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Tipps: So verhindern Sie Störungen im WLAN

WLAN-Schwachstelle: Reichweite und Zuverlässigkeit
Von Susanne Kirchhoff

Die Datenübertragung per WLAN ist meistens praktisch und komfortabel. Jedoch ist die Funktechnik leider auch fehleranfälliger als zum Beispiel kabelgebundenes Ethernet. So ist an der stockenden Internetverbindung nicht immer eine lahme DSL-Leitung schuld. Wer eine zuverlässige Anbindung ins lokale Netzwerk und ins Internet braucht, wie zum Beispiel Firmen, sollte lieber auf Ethernet statt WLAN setzen. Doch zu Hause, gerade wenn man einen Laptop und eventuell auch ein WLAN-fähiges Smartphone besitzt, schätzt man eher die Flexibilität und Bequemlichkeit des WLAN. Wenn dann die Verbindung häufig abreißt oder in bestimmten Ecken der eigenen Wohnräume gar nicht vorhanden ist, obwohl man nur wenige Meter vom WLAN-Router entfernt ist, möchte man als Anwender manchmal verzweifeln. Vor dem Kauf teurer zusätzlicher Geräte oder der Rückkehr zum Kabel, gibt es jedoch einige kleine Maßnahmen, die eventuell auch schon die Verbindungsqualität bedeutend steigern können.

Hindernisse für die Funkverbindung

Die Angabe der Reichweite für einem WLAN-Zugangspunkt (Access Point), wie er auch im WLAN-Router integriert ist, bezieht sich immer auf eine sichtbare Verbindung ohne Hindernisse – man geht bei handelsüblichen Geräten theoretisch von 30 bis 100 Metern aus. Hauswände oder Zimmerdecken bereiten dem Vergnügen häufig aber schnell ein Ende oder schwächen das Signal so weit ab, dass es zu ärgerlichen Aussetzern bei der Internet-Verbindung kommt. Kabellos surfen: Manchmal nur ein Traum.
Foto: Vodafone
Sowohl dicke Beton- oder Steinwände als auch Metallständer in Trockenbauwänden stehen dabei dem ungehinderten Funkverkehr im Wege. Dabei ist die Verbindung zwischen verschiedenen Stockwerken eine Standardanforderung eines jeden Hausbesitzers an das WLAN. Aber auch Nachbarn in nebeneinander liegenden Häusern oder Stockwerken können sich eine WLAN-Basisstation teilen, von gewerblichen Nutzungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.

Die Reichweite eines WLAN kann stark von der Konstruktionsweise des WLAN-Zugangspunkts und der -Adapter und dem Standort der verwendeten Antennen abhängen. Nicht nur Decken, Wände und darin verbaute Materialien, sondern auch elektrische Geräte wie Mikrowellen können den Funkverkehr stören. Bluetooth benutzt mit 2,4 GHz den gleichen Frequenzbereich wie WLAN in den Standards 802. 11b, g und n, wobei Draft-N-WLAN-Geräte auch auf 5 GHz ausweichen können. Gibt es also Probleme mit dem Empfang, so sollte man zuerst diese Aspekte überprüfen, bevor man Neuanschaffungen oder Umbaumaßnahmen in Betracht zieht.

Tipps zur Vergrößerung der Reichweite

Die Antenne des WLAN-Zugangspunkts sollte möglichst frei stehen. Am besten ist die Funkverbindung natürlich immer, wenn Zugangspunkt und WLAN-Adapter Sichtkontakt haben. Will man ein WLAN über mehrere Stockwerke hinweg nutzen, ist das nicht möglich, aber das Ausprobieren von verschiedenen Standorten sollte bei Problemen mit der WLAN-Reichweite an erster Stelle stehen. LogiLink Antenne WL0035 mit SMA-Anschluss
Foto: LogiLink
Auch beim WLAN-Adapter kann eine Antenne außerhalb des PCs oder Laptops wie beim einem USB-Stick günstiger für den Empfang sein als eine intern verbaute Karte. Genau wie an den Zugangspunkt selbst lässt sich auch an manche Adapter eine größere Antenne anschließen.

Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung der Reichweite ist die Verwendung einer größeren Antenne. In zahlreichen Online-Shops und im Elektronik-Fachhandel gibt es Antennen für WLAN-Geräte zu Preisen ab 10 Euro zu kaufen. Findet man keine Antenne als Original-Zubehör des Herstellers von WLAN-Router oder -Adapter, sollte man allerdings vor dem Kauf nachprüfen, ob die Antennen an den Geräten überhaupt austauschbar sind und welche Steckerform benötigt wird, denn hier gibt es verschiedene Formate, wie SMA, Reverse SMA, Reverse TNC.

Neue Draft-N-WLAN-Geräte unterstützen häufig schon das Mehrantennen-Verfahren MIMO. Dieses soll ebenfalls für eine größere Reichweite des Funknetzes sorgen. Wenn einfache Änderungen nicht zu einer spürbaren Verbesserung im WLAN führen, kann also der Umstieg auf Geräte, die den neuen Funkstandard unterstützen, eine Option sein. Wer sicher gehen will, dass die Verbindung stabil ist, sollte hingegen auf kabelgebundene Datenübertragung wie Ethernet setzen. Wer den Aufwand scheut, im Haus oder in der Wohnung neue Kabel verlegen zu müssen, für den können Verfahren ohne Neuverkabelung wie HomePlug AV interessant sein, welche im Haus vorhandene Strom- oder TV-Kabel nutzen.

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