Daten im Heimnetzwerk verteilen: LAN, WLAN, Powerline & Co.
Computer, Netzwerk, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik wachsen zusammen. Telefonie oder Bildtelefonie mit Voice over IP (VoIP), Media-Streaming von TV-Inhalten oder Radio-Inhalten - alles folgt inzwischen dem IP-Netzwerkprotokoll. Doch wie werden die eintreffenden Daten in einer Wohnung oder in einem Haus verteilt? Grundsätzlich stehen dafür die Technologie Kupfer-Datenkabel, Glasfaser, Plastikfaser, Kupfer-Stromleitung und Funk zur Verfügung. Welche Technologie am besten geeignet ist, hängt von den vom Bewohner gewünschten Funktionen, den baulichen und technischen Gegebenheiten und dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Wir helfen Ihnen bei dieser Entscheidung.
Installationsort zu Hause
- In der Wohnung an einem unauffälligen Ort
- In der Wohnung im Wohnzimmer oder Flur
- Im Hausanschlussraum im Keller
- Auf dem Dachboden in der Nähe der Sat-Schüssel
- Auf dem Dachboden nahe der WIMAX-/WLAN-Antenne
Die Verteilungstechnik wird am besten möglichst nah zur Antenne oder dem Übergabepunkt im Haus oder in der Wohnung installiert. Ist dies nicht möglich oder aus bestimmten Gründen nicht erwünscht, muss die Leitung zum Wunsch-Installationspunkt geführt werden.
Ein weiteres Kriterium für die Wahl der Daten-Verteilungstechnik sind die Internet-Dienste, die künftig hauptsächlich von den Bewohnern des Hauses oder der Wohnung genutzt werden. Die erforderliche Bandbreiten können je nach Dienst erheblich voneinander abweichen. Wer nur im Web surfen will, braucht sich weniger Gedanken über die verfügbare Bandbreite des Internetzugangs an beliebigen Standorten im Haus oder in der Wohnungzu machen. Internet-TV erfordert dagegen sowohl eine schnelle Internet- als auch eine schnelle Netzwerkverbindung zwischen den genutzten Geräte im Wohnraum. Welche Bandbreite für welche Internet-Dienste erforderlich ist, haben wir kürzlich in einem Hintergrundartikel aufgezeigt.
Geräte, die ins Netzwerk integriert werden sollen
- PC und/oder Laptop
- Spielekonsole
- Netzwerkdrucker
- Sat-Settopbox mit
- Internet-TV
- Netzwerkspeicher NAS
- Video-Kamera
- VoIP-Telefon
- WLAN-Access-Point
Das WLAN-Netzwerk
Innerhalb der Wohnung müssen die WLAN-Funkwellen die Zimmerwände durchdringen, in Häusern häufig auch noch die Geschossdecke. Zimmerwände und Geschossdecken vermindern die theoretisch mögliche Datenübertragungsrate im Funknetzwerk. Oft beeinträchtigen schon wenige Zentimeter dicke Wände deutlich die Qualität der Funkverbindung. Wände in denen Wasserrohre oder Heizungsrohre laufen, haben dabei eine größere Wirkung als andere Wände, Stahlbeton ist ungünstiger als Trockenbau, und eine Ansammlung von elektronischen Geräten wie bei einem HiFi-Turm kann sich ebenfalls negativ auf die Datenübertragungsrate im Netzwerk auswirken, wenn der WLAN-Access-Point direkt daneben steht. Trotzdem sollte bei guter Planung und Platzierung der Geräte in einer 80 bis 120 Quadratmeter großen Wohnung WLAN-Empfang in ausreichender Qualität an jedem Ort erreicht werden können.
Die derzeit schnellste derzeit verfügbare WLAN-Technologie nach dem Draft-N-Standard schafft in der Praxis meist eine Datenrate von 70 bis 80 MBit/s. Damit lässt sich durchaus eine IPTV-Übertragung zu Hause im Netzwerk verteilen. WLAN nach den Standards IEEE 802.11a/b/g ist zumindest für die Übertragung von Fernseh-Inhalten aus der Internet-Leitung mit geringerer Bildqualität ausreichend. Gleichzeitige üppige Downloads und ein Videotelefonat mit Skype oder ein Nachbar, der denselben WLAN-Kanal nutzt, können allerdings zu Rucklern führen.
Wer diesem Problem von vornherein aus dem Wege gehen will, betreibt Bandbreiten-intensive Dienste nicht mit Funktechnik sondern per FastEthernet im LAN. Im WLAN sollten die Nutzer sich auf diejenigen Geräte beschränken, die sich sonst nur mit Aufwand verkabeln lassen. Vorteil von WLAN: Bei vielen Internetprovidern gibt es den WLAN-Router schon zum Versandkostenpreis für Neukunden, der Nutzer muss sich keine zusätzliche, möglicherweise kostspiele Hardware anschaffen.
Auf der nächsten Seite können Sie lesen, welche weiteren Alternativen es zu WLAN gibt.