Amazon: "Alexa" soll künftig mit Werbespots antworten
In der vergangenen Woche sorgte die Ankündigung von YouTube für Aufruhr, künftig bis zu zehn Werbespots vor einem Video zu platzieren. Jetzt könnte es einen neuen Aufreger geben, denn wie das Magazin "Computerbild" berichtet, plant Amazon ab Oktober bei Anfragen an die Sprachassistentin Alexa, Werbespots statt der gewohnten Antworten, auszustrahlen.
Amazon verleihe hierbei Alexa eine neue Funktion. Schon ab Oktober 2022 füge der Konzern seiner Verkäuferplattform Seller Central die Funktion "Customers ask Alexa" ("Kunden fragen Alexa") für ausgewählte Unternehmen und Marken hinzu. Die neue Funktion ermögliche es Produktanbietern, Antworten für Alexa-Fragen einzureichen.
Werbekunden statt Alexa beantworten Fragen
Antworten bald Werbeunternehmen auf Fragen an Alexa?
Foto: Amazon
Stellt ein Nutzer Alexa beispielsweise die Frage, wie man am besten Ölflecken aus Kleidung entfernt, beantwortet Alexa diese momentan noch mit allgemeinen Antworten aus dem Web. Mit "Customers Ask Alexa" habe dagegen ein Waschmittelhersteller die Möglichkeit, die Frage in seinem Sinne zu beantworten und den User direkt zur Amazon-Seite seines Produkts weiterzuleiten, heißt es. Freilich ist fraglich, wie neutral solche Antworten dann noch sind.
Beruhigend für deutsche Alexa-Fans: Vorerst sei die Funktion laut Computerbild nur für den US-Markt vorgesehen. Nach einer Phase, in der ausgewählte Produktanbieter ab Oktober 2022 die Option erhalten, "Customers Ask Alexa" zu nutzen, könnten ab 2023 dann alle Hersteller auf die neue Funktion zugreifen. Ende 2022 schalte der Konzern die Werbeantworten für die Amazon-Suchleiste frei, Mitte 2023 folgten die Echo-Geräte, hieß es. Ob und wann Amazon das Feature auch in Deutschland einführen werde, sei bisher noch nicht bekannt.
In einer Bilderserie haben wir Digitalradios mit Sprachsteuerung vorgestellt.