Ratgeber

Ganz einfach: Heimvernetzung in den eigenen vier Wänden

Einfache Tipps und Anwendungsbeispiele zur Heimvernetzung
Von Thorsten Neuhetzki

Smart-TV, Multimedia, Smartphone, NAS - alles Begriffe, die auch nicht besonders technikversierten Nutzern immer häufiger um die Ohren fliegen. Im Rahmen unseres neuen Themenspecials Heimvernetzung wollen wir Ihnen anhand einiger einfacher Beispiele zeigen, was heute ohne viel Aufwand möglich ist und worauf Sie beim Kauf neuer Produkte für die Zukunft achten sollten.

Richtige Technik-Fans haben schon heute zu Hause einen Server (Fachbegriff NAS) stehen, bestücken diesen mit Filmen und Musik, spielen diese von dort auf dem Fernseher ab, gehen über den Fernseher ins Internet um von dort Daten abzurufen, haben sämtliche Daten in der sogenannten Cloud, also einem Server im Internet, sind always on - egal ob vom Rechner, Smartphone oder Tablet. Nach und nach werden sich viele Haushalte in diese Richtung entwickeln, was auch nicht verwundert, da die kompliziert klingende Technik eigentlich ganz einfach ist. Denn viele Geräte, die man sich heute in großen Elektronikmärkten kauft oder online bestellt, sind schon für diese Anwendungen ausgestattet. Doch worauf gilt es zu achten, was kann man machen und wofür ist das alles notwendig?

Das Herz eines jeden Heimnetzwerks: Der Router

WLAN, DECT, Internet - was darf es sein? Tipps und Tricks zur Heimvernetzung WLAN, DECT, Internet - was darf es sein? Tipps und Tricks zur Heimvernetzung
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Zentraler Punkt eines jeden Heimnetzwerkes - egal was es später können soll - ist der Router. Da die Datenmengen, die übertragen werden, immer größer werden sollte beim Neukauf eines Routers darauf geachtet werden, dass dieser Gigabit-Ports an Bord an. Das sind die Netzwerk-Steckplätze, über die Rechner, aber auch Fernseher und NAS an das Netzwerk angeschlossen werden. Denn es gilt: Eine Funkstrecke wie WLAN ist nie so gut und stabil wie ein Kabel. Daher sollte weitestgehend auf Kabel gesetzt werden. Gigabit-Schnittstellen ermöglichen einen sehr hohen Datendurchsatz über diese Kabel und somit schnelle Übertragungen innerhalb des Netzes. Idealerweise hat der Router vier oder mehr solcher Schnittstellen. Zum Gigabit gilt die Regel: Wird der Router nicht mit Gigabit-Ethernet beworben, so hat er zwar Netzwerk-Ports, allerdings leisten diese dann nur ein Zehntel der Datenraten von Gigabit-Schnittstellen. Bei WLAN auf den richtigen Standard achten Bei WLAN auf den richtigen Standard achten
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Weiteres Kriterium für den richtigen Router ist die Funkschnittstelle. Per WLAN lassen sich komfortabel Daten von nicht stationären Geräten übertragen. Doch auch für WLAN gilt: Die zu übertragenden Datenmengen werden immer größer werden. Daher sollte auf moderne WLAN-Standards geachtet und kein Router gekauft werden, der nicht mindestens den Standard 802.11n unterstützt. Zudem empfiehlt es sich, einen Router zu wählen, der beide möglichen WLAN-Frequenzbänder nutzen kann. Das 2,4- und das 5-GHz-Band. Letzteres wird vor allem von neueren Highend-Geräten unterstützt. Es soll dem überlasteten 2,4-GHz-Band vor allem in Städten Entlastung bieten.

WLAN vermeidet, dass für die Nutzung von schmalbandigen Anwendungen - wie Internetradio oder surfen - Kabel durch die Wohnung gezogen werden müssen. Um die Reichweite eines WLANs zu erweitern, gibt es WLAN-Repeater, die das Signal aufgreifen und verstärken. Wer hingegen ohnehin renoviert oder neu in eine Wohnung zieht, sollte sich sinnvollerweise überlegen, vom Router aus - der in der Nähe der Telefon- bzw. Kabel-Dose stehen wird - Netzwerkkabel in der Wohnung zu verlegen. Somit würde der Nutzer Funkstörungen und Reichweitenprobleme aus dem Weg gehen. Als Alternative gilt Powerline, die Datenübertragung per Stromleitung. Mit diesem Thema werden wir uns gegen Ende dieses Monats beschäftigen. Das in den Medien oft gelobte Glasfaser ist zwar noch schneller, bringt zu Hause jedoch keinen Vorteil, da es für Privatkunden keine Endgeräte gibt, die Glasfasern im Heimnetzwerk unterstützen würden.

Welche Anwendungen heute schon selbstverständlich sind, welche Sie ganz einfach und praktisch selbst nutzen können und wohin die Heimvernetzungsreise geht, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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