Bericht: Amazon plant kostenpflichtiges Alexa-Abo
Amazon plant, am 30. Juni ein Abonnement für Alexa einzuführen. Das geht einem Bericht der britischen Tageszeitung Daily Mail aus internen Dokumenten hervor. Das Angebot werde voraussichtlich die Bezeichnung Alexa Plus bekommen. Was Interessenten für die verbesserte Sprachassistenz-Funktion bezahlen müssen, ist den Angaben zufolge noch nicht bekannt. Denkbar sei auch eine Verknüpfung mit einer Amazon-Prime-Mitgliedschaft.
Wie es weiter heißt, soll Alexa Plus verbesserte Interaktionsmöglichkeiten und mehr Features für die Personalisierung bieten. Die Einführung des Abo-Plans sei längst geplant gewesen. Sie habe sich aufgrund interner Auseinandersetzungen bei Amazon aber verzögert. Nicht ausgeschlossen sei, dass auch der 30. Juni als Termin für den Start nicht gehalten werden kann. Offiziell angekündigt hat Amazon die neue Alexa-Version noch nicht.
Amazon plant Alexa Plus
Foto: Amazon, Montage: teltarif.de
Unter Berufung auf Business Insider heißt es weiter, rund 15.000 Kunden hätten bereits die Möglichkeit gehabt, die hinter Alexa Plus stehende Technik unter dem Codenamen Remarkable Alexa auszuprobieren. Diese Tests hätten gezeigt, dass die Antworten von Alexa immer noch nicht den Erwartungen von Amazon entsprechen. Wie bei Künstlicher Intelligenz (KI) allgemein üblich, seien manche Informationen noch zu ungenau.
Google und Apple haben Amazon in den USA abgehängt
Amazon war der frühe Marktführer beim Thema Sprachsteuerung. Alexa war in aller Munde und hatte lange Zeit die meisten Nutzer. Das hat sich dem Bericht der Daily Mail zufolge zumindest in den USA mittlerweile geändert. Hier habe der Google Assistant mittlerweile mit 88,8 Millionen Nutzern die Marktführerschaft, gefolgt von Apples Siri mit 84,2 Millionen Anwendern. Alexa liege mit 75,6 Millionen Kunden auf dem dritten Platz. Das Hauptproblem ist aber wohl, dass Amazon mit Alexa bislang kaum Geld verdient. Mit einer kostenpflichtigen Premium-Option könnte der Konzern gegensteuern.
Einige Teile der neuen KI-gesteuerten Alexa wurden auf der jährlichen Produktvorstellung von Amazon im September vorgestellt. Ein "Speech-to-Speech"-Modell werde es der Sprachassistentin ermöglichen, in Gesprächen menschenähnliche Eigenschaften wie Lachen und Phrasen wie "Aha" wiederzugeben. Aktuell funktioniere die Technik aber noch nicht zufriedenstellend.
Sprachassistenz-Systeme werden in diesem Jahr offenbar herstellerübergreifend zu einem großen Thema. So gibt es bereits seit Monaten Hinweise, nach denen Apple Siri mit Hilfe Künstlicher Intelligenz aufwerten will.