sparen!

Handy- und Internetnutzung wichtiger als Kleidung und Kultur

Fast so wichtig wie Lebensmittel
Von Marie-Anne Winter

Der vom G20-Gipfel jetzt offiziell befürwortete internationale Sparkurs wird nicht nur politisch durch Bundeskanzlerin Angela Merkel vorangetrieben. Er schlägt sich auch in den deutschen Privathaushalten nieder. Kommt es zu finanziellen Engpässen, sind die Deutschen am ehesten bereit, an Ausgaben für Urlaub zu sparen. Handy- und Internet-Nutzung stehen dagegen hoch in der Gunst und sind nach Lebensmitteln fast unverzichtbar. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts USUMA im Auftrag der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) hervor, an der bundesweit rund 1 000 Erwachsene teilgenommen haben.

Lieber Verzicht statt Schulden

Für rund 33 Prozent der Deutschen bietet Urlaub die Sparmöglichkeit Nummer Eins. Des Weiteren gaben 15 Prozent der Befragten an, am ehesten Ausgaben für Kleidung einsparen zu wollen. Rund 13 Prozent der Deutschen würden bei finanziellen Problemen die Kosten für Zeitungen und Zeitschriften reduzieren, rund 12 Prozent fürs Auto. Lediglich jeder zehnte Befragte ist bereit, auf Freizeit- und Kulturangebote zu verzichten.

Hinsichtlich der Sparbereitschaft bei Kleidung und Auto zeigen die Ergebnisse der Umfrage Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Wider allen Vorurteilen würden eher Frauen als Männer bei der Kleidung Geld einsparen. Dahingegen ist es eher für Männer als Frauen vorstellbar, die Einsparungen an Kosten fürs Auto vorzunehmen.

Als nahezu unverzichtbares Muss, selbst bei finanziellen Engpässen, wird direkt nach den Nahrungsmitteln die Handy- und Internetnutzung gesehen. Mit unter zwei Prozent will so gut wie kaum ein Befragter Einschränkungen bei Ausgaben für Lebensmittel hinnehmen. Für nicht einmal acht Prozent käme es in Betracht, beim Handy und Internet zu sparen. Dies bestätigt einmal mehr, welchen Stellenwert mittlerweile die schnelle Verfügbarkeit von Informationen und der Kontakt zu anderen Menschen haben.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen zudem: Der unterschiedliche Bildungsstand der Menschen spielt für die Wichtigkeit der Kommunikationsmedien keine Rolle. Erstaunlich dabei ist, dass - entgegen der Vermutung - noch am ehesten die Jüngeren im Alter zwischen 18 und 24 Jahren auf die modernen Kommunikationsmittel verzichten würden, um Kosten zu sparen.