Lifestyle

Schutzhülle oder Täschchen? Das Handy richtig anziehen

Gürteltasche, Design-Hülle oder selbst gestrickte Socke
Von dpa / Marie-Anne Winter

Nach Deutschland brachte erst das Fernsehen den Beweis: Auch ein Handy lässt sich mit Stil verwahren. Elegant umhüllt baumelten die Mobiltelefone am Handgelenk der Freundinnen in "Sex and the City", edel verpackt in Mini-Täschchen. Und während Handy-Schmuck wie Perlenketten und Strass-Steinchen vor zwei Jahren schnell wieder von der Bildfläche verschwanden, ist die Tasche fürs Handy im Kommen.

Mancher Hersteller hat ganze Kollektionen nur für den Schutz von Display, Tasten und makellosen Oberflächendesigns im Programm. Ob Leder, Kunststoff oder selbst gestrickte Socke - das Handy ist nicht nur Gebrauchsgegenstand, sondern auch Statussymbol und bekommt sein eigenes Mäntelchen. Für viele hat das mit Mode erst einmal nichts zu tun: Handwerker brauchen die Hände frei, um Zollstock und Hammer zu halten und die Hand notfalls am Gerüst zu haben. Im robusten Gürteltäschchen ist das Handy da gut aufgehoben. Dagegen hat auch Stilberater Andreas Rose aus Frankfurt nichts einzuwenden: "Es wird erst dann zu einem stilistischen Fauxpas, wenn der Handwerker abends das Handy am Gürtel seines Freizeitanzugs befestigt."

Vorsicht bei Gürteltaschen und Handysocken

Denn damit das Mäppchen auf dem Bau seinen Zweck erfüllt, sind meist dunkle Leder, funktionale Kunststoffe und dicke Druckknöpfe Bestandteile. Wenige Frauen wollen aber beim ersten Date auf einen Mann treffen, an dessen Gürtel eine Handytasche baumelt wie weiland der Revolver von John Wayne: "Ein Mann mit einer Handytasche am Gürtel: Na Herzlichen Glückwunsch", sagt Maria Hans, Stylistin aus Hamburg. Und andersherum sehen wenige Männer ihre Traumfrau in dem Typ, der das Mobiltelefon in einer wollenen, bunten Häkeltasche oder einer Kindersocke trägt.

Für Hans geht es deshalb auch gut "ohne Handyverpackung" - ob bei Mann oder Frau. "Eine Geschäftsfrau im Jil-Sander-Outfit sollte ihr Mobiltelefon lieber im Koffer verstauen", rät sie. Und auch am Abend ist ein Handy besser in der Handtasche aufgehoben - immer noch das passende Accessoire, wenn eine Frau im eng anliegenden Abendkleid unterwegs ist.

Ulrike Hebbecker aus Lennestadt (Nordrhein-Westfalen) kennt den Streit über die Handyverpackung aus der Familie nur zu gut. "Die meisten Damen-Handtaschen haben ohnehin ein separates Handy-Fach. Da lege ich mein eigenes ab", erzählt sie. In der vierköpfigen Familie gibt es aber auch andere Trage-Philosophien: "Meine 17-jährige Tochter besitzt eine modische Handytasche mit einem kleinen Sichtfenster für das Telefon. Und mein 13-jähriger Sohn steckt sein Mobilgerät in eine schwarz-rot karierte Handy-Socke." Der Ehemann wiederum verstaut das Telefon in der Jackentasche - ganz ohne Täschchen.

Es geht auch ohne

Wer sich trotz aller stilistischen Fallstricke für den Kauf einer Handytasche entscheidet, darf praktische Erwägungen nicht außer acht lassen. Viele Hüllen sind nur für bestimmte Gerätetypen geeignet. So gibt es edle "Handy Bags", in die zum Beispiel die neuen iPhones nicht hineinpassen. Und im Trend sieht Andreas Rose nicht die Handtasche - der Brustbeutel sei angesagt.

"Wer freie Hand haben will, sollte sein Handy im modisch gestylten Brustbeutel tragen - mit Swarovski-Steinen und einer Silberkette verziert", sagt der Mode-Experte. Oder es muss eben ganz ohne gehen. Wer ständig telefoniert, braucht auch keine Tasche für das Handy. Ein Promi scheint sich in dieser Angelegenheit zum Beispiel keine Gedanken machen zu müssen: Paris Hilton. Die Hotelerbin ist auf Fotos sehr häufig mit dem Handy am Ohr zu sehen. Da ist eine Tasche überflüssig.