selbstständigkeit gestartet. Während im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 204 Millionen Dollar aufgelaufen war, machte der Privatkunden-Zweig des Telekommunikations-Urgesteins im vierten Quartal einen Gewinn von 80 Millionen Dollar, umgerechnet sind dies 59 Millionen Euro. Sonderlich lang soll dieses Glück dem Management nach nicht anhalten. Im laufenden Quartal erwartet die Konzernspitze ein erneutes Minus. Die Aktie brach nach Börsenschluss um mehr als sechs Prozent ein.

So sah das erfolgreiche Design-Modell Motorola Razr v3 aus. Erfolgreiches Design-Modell: Motorola Razr v3
Bild: Motorola
Der Erfolg und damit die kurzzeitige Wende gelang Motorola vor allem durch seine Smartphones. Dazu gehörte beispielsweise das Android-Smartphone Motorola Milestone. Dies verkündete der Firmenchef Sanjay Jha am späten Mittwoch (Ortszeit) in Libertyville im US-Bundesstaat Illinois. Alleine um Weihnachten herum wurden 4,9 Millionen Smartphones umgesetzt. Dies sind doppelt so viele wie noch im Vorjahr. Zusammen mit den herkömmlichen Handys und Kabelfernseh-Empfangsgeräten stieg der Gesamtumsatz um 21 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar.

Gerade der Smartphone-Markt ist derzeit aber heiß umkämpft. Dem Unternehmen droht in Zukunft harte Konkurrenz durch asiatische Wettbewerber. Hierzu zählen vor allem Samsung oder auch HTC. Nach wie vor starke Konkurrenz kommt von Apple mit dessen iPhone. Ab dem Februar ist eine, auf das CDMA-Netz von Verizon Wireless speziell zugeschnittene, iPhone-Version beim zweitgrößten US-Mobilfunkbetreiber erhältlich. Damit verliert Motorola eine "sichere Bank", denn bisher konnte das iPhone nur bei AT&T erworben werden. Verizon wich unter anderem auf Modelle von Motorola aus.

Wie eingangs erwähnt gehen Motorola Mobility und die Firmenkunden-Schwester Motorola Solutions seit Anfang Januar getrennte Wege. Die Firmenkunden-Sparte produziert beispielsweise Barcode-Scanner, Sicherheitssysteme und Funkgeräte. Durch die Trennung werden beiden Unternehmen höhere Chancen zugesprochen. Das Handygeschäft war lange Zeit das Sorgenkind des gesamten Konzerns. Zwar was das Klapphandy Razr erfolgreich, es fehlten jedoch die Nachfolger.