Verzeihung

Google Street View: Streit mit Hamburgs Datenschützer beigelegt

Lückenhafte Information hatte zu Verstimmungen geführt
Von dpa / Steffen Herget

Der Streit zwischen Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar und dem Google-Online-Dienst Street View über fehlende Transparenz ist vorerst ausgeräumt. "Das Problem ist behoben. Wir gehen davon aus, dass das ein Ausreißer war", sagte Caspar heute der Deutschen Presse-Agentur dpa. Google habe inzwischen sämtliche fehlenden Daten im Internet veröffentlicht. Laut einer Vereinbarung zwischen Caspar und Google muss der kalifornische Internet-Konzern vorab mitteilen, wann und wo er für seinen Dienst Straßenzüge abfilmen will. Für August hatte er dies zunächst versäumt und laut Caspar mit einem Organisationsfehler begründet.

Für "Street View" schickt der Suchmaschinen-Spezialist mit 360-Grad-Kameras ausgestattete Autos durch ganz Deutschland. Mit den aufgenommenen Bildern will Google seinen Karten-Dienst "Maps" erweitern, so dass der Nutzer am Computer-Bildschirm realitätsnahe "Kamerafahrten" durch die Straßen einer Stadt unternehmen kann. In der Vergangenheit hatte es deshalb immer wieder Proteste von Einzelpersonen, Städten und Gemeinden gegeben, die sich gegen die Ablichtung ganzer Straßenzüge zur Wehr setzten.

Die veröffentlichten Pläne hatten große Lücken

Hamburgs Datenschützer Caspar - er ist bundesweit für den Komplex Google "Street View" zuständig - sagte, er sei von seinem rheinland-pfälzischen Datenschutz-Kollegen darauf aufmerksam gemacht worden, dass Google-Kamerafahrzeuge kleine Gemeinden abfilmten ohne darüber vorher informiert zu haben. Bei einer Überprüfung sei festgestellt worden, dass für August gar keine Pläne veröffentlicht worden und für Juni und Juli nur Großstädte benannt worden seien. "Wir haben schriftlich darauf hingewiesen, dass das abzustellen ist." Außerdem sei erstmals eine Verwaltungsgebühr erhoben worden, deren Höhe jedoch noch nicht feststehe. Maximal könnten 1 500 Euro verlangt werden.